Berlin

Scholz kann sich Verhaftung Netanjahus in Deutschland nicht vorstellen

(Archivfoto) Foto: picture alliance/dpa

Der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz kann sich nicht vorstellen, dass der internationale Haftbefehl gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bei einem möglichen Deutschland-Besuch vollstreckt würde.

Bei einer Pressebegegnung nach einem Gespräch mit dem jordanischen König Abdullah II. in Berlin sagte der SPD-Politiker auf eine entsprechende Frage: »Dazu haben wir uns schon öfter geäußert. Und dass es in Deutschland zu einer Verhaftung kommt, kann ich mir nicht vorstellen.«

Lesen Sie auch

Hintergrund der Frage ist der Besuch Netanjahus in Ungarn, zu dem der israelische Regierungschef in der Nacht in Budapest eingetroffen ist. Es ist seine erste Europa-Reise, seit der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) im vergangenen November wegen angeblicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Gaza-Krieg einen Haftbefehl gegen ihn verhängt hat. Die Bundesregierung hatte damals erklärt, dass sie »innerstaatliche Schritte« wegen des Haftbefehls »gewissenhaft prüfen« werde. 

Der wahrscheinlich künftige Kanzler Friedrich Merz hatte sich nach seinem Wahlsieg Ende Februar deutlicher geäußert. »Es ist für mich unvorstellbar, dass der demokratisch gewählte Ministerpräsident des Staates Israel Deutschland nicht besuchen kann«, sagte der CDU-Chef in einem Interview der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«. »Wir werden völkerrechtlich korrekte Wege finden, um den israelischen Ministerpräsidenten auch weiterhin in Deutschland empfangen zu können.« 

Netanjahu hatte Merz unmittelbar nach der Wahl in einem Telefonat gratuliert. Sein Büro hatte danach erklärt, dass Merz in dem Gespräch eine offizielle Einladung nach Deutschland angekündigt habe. dpa

Sydney

Jüdische Organisationen prangern »Geißel« Antisemitismus an

Im Fokus steht dieses Mal Australien. Es ist Gastgeber einer Konferenz der internationalen jüdischen Initiative »J7«. Sie stellt Zahlen zu Judenhass auf dem Kontinent vor - und spricht von historischen Höchstständen

von Leticia Witte  02.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

Philosophie

Hannah Arendt und die Freiheit des Denkens

Die politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts waren ihr Lebensthema. Sie sah ihre Aufgabe als politische Denkerin darin, die Welt und die Menschen zu verstehen. Die politische Theoretikerin starb vor 50 Jahren

von Jürgen Prause  02.12.2025

Verteidigung

Deutschland stellt Arrow 3 in Dienst

Erstmals kommt das Raketenabwehrsystem außerhalb Israels zum Einsatz

 02.12.2025 Aktualisiert

Interview

»Die Altersarmut bleibt«

Aron Schuster über das Ende des Härtefallfonds, Einmalzahlungen und Gerechtigkeit für jüdische Rentner

von Mascha Malburg  02.12.2025

Meinung

Die neue AfD-Jugendpartei ist kein bisschen weniger extrem

Die »Junge Alternative« wurde durch die »Generation Deutschland« abgelöst. Doch die Neuordnung der AfD-Jugendorganisation diente keineswegs ihrer Entradikalisierung

von Ruben Gerczikow  02.12.2025

Berlin

Zentrum für Politische Schönheit errichtet »Walter Lübcke Memorial« vor CDU-Zentrale

Am Freitag soll außerdem eine Gedenkveranstaltung mit Michel Friedman durchgeführt werden

 02.12.2025

Berlin

Israel-Flagge vor Rotem Rathaus eingeholt

Nach mehr als zwei Jahren wurde die Fahne am Dienstag vom Mast geholt. Die Hintergründe

 02.12.2025

Berlin

Steinmeier erinnert an Stiftungsgründung für NS-Zwangsarbeiter

Im Jahr 2000 gründeten die deutsche Wirtschaft und der Bund nach langem Vorlauf die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft. Millionen NS-Opfer erhielten zumindest einen symbolischen Betrag

 02.12.2025