Debatte

Sachsenhausen-Komitee dringt auf Straßenumbenennung

Obelisk auf dem früheren Appellplatz des Konzentrationslagers: Gedenkstätte Sachsenhausen Foto: imago images/Joko

Das Internationale Sachsenhausen Komitee hat die Stadtverordneten im brandenburgischen Oranienburg aufgefordert, eine Straßenbenennung aus 2020 zu korrigieren. Damals hatte eine Mehrheit in der Kommunalvertretung beschlossen, eine Straße im neuen Wohngebiet »Aderluch« nach der Speziallager-Internierten Gisela Gneist zu benennen.

Für die ehemaligen Häftlinge des Konzentrationslagers und ihre Nachkommen handele es sich um einen »Affront, der jede Empathie und Sensibilität vermissen ließ«, kritisierte das Komitee am Dienstag.

Das Wohngebiet befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen KZ-Außenkommandos »Zeppelin«. Dort mussten laut Komitee zwischen 1942 und 1945 Hunderte Häftlinge Zwangsarbeit leisten.

Am Montag war in Oranienburg ein Gutachten des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin (IfZ) dazu vorgestellt worden. Im Auftrag der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten kam es zu dem Schluss, dass die als Jugendliche vom sowjetischen Geheimdienst verhaftete Gneist bei erinnerungspolitischen Diskussionen der Nachwendezeit eine problematische Rolle spielte.

Gneist war demnach von 1946 bis 1950 im Speziallager Sachsenhausen inhaftiert. Von 1995 bis zu ihrem Tod 2007 war sie Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen 1945-1950 e.V. Historikern und Gedenkstättenleitern soll sie laut den Wissenschaftlern »in polemisch-konfrontativer Weise« begegnet sein, »teils versetzt mit antisemitischen Untertönen und persönlichen Diffamierungen«. Gleichzeitig habe sie keine Berührungsängste gegenüber rechtsextremistischen Positionen gezeigt. epd

Thüringen

Jüdische Landesgemeinde und Erfurt feiern Chanukka

Die Zeremonie markiert den Auftakt der inzwischen 17. öffentlichen Chanukka-Begehung in der Thüringer Landeshauptstadt

 08.12.2025

Frankfurt am Main

Lufthansa Cargo stoppt Militärtransporte nach Israel

Während die politischen Beziehungen zwischen Berlin und Jerusalem eine Annäherung erleben, ist dies im Luftfahrt-Bereich nicht der Fall. Warum?

 08.12.2025

Berlin

Presseschau zum Israel-Besuch von Kanzler Friedrich Merz

Wie bewerten deutsche Leit- und Regionalmedien Merz‘ Antrittsbesuch bei Ministerpräsident Benjamin Netanjahu?

 08.12.2025

Toronto

Miriam Mattova aus Uber geworfen, weil sie Jüdin ist

»Was passiert ist, ist nicht nur ein unangenehmer Moment. Es ist eine Erinnerung daran, warum es wichtig ist, sich zu äußern«, sagt das Model

 08.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  08.12.2025

Jerusalem

Ein neuer Sound?

Unterwegs mit Bundeskanzler Friedrich Merz bei seinem Amtsantritt in Israel

von Philipp Peyman Engel  07.12.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 08.12.2025 Aktualisiert

Israel

Berichte: Netanjahu traf Blair heimlich zu Gaza-Zukunft

Bei einem Treffen zwischen Netanjahu und Blair soll es um Pläne für die Zukunft des Gazastreifens gegangen sein. Für Blair ist eine Rolle in Trumps »Friedensrat« vorgesehen

 07.12.2025

Justiz

Gericht bestätigt Verbot der Parole »From the river to the sea«

Ein von der Stadt Bremen erlassenes Verbot sei rechtmäßig, entschied nun das Verwaltungsgericht Bremen

 07.12.2025