Berlin

Ron Prosor hofft auf »neue Realität«

Ron Prosor, der Botschafter Israels in der Bundesrepublik Foto: Marco Limberg

Der Botschafter Israels in der Bundesrepublik, Ron Prosor, hat die Hoffnung geäußert, dass 2024 ein besseres Jahr wird als 2023. »Wir alle sollten intensiv daran arbeiten«, sagte der Diplomat in einem von der Botschaft veröffentlichten Video.

Zu dem von palästinensischen Terroristen angerichteten Massaker am 7. Oktober sagte er, dieser Tag werde in die Geschichte eingehen. »Wir werden dieses Desaster nie vergessen«, erklärte er. »Wir alle sind schuldig, die tödliche Ideologie der Hamas und anderer palästinensischer Organisationen verharmlost und nicht ernst genommen zu haben.«

Organisationen, die auch in Deutschland aktiv seien und diese Ideologie unterstützten, seien »die Trojanischen Pferde der Demokratie«. Sie hätten keinen Respekt vor den demokratischen Werten, »die wir alle schätzen«, so Prosor.

Dunkelheit und Licht

»Diejenigen, die das Massaker vom 7. Oktober nicht verurteilen, sind nicht unsere Partner und nicht unsere Freunde, mit denen wir Frieden schließen könnten«, machte der Botschafter klar. Er sei stolz auf die junge Generation, die aus allen Teilen der Welt nach Israel zurückgekehrt sei, »um nach diesem Massaker den einzigen Staat des jüdischen Volkes zu verteidigen«. Für das Jahr 2024 hoffe er, »dass wir diesen Krieg, einen Krieg zwischen Dunkelheit und Licht, beenden können«.

Die andauernde Militäroperation müsse zu einer Fortsetzung der »sinnvollen und dauerhaften Anstrengung für eine friedliche Zusammenarbeit« führen, die Israel mit dem Abraham-Abkommen begonnen habe.

Werte und Traditionen

»Die Hoffnung für uns alle ist, dass wir gemeinsam aus der Katastrophe des 7. Oktober hervorgehen können – in eine neue Realität«, erklärte der Botschafter. Es müsse eine Realität sein, in der demokratische Werte und jüdische Traditionen im Mittelpunkt stünden.

2024 müsse ein Jahr werden, »in dem wir unsere entführten Männer, Frauen und Kinder nach Hause holen«, sagte er in dem auf Englisch aufgenommenen Video. »Bringt sie wieder nach Hause!«

Ron Prosor verurteilte zudem die Schändung des Denkmals zur Erinnerung an die Kindertransporte und die Deportation von Kindern von 1938 bis 1945 am Bahnhof Friedrichstraße in Berlin. In der Silvesternacht wurde das Mahnmal beschmiert – mit einer Zeichnung eines Gebäudes mit einem Kreuz und einem Halbmond.

Schnell und entschlossen

»Dieser schändliche Akt entehrt die Erinnerung an den Holocaust«, so Prosor. »Wenn wir über muslimischen Antisemitismus sprechen: Dies ist sein wahres Gesicht. Das ist keine weitere Statistik, das ist keine Grafik, die in einem Polizeibericht landet. Die Leute, die das getan haben, dämonisieren und delegitimieren die Erinnerung an den Holocaust.«

»Es ist an der Zeit, schnell und entschlossen zu handeln, um die deutschen Bürger vor ähnlichen Angriffen auf ihre demokratischen Werte zu schützen«, erklärte er. »Alles andere ist inakzeptabel.«

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025

Stockholm

Was bleibt von den Mahnungen der Überlebenden?

Der Schoa-Überlebende Leon Weintraub warnt vor der AfD und Fanatismus weltweit. Was für eine Zukunft hat die deutsche Erinnerungskultur?

von Michael Brandt  23.12.2025

Israel

Netanjahu warnt Türkei

Israel will die Zusammenarbeit mit Griechenland und Zypern stärken. Gleichzeitig richtet der Premier scharfe Worte an Ankara

 23.12.2025

New York

Mitglieder von Mamdanis Team haben Verbindungen zu »antizionistischen« Gruppen

Laut ADL haben mehr als 80 Nominierte entsprechende Kontakte oder eine dokumentierte Vorgeschichte mit israelfeindlichen Äußerungen

 23.12.2025

Düsseldorf

Reul: Bei einer Zusammenarbeit mit der AfD wäre ich weg aus der CDU

Die CDU hat jede koalitionsähnliche Zusammenarbeit mit der AfD strikt ausgeschlossen. Sollte sich daran jemals etwas ändern, will Nordrhein-Westfalens Innenminister persönliche Konsequenzen ziehen

 23.12.2025

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025

Washington D.C.

Kritik an fehlenden Epstein-Dateien: Minister erklärt sich

Am Freitag begann das US-Justizministerium mit der Veröffentlichung von Epstein-Akten. Keine 24 Stunden später fehlen plötzlich mehrere Dateien - angeblich aus einem bestimmten Grund

von Khang Mischke  22.12.2025

Australien

Behörden entfernen Blumenmeer für die Opfer von Bondi Beach

Die Regierung von New South Wales erklärt, man habe sich vor dem Abtransport der Blumen eng mit der jüdischen Gemeinde abgestimmt

 22.12.2025

Sydney

Attentäter warfen Sprengsätze auf Teilnehmer der Chanukka-Feier

Die mutmaßlichen Attentäter Naveed und Sajid Akram bereiteten sich auf das Massaker vor. Ihre Bomben explodierten nicht

 22.12.2025