Tagung

Religiöse Symbole in die Öffentlichkeit

Das Zeichen für »Zusammenhalt in Vielfalt« der Initiative kulturelle Integration Foto: pr

Religiöse Symbole gehören nach Überzeugung von Vertretern von Christentum, Judentum und Islam in die deutsche Öffentlichkeit. Deutschland habe ein austariertes System, wie der Staat mit den Religionen umgeht, sagte der Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland, Daniel Botmann, am Dienstag in Berlin auf der Jahrestagung der Initiative kulturelle Integration.

»Viele Länder beneiden uns um unser Religionsverfassungsrecht, das maßgeblich mit zum Frieden in diesem Land beigetragen hat.« Diese verfassungsrechtlich garantierte Vielfalt müsse ermöglicht und geschützt werden.

Die Religionsfreiheit müsse deshalb auch mit der ganzen Härte des Rechtsstaates durchgesetzt werden, wenn sie bedroht werde oder Religionsgemeinschaften ausgegrenzt werden sollen, sagte Botmann.

Kita Diese leisteten einen erheblichen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in diesem Land unter anderem als Träger von Kitas, Schulen, Krankenhäusern, Wohlfahrtseinrichtungen oder Seelsorge-Projekten.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, verwies auf die grundgesetzliche garantierte Neutralität des Staates. »Das ist unsere Basis«, sagte Mazyek: »Wir sind kein Gottesstaat.« Wer das infrage stellen wolle, dem müsse die »Rote Karte« gezeigt werden.

Auch die Einschränkung der Religionsfreiheit darf nach den Worten Mazyeks nicht zugelassen werden. Religionsfreiheit sei ein Menschenrecht. Wer mit der Angst vor kultureller Überfremdung dagegen argumentiere, wolle nichts anderes, als diese Gesellschaft abzuschaffen. »Das dürfen wir nicht zulassen«, sagte Mazyek.

Wahlkampf Die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Karin Kortmann, kritisierte die bayerische Kreuz-Debatte. Das Kreuz sei kein kulturelles Symbol, sagte Kortmann: »Das ist zu wenig. Das Kreuz ist das Zeichen einer Religionsgemeinschaft und der Leidensgeschichte Jesu – im Öffentlichen wie im Privaten.« Es wie in Bayern zum kulturellen Symbol zu machen, »rieche sehr nach Wahlkampf und Leitkultur«.

Die Initiative kulturelle Integration ist ein Zusammenschluss von 28 Vertretern aus Staat, Religionsgemeinschaften, Medien, Sozialpartnern und Zivilgesellschaft.

Angesiedelt beim Deutschen Kulturrat, wird sie aus dem Haus von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) gefördert. Thema der Tagung waren 15 Thesen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur kulturellen Integration. epd

Montréal

Air Canada prüft Beschwerde über Palästina-Anstecker in der Form Israels

Der Passagier Israel Ellis beschwert sich über das israelfeindliche Symbol an der Jacke einer Stewardess. Sie habe ihn zudem angeschrien, als sie seine Davidstern-Kette gesehen habe

 26.11.2025

Berlin

Friedrich Merz besucht Israel

Als Kanzler ist es sein erster Aufenthalt im jüdischen Staat. Die Beziehungen hatten zuletzt unter Druck gestanden

 25.11.2025

TV-Tipp

Ein äußerst untypischer Oligarch: Arte-Doku zeigt Lebensweg des Telegram-Gründers Pawel Durow

Der Dokumentarfilm »Telegram - Das dunkle Imperium von Pawel Durow« erzählt auf Arte und in der ARD-Mediathek die Geschichte der schwer fassbaren Messengerdienst-Plattform-Mischung und ihres Gründers Pawel Durow

von Christian Bartels  25.11.2025

Israel

Antisemitismus-Beauftragter wirft Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025

Interview

»Weder die Verwaltung noch die Politik stehen an meiner Seite«

Stefan Hensel hat seinen Rücktritt als Antisemitismusbeauftragter Hamburgs angekündigt. Ein Gespräch über die Folgen des 7. Oktober, den Kampf gegen Windmühlen und kleine Gesten der Solidarität

von Joshua Schultheis  25.11.2025

Ramallah

Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmaßlicher Täter getötet

Vor mehr als einem Jahr kam ein israelischer Wachmann im Westjordanland bei einem Angriff ums Leben. Seitdem haben israelische Sicherheitskräfte nach dem flüchtigen Täter gesucht

 25.11.2025

Orange Day

Palina Rojinski spricht über Gewalt in früherer Beziehung

Wie viele Frauen hat auch die Moderatorin einst in einer Beziehung Gewalt durch ihren Partner erfahren. Darüber spricht sie nun auf Instagram. Sie will anderen Mut machen, sich Hilfe zu holen

 25.11.2025

Entscheidung

Berlin benennt Platz nach Margot Friedländer

Jahrzehntelang engagierte sich die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer für Aussöhnung. Nun erfährt die Berlinerin nach ihrem Tod eine besondere Ehrung

 25.11.2025

Hanau

Rabbiner antisemitisch beleidigt

Für die Gemeinde ist die Pöbel-Attacke kein Einzelfall

 25.11.2025