Antisemitismus

Prozess gegen Gürtel-Schläger

Bildausschnitte aus dem Video des Angriffs vom 17. April 2018 Foto: Screenshot JA

Nach der antisemitischen Gürtel-Attacke Mitte April in Berlin-Prenzlauer Berg steht der tatverdächtige 19-Jährige aus Syrien am 19. Juni vor dem Jugendschöffengericht des Amtsgerichts Tiergarten. Angeklagt werde er wegen des Vorwurfs der gefährlichen Körperverletzung und der Beleidigung, teilte das Gericht am Mittwoch in Berlin mit. Der Angeklagte sitzt seit dem 19. April in Untersuchungshaft. Die Verhandlung ist öffentlich.

Der aus Syrien stammende Mann soll am 17. April auf offener Straße zwei Männer antisemitisch beschimpft haben. Die beiden Betroffenen, ein arabischer Israeli und ein Deutsch-Marokkaner, hätten jeweils die jüdische Kopfbedeckung Kippa getragen.

gewalt Als sie den Angeklagten und dessen zwei Begleiter aufforderten, sie in Ruhe zu lassen, habe der Angeklagte den Gürtel aus seiner Hose gezogen und damit mindestens zehn Mal auf den Israeli eingeschlagen. Mit der Gürtelschnalle sei dieser im Gesicht, am Bauch und an den Beinen getroffen worden.

Dabei habe der mutmaßliche Täter mehrmals auf Arabisch »Jude« geschrien. Anschließend hätten sich der Angeklagte und seine Begleiter entfernt. Als der Israeli ihnen nachgegangen sei, habe der Angeklagte eine Glasflasche ergriffen und zum Schlag gegen ihn ausgeholt. Eine Augenzeugin habe dies jedoch verhindern können.

Die Attacke hatte bundesweit für Empörung gesorgt und eine Debatte über muslimischen Antisemitismus ausgelöst. Der in Deutschland lebende arabische Israeli hatte die Tat mit seinem Handy gefilmt und in den sozialen Netzwerken verbreitet. Der Israeli ist nach eigener Aussage selbst kein Jude. Er hatte die Kippa als Experiment aufgezogen und wollte damit beweisen, dass das öffentliche Tragen einer Kippa in deutschen Straßen ungefährlich ist. epd

Diplomatie

Bosnien: Diplomatischer Eklat um Nazi-Helm an deutschen UN-Vertreter

Vor 30 Jahren endete der Krieg in Bosnien und Herzegowina. Jetzt flammt die Debatte um die politischen Nachwehen von Neuem auf. Im Fokus eines skandalösen Angriffs steht ein deutscher UN-Politiker

 20.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  20.11.2025 Aktualisiert

Berlin

Messerangriff am Holocaust-Mahnmal: Prozess beginnt

Ein 19-jährigen Syrer soll dort im Februar einem spanischen Touristen lebensgefährlich verletzt haben. Aufgrund einer sofortigen Notoperation überlebte das Opfer

 20.11.2025

Washington D.C.

Trump unterschreibt Gesetz zur Freigabe von Epstein-Akten

Der Druck auf den US-Präsidenten wurde zu groß - nun hat er die Veröffentlichung von Akten zu einem Fall genehmigt, den er nicht loswurde. Was das bedeutet

von Anna Ringle, Franziska Spiecker, Khang Mischke, Luzia Geier  20.11.2025

Russischer Eroberungskrieg

Neuer US-Friedensplan: Ukraine unter Druck

Die USA haben Sanktionen gegen Russland verhängt, doch hinter den Kulissen scheint weiter verhandelt worden zu sein. Kiew trifft dies zu einem doppelt ungünstigen Zeitpunkt

 20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  20.11.2025

Essay

All die potenziellen Schüsse

In diesem Herbst liest man fast täglich von vereitelten Anschlägen auf Juden. Was die ständige Bedrohung mit uns macht

von Mascha Malburg  20.11.2025

Stuttgart

Polizei plant Großeinsatz bei Maccabi-Spiel

Vor den Europa-League-Auftritten gegen Maccabi Tel Aviv sind der VfB Stuttgart und der SC Freiburg alarmiert. Ein Fan-Ausschluss wie zuletzt in Birmingham ist momentan nicht geplant

 19.11.2025