Berlin

Posten des Bundestags-Vizepräsidenten: Claudia Roth verliert den Machtkampf gegen Omid Nouripour

Claudia Roth (Grüne) Foto: picture alliance / dts-Agentur

Die Spitze der Grünen-Bundestagsfraktion ist wiedergewählt worden: Die Abgeordneten bestimmten Britta Haßelmann und Katharina Dröge in Berlin erneut zu Co-Vorsitzenden. Die beiden Frauen, die schon in der zurückliegenden Wahlperiode das Spitzen-Duo bildeten, erhielten nach Angaben aus Fraktionskreisen jeweils 90,4 Prozent der Stimmen. Irene Mihalic wurde demnach mit 93,9 Prozent erneut zur Ersten Parlamentarischen Geschäftsführerin der Fraktion bestimmt.

Nouripour setzt sich durch

Der frühere Grünen-Chef Omid Nouripour soll Bundestags-Vizepräsident werden. Seine Fraktion nominierte ihn für den Posten. Er setzte sich gegen die amtierende Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, und die bisherige Vizepräsidentin der Grünen, Katrin Göring-Eckart, durch. Auch Roth war schon Vizepräsidentin. 

Lesen Sie auch

Die Vizepräsidenten müssen noch vom Plenum gewählt werden, was für Dienstag geplant ist. Vizepräsidenten leiten Sitzungen des Parlaments. Zusammen sitzen sie im Präsidium des Bundestags. In der Regel stellt jede Fraktion einen Vizepräsidenten oder eine Vizepräsidentin, ein AfD-Kandidat wurde für diese Rolle aber noch nie gewählt. 

Der 49-jährige Nouripour war bis November gemeinsam mit Ricarda Lang Parteichef. 

Ziel: Andere Oppositionsarbeit machen als die Union

Haßelmann sagte, die Grünen wollten sich bei der Oppositionsarbeit kein Beispiel nehmen an der CDU/CSU, der sie vorwarf, sich destruktiv verhalten zu haben. Ihre Fraktion wolle konstruktiv sein, aber klar in der Sache. 

Dröge kündigte an, die künftige Bundesregierung an den Notwendigkeiten messen zu wollen. Es dürfe keine Flucht aus der Realität geben beim Umgang mit dem Klimawandel. Sie warnte auch vor Naivität im Umgang mit Russland. Mit Blick auf den wahrscheinlich nächsten Kanzler Friedrich Merz (CDU) sagte Dröge »Zeit Online«: »Mein Ziel ist es, dass Friedrich Merz nicht wieder Kanzler der Bundesrepublik Deutschland wird.«

Mihalic nennt AfD »massive Herausforderung«

Dröge und Haßelmann hatten zuletzt intern viel Lob erhalten für das Ergebnis ihrer Verhandlungen mit Union und SPD über das Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur.

Mihalic mahnte zum Zusammenwirken der anderen Fraktionen im Umgang mit der AfD, die sie »eine massive Herausforderung« nannte für den Bundestag und dessen Sicherheit. Mitglieder der Partei verträten verfassungsfeindliche und rechtsextreme Positionen. dpa

Berlin

Deutsch-Israelische Gesellschaft kritisiert geplante deutsche Millionenhilfen für UNRWA

Volker Beck: »Hilfe darf nicht über einen Kanal erfolgen, der in die terroristischen Aktivitäten der Hamas verstrickt war und ist«

 18.11.2025

Deutschland

»Das ist Verrat am Vaterland«

Unionsfraktionschef Jens Spahn äußert sich einmal mehr klar zur AfD

 18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

USA

Clinton-Minister zieht sich wegen Kontakt zu Epstein zurück

Der Skandal um den verstorbenen Sexualstraftäter zieht weitere Kreise. Ein früherer Minister kündigt nun wegen seiner persönlichen Beziehung zu Epstein Konsequenzen an

 18.11.2025

New York

UN-Sicherheitsrat billigt Trumps Gaza-Plan

Die Resolution erhält 13 Stimmen, Russland und China enthalten sich. Trump: Es ist ein Moment wahrhaft historischen Ausmaßes

 18.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  17.11.2025

Berlin

Bundesregierung hebt Stopp der Rüstungsexporte nach Israel wieder auf

Die Waffenruhe in Gaza hält seit mehr als fünf Wochen. Die Bundesregierung nimmt das zum Anlass, ihre massiv kritisierte Entscheidung aus dem Sommer rückgängig zu machen

von Michael Fischer  17.11.2025

USA

Kehrtwende? Trump empfiehlt Abstimmung über Epstein-Akten

Der Fall des Sexualstraftäters lässt den US-Präsidenten nicht los. Vor einer Abstimmung im Repräsentantenhaus gibt er einen überraschenden Rat an seine Partei

von Anna Ringle  17.11.2025