Terrorismus

Plant der Iran einen Anschlag in München?

Polizisten in München Foto: IMAGO/ZUMA Wire

Die bayerische Polizei zeigt sich alarmiert: Einem Bericht des Nachrichtenmagazins »Focus« zufolge hat der bayerische Staatsschutz einen Anschlagsplan islamistischer Extremisten im Auftrag des Iran aufgedeckt. Im Visier der Terroristen sind offenbar auch jüdische Personen.

Demnach reiste eine Gruppe mutmaßlicher Terroristen Anfang April aus Frankreich nach Deutschland ein. Die vier Männer machten unter anderem Fotos von Objekten in Ulm und in München, darunter von Klingelschildern mit den Namen iranischer Regimegegner und von Juden. Ziel der Operation war laut »Focus«-Bericht, Anschläge vorzubereiten.

Die arabischstämmigen Männer seien am 7. April mit dem ICE von Paris nach Süddeutschland gereist. Drei der Männer, darunter ein Brüderpaar, seien in Ulm ausgestiegen und hätten in der Donaustadt Fotos gemacht. Der vierte Mann, laut »Focus« ein in Frankreich wegen Totschlags bereits vorbestrafter Algerier namens Abdelkarim S., sei nach München weitergefahren. Dort habe er in der Nähe des Ostbahnhofs sowie im Stadtteil Berg am Laim mehrere Häuser und die dazugehörigen Klingelschilder in den Eingängen fotografiert und sei anschließend in sein Hotel zurückgekehrt. Am nächsten Tag sei er S. dann wieder nach Paris zurückgekehrt.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Eine Woche später kam er dem Bericht zufolge wieder nach München. Der »Focus« zitiert einen Staatsschützer mit den Worten: »Diesmal macht er kaum Fotos, klingelt aber hier und da, unterhält sich mit den Bewohnern. Wir hatten den Eindruck, dass er sich nach Namen und Adressen erkundigt hat.« Am Folgetag habe S. dann erneut Straßenzüge in München auskundschaftet.

Die französischen Behörden hätten ihre bayerischen Kollegen aber zwischenzeitlich bereits darauf aufmerksam gemacht, dass Abdelkarim S. vom iranischen Geheimdienst den Auftrag bekommen habe, einen Anschlag zu verüben. Das Landeskriminalamt geht davon aus, dass er diesen penibel vorbereiten wollte. Man werde, zitiert der »Focus« einen namentlich nicht genannten Beamten, an S. dranbleiben, denn seine kriminelle Vorgeschichte und sein Agieren in München sprächen »für einen hochkarätigen Täter.«

Iran soll hinter versuchtem Anschlag auf Bochumer Synagoge stecken

Laut einem Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf hatten staatliche Stellen im Iran auch den versuchten Brandanschlag auf die Synagoge in Bochum im November 2022 in Auftrag gegeben. Deutsche Sicherheitsbehörden haben Anhaltspunkte dafür, dass die Quds-Einheit der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) hinter dem Plan steckte. Sie war in der Vergangenheit bereits in Anschläge auf israelische und jüdische Ziele weltweit involviert.

Ramin Y., der mutmaßliche Drahtzieher des Brandanschlags auf das Gotteshaus, der sich in den Iran abgesetzt hatte, ist unterdessen dort gewaltsam ums Leben gekommen. Das berichteten iranische Medien. mth

Washington D.C.

Trumps Traum vom Friedensnobelpreis

Für den amerikanischen Präsidenten ist der Nato-Gipfel ein Grund zum Feiern. Die Alliierten beugen sich seiner Forderung nach mehr Geld. Die von ihm verkündete Waffenruhe zwischen Iran und Israel bröckelt allerdings bereits

von Anna Ringle, Luzia Geier  24.06.2025

Washington D.C.

Trump appelliert an Israel: Werft die Bomben nicht ab

Nur Stunden zuvor hatte der Iran die Waffenruhe mit einem Raketenangriff auf Israel gebrochen

 24.06.2025

Kommentar

Antisemitismus hat leider schon lange einen Platz in Deutschland

Vernichtungsfantasien gegen Juden scheinen konsensfähig zu sein, wie die Ereignisse vom Wochenende in Berlin wieder einmal zeigen

von Sigmount A. Königsberg  24.06.2025

Berlin

UNRWA-Chef warnt vor Zusammenbruch des Hilfswerks

Das Hilfswerk steht wegen seiner Nähe zu den Terroristen der Hamas in der Kritik

 24.06.2025

Berlin/Leipzig

Bundesverwaltungsgericht hebt Verbot für »Compact«-Magazin auf

Drastische Formulierung oder verfassungsfeindlich und gefährlich? Im Streit um das Verbot des rechtsextremen Magazins haben die Richter eine Entscheidung getroffen

 24.06.2025

Nahost

Bericht: Israel will Krieg mit Iran bis Ende der Woche beenden

Israel will den Krieg gegen Teheran laut Medien am liebsten rasch beenden. Sollten die USA nach Irans Gegenangriffen tiefer in den Krieg einsteigen, werde aber auch Israel seine Attacken fortsetzen

 23.06.2025

Nahost

Merz stellt sich hinter Angriffe auf den Iran

Sein »Drecksarbeit«-Zitat will der Bundeskanzler aber nicht wiederholen

 23.06.2025

Berlin

Freispruch für »From the river to the sea«-Rufer

Ein Vorsatz des 23-jährigen Studenten, Hamas-Symbolik nutzen zu wollen, sei nicht erkennbar gewesen, so die zuständige Richterin

 23.06.2025

Medienbericht

Geheimdossier soll zeigen, wie nah die Mullahs an der Bombe waren

Der britische »Economist« bekam Einblick in nachrichtendienstliche Unterlagen aus Israel

 23.06.2025