Einspruch

Pennys für die Unabhängigkeit

Igor MItchnik Foto: privat

Es war zu erwarten. Kaum naht der Winter und steigen Energie- und Lebenshaltungskosten in Deutschland, droht die Stimmung im Land zu kippen. Die Ehefrau des ukrainischen Präsidenten, Olena Zelenska, brachte es in einem BBC-Interview auf den Punkt: »Während ihr eure Pennys zählt, zählen wir unsere Toten«, kommentierte sie die mit Deutschland vergleichbaren wirtschaftlichen Turbulenzen des Vereinigten Königreichs.

Mehr als 200 Tage Vernichtungskrieg gegen die Ukraine sollten für die vollständige Abkapselung von der russischen Kriegswirtschaft Grund genug sein. Doch überraschenderweise gibt es nach wie vor Stimmen hierzulande, die das nicht nur kaltlässt, sondern die in Russland nach wie vor einen zuverlässigen Energielieferanten sehen.

eNERGIE-Erpressung Dabei verschweigt der Kreml ja nicht einmal, dass die russische Energie-Erpressung System hat: Putins Pressesprecher Dmitri Peskow betonte kürzlich, dass Moskau mit dem Gas-Lieferstopp eine Aufhebung der westlichen Sanktionen erwirken will.

Energie bleibt eine scharfe Waffe in Russlands hybridem Krieg gegen die Ukraine, gegen Deutschland und unsere westlichen Verbündeten.

Und das, während russische Truppen die ukrainische Energieversorgung sowohl durch die militärische Besetzung des größten ukrainischen Kernkraftwerks Saporischschja gefährden als auch durch das systematische Bombardement von ukrainischen Wärme- und Stromkraftwerken. Als seien der alltägliche russische Raketenterror nicht genug, steht der Ukraine nun ein Winter bei lebensbedrohlichem Heizmangel bevor.

Energie bleibt eine scharfe Waffe in Russlands hybridem Krieg gegen die Ukraine, gegen Deutschland und unsere westlichen Verbündeten. Die Gaseinnahmen schmieren die russische Kriegsmaschinerie. Die Fehler der Vergangenheit ausbadend, versucht die Bundesregierung nun, diese Waffe zu entschärfen. Die ukrainischen Opfer der russischen Aggression im Blick, muss uns bewusst sein: Unsere »Pennys« bleiben für die Unabhängigkeit von einem Terrorregime ein kaum nennenswerter Preis.

Der Autor arbeitet derzeit in humanitären Projekten in der Ukraine.

Jubiläum

Stimme der Demokratie

Vor 75 Jahren wurde der Zentralrat der Juden in Deutschland gegründet. Heute hat das Gremium vielfältige Aufgaben und ist unverzichtbarer Teil dieses Landes

von Detlef David Kauschke  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Meinung

Sánchez missbraucht ein Radrennen für seine Israelpolitik

Dass Spaniens Regierungschef die Störer der Vuelta lobte, ist demokratieschwächend und gehört zu seinem Kalkül, Israel weltweit zu isolieren

von Nicole Dreyfus  17.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  17.09.2025

Zentralrat

Schuster: Zwei-Staaten-Lösung nach Friedensverhandlungen mit Israel

Ein jeweils selbstständiger Staat Israel und Palästina - dafür spricht sich auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland aus. Unter bestimmten Voraussetzungen

von Leticia Witte  17.09.2025

Köln

Antisemitische Ausschreitungen bei Kreisliga-Spiel

Spieler des Vereins Makkabi wurden offenbar beschimpft, bespuckt und körperlich attackiert

 17.09.2025

Antisemitismus

Berliner Treitschkestraße wird am 1. Oktober umbenannt

Der Straßenname erinnert künftig an die im KZ Theresienstadt gestorbene ehemalige Direktorin des früheren jüdischen Blindenheims von Steglitz, Betty Katz (1872-1944)

 17.09.2025

Kritik

Toni Krahl hat »kein Verständnis« für israelfeindliche Demonstrationen

Was in der Region um Israel passiere, sei ein Drama, das sich über Jahrzehnte entwickelt habe, sagte Krahl

 17.09.2025

Berlin

Ahmetovic: Berlin muss Weg für Israel-Sanktionen freimachen

Der SPD-Politiker fordert, dass die schwarz-rote Koalition ihre »Blockadehaltung« beendet und die Vorschläge von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für konkrete Maßnahmen gegen den jüdischen Staat unterstützt

 17.09.2025