Meinung

Olympia, bereinigt

Fast 60 Prozent der Bürger von Garmisch-Partenkirchen haben sich jetzt für die Bewerbung ihrer Stadt um die Olympischen Winterspiele ausgesprochen. Ihrer Stadt? Die Bewerbung nennt sich »München 2018«, doch das Gros der Wettkämpfe soll in der kleinen Marktgemeinde ausgetragen werden. Vorausgesetzt, Deutschland erhält in sieben Wochen den Zuschlag des Internationalen Olympischen Komitees. Warum aber etwas zur Entscheidung vorgelegt wird, wo München draufsteht, aber Garmisch-Partenkirchen drin ist, hat strategische Gründe: Das olympische Erbe der einen Stadt soll verschwiegen, das der anderen gelobt werden.

In München fanden 1972 die »heiteren Spiele« statt, die ein neues und weltoffenes Deutschland zeigen sollten. Der schöne Schein wurde aber zerstört, als palästinensische Terroristen das israelische Quartier stürmten; elf Israelis kamen um. In Garmisch-Partenkirchen wiederum fanden die Winterspiele 1936 statt. Sie gehörten wie die im Sommer in Berlin zum Propagandafeuerwerk der Nazis. Doch weder über die Spiele 1936 noch über das Attentat 1972 findet sich in der Bewerbung zu »München 2018« ein Wort. Beides soll scheinbar nicht zur olympischen Geschichte dieses Landes gehören. Ob Deutschland wirklich den Zuschlag erhält, weiß niemand. Aber die Erinnerung an diesen Teil der Sportgeschichte muss wachgehalten werden. Mit oder ohne Olympia.

Berlin

Josef Schuster: »Die Morde von Washington zerreißen mir das Herz«

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, zum Mord an zwei Angestellten der israelischen Botschaft in Washington D. C.

 22.05.2025

Berlin

Merz und Wadephul verurteilen Morde an Israelis in Washington

Der Schock über die Morde an zwei israelischen Botschaftsmitarbeitern ist groß. Auch der Bundeskanzler zeigt sich bestürzt

 22.05.2025

Eurovision Song Contest

Stärker als gedacht

Kein Land der Welt steht so häufig am Pranger wie Israel. Doch kann es sein, dass der jüdische Staat abseits von Politik und Presse viel beliebter ist als angenommen?

von Nicole Dreyfus  22.05.2025

Rabbiner Jehoschua Ahrens

Eine neue Chance

Papst Leo XIV. will Brücken bauen und den Dialog auch »in schwierigen Zeiten« fortführen – das lässt hoffen

von Rabbiner Jehoschua Ahrens  22.05.2025

Washington

Attentat in Washington: Eines der beiden Opfer war Deutscher

Bei dem in der US-Hauptstadt getöteten israelischen Diplomaten handelte es sich Informationen der Jüdischen Allgemeinen zufolge um Yaron L., der ursprünglich aus Nürnberg stammte

von Michael Thaidigsmann  22.05.2025

Washington D.C.

Nach Mord an israelischen Diplomaten verhaftet: Elias Rodriguez (30) aus Chicago

Präsident Trump spricht den Hinterbliebenen der Opfer sein Beileid aus. Israels UNO-Botschafter Danny Danon spricht von einem »Akt des antisemitischen Terrors«

 22.05.2025

Anschlag in Washington D.C.

Zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft erschossen

Der Deutsche Yaron Lischinsky und seine Freundin Sarah Milgrim wurden am Mittwoch in der Nähe des Jüdischen Museums in Washington D.C. erschossen. Die Tat ist offenbar politisch motiviert

von Imanuel Marcus  22.05.2025 Aktualisiert

Essay

Berlin, du bist mir fremd geworden

Als unsere Autorin mit 18 Jahren in deutsche Hauptstadt zog, war sie begeistert. Doch seit dem 7. Oktober 2023 ist alles anders

von Sarah Maria Sander  21.05.2025

Bayern

KZ-Gedenkstätte Flossenbürg mit linken Parolen beschmiert

In einer bayerischen KZ-Gedenkstätte gibt es die großflächigsten Verunstaltungen seit Jahrzehnten. Der Inhalt der Botschaften weist in die linke Szene

von Christoph Renzikowski  21.05.2025