Antisemitismus

»Null Toleranz«

Israels Botschafter Jeremy Issacharoff Foto: dpa

Israels Botschafter Jeremy Issacharoff hat sich besorgt über Antisemitismus in Deutschland gezeigt. »In den vergangenen Monaten wurden Rabbiner in Deutschland attackiert. Und der Angriff in Halle hat uns alle schockiert. Die Zukunft der Juden in Deutschland treibt mich um«, sagte er dem »Mannheimer Morgen« (Freitag).

Der Aufstieg der AfD als stärkste Oppositionskraft im Bundestag mache ihm besonders Sorgen. Manche Äußerungen von AfD-Politikern seien »absolut inakzeptabel – erst recht nach dem Attentat von Halle«.

geisteshaltung Auch nach 1945 sei der Antisemitismus nicht aus Deutschland verschwunden. Es gebe Gesellschaftsschichten, die noch vor Jahren nicht zugegeben hätten, judenfeindlich zu sein. »Heute trauen sich diese Menschen, ihre Geisteshaltung zu zeigen. Erst kommen die Worte, dann folgen die Taten«, so Issacharoff. Diese Entwicklung sei keine rein deutsche. Es gebe sie etwa auch in den USA. »Wer schon mit seinen Worten Gewalt gegen Juden verherrlicht, muss die volle Härte des Rechtsstaats zu spüren bekommen.«

Als eine mögliche Maßnahme nannte Issacharoff die Ausbildung von Spezialisten bei der Polizei, um alle Formen des Antisemitismus zu erkennen. Dafür brauche man Ressourcen. »Aber wie gesagt: Der entscheidende Faktor im Kampf gegen Judenfeindlichkeit lautet: null Toleranz.«  kna

Bulletin

Terrorangriff in Sydney: 20 Verletzte weiter im Krankenhaus

Fünf Patienten befinden sich nach Angaben der Gesundheitsbehörden in kritischem Zustand

 17.12.2025

Bondi Beach

Sydney-Attentäter wegen 15-fachen Mordes angeklagt

15-facher Mord, Terrorismus, Sprengstoffeinsatz - dem überlebenden Sydney-Attentäter werden 59 Tatbestände zur Last gelegt

 17.12.2025

Meinung

Die Empörung über Antisemitismus muss lauter werden

Der Anschlag von Sydney war in einem weltweiten Klima des Juden- und Israelhasses erwartbar. Nun ist es an der Zeit, endlich Haltung zu zeigen

von Claire Schaub-Moore  17.12.2025

Washington D.C.

Trump ruft zu Vorgehen gegen islamistischen Terror auf

Bei einer Chanukka-Feier im Weißen Haus spricht der Präsident den Hinterbliebenen der Opfer vom Anschlag in Sydney sei Beileid aus

 17.12.2025

Washington D.C.

USA verhängen Einreisestopp für Inhaber palästinensischer Dokumente

Zur Begründung heißt es, in den palästinensischen Gebieten seien mehrere von den USA als Terrororganisationen eingestufte Gruppen aktiv, die auch US-Bürger getötet hätten

 17.12.2025

Interview

»Die Genozid-Rhetorik hat eine unglaubliche Sprengkraft«

Der Terrorismusforscher Peter Neumann über die Bedrohungslage für Juden nach dem Massaker von Sydney und die potenziellen Auswirkungen extremer Israel-Kritik

von Michael Thaidigsmann  16.12.2025

Wirtschaft

Hightech-Land Israel: Reiche sieht Potenzial für Kooperation

Deutschland hat eine starke Industrie, Israel viele junge Start-ups. Wie lassen sich beide Seiten noch besser zusammenbringen? Darum geht es bei der Reise der Bundeswirtschaftsministerin

 16.12.2025

Meinung

Der Stolz der australischen Juden ist ungebrochen

Der Terroranschlag von Sydney hat die jüdische Gemeinschaft des Landes erschüttert, aber resigniert oder verbittert ist sie nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung künftig mehr für ihren Schutz tut

von Daniel Botmann  16.12.2025

IS-Gruppen

Attentäter von Sydney sollen auf den Philippinen trainiert worden sein

Die Hintergründe

 16.12.2025