Bayern

Neuer Name für Kardinal-Faulhaber-Straße auch in München?

Undatierte Aufnahme von Kardinal Michael von Faulhaber. Foto: picture-alliance / dpa

Bayern

Neuer Name für Kardinal-Faulhaber-Straße auch in München?

Hintergrund ist die Rolle Faulhabers im Nationalsozialismus

 28.10.2022 12:18 Uhr

Nach dem Beschluss zur Umbenennung des Kardinal-Faulhaber-Platzes in Würzburg könnte Ähnliches in München folgen. Die nach dem früheren Erzbischof von München und Freising benannte Straße in der Münchner Innenstadt stehe auf einer Liste der »Straßennamen mit erhöhtem Diskussionsbedarf«, teilte das Kulturreferat München auf Anfrage mit. Einen Zeitplan für eine mögliche Umbenennung der Kardinal-Faulhaber-Straße gebe es aber nicht.

Die Stadt Würzburg hatte vergangene Woche beschlossen, den Kardinal-Faulhaber-Platz in der Altstadt wegen der Rolle Faulhabers im Nationalsozialismus umzubenennen. Man beschäftige sich »ernsthaft mit seiner Vergangenheit« und übernehme politische Verantwortung, hieß es in einer Pressemitteilung der Stadt. Der Entscheidung sei eine einjährige öffentliche Diskussion vorausgegangen.

Michael von Faulhaber war 35 Jahre lang Erzbischof von München und Freising. Als solcher weihte er 1951 auch den späteren Papst Benedikt XVI. zum Priester. Nach Angaben des Erzbistums München verwiesen bereits vor 20 Jahren Gegner auf Faulhabers kritische Einstellung zur Weimarer Demokratie und seine Zurückhaltung mit öffentlichen Aussagen zur Verfolgung der Juden.

In München überprüft nach Angaben des Kulturreferates seit 2019 ein Expertengremium historisch belastete Straßennamen. Dem Gremium gehören Vertreter von Gedächtnisinstitutionen, Fachdienststellen und der im Münchner Stadtrat vertretenen Fraktionen an - darunter etwa das NS-Dokumentationszentrum, das Jüdische Museum und die Stelle für interkulturelle Arbeit. dpa

Kommentar

Müssen immer erst Juden sterben?

Der Anschlag von Sydney sollte auch für Deutschland ein Weckruf sein. Wer weiter zulässt, dass auf Straßen und Plätzen zur globalen Intifada aufgerufen wird, sollte sich nicht wundern, wenn der Terror auch zu uns kommt

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025

Meinung

Blut statt Licht

Das Abwarten, Abwiegeln, das Aber, mit dem die westlichen Gesellschaften auf den rasenden Antisemitismus reagieren, machen das nächste Massaker nur zu einer Frage der Zeit. Nun war es also wieder so weit

von Sophie Albers Ben Chamo  14.12.2025

Anschlag in Sydney

Felix Klein: »Von Terror und Hass nicht einschüchtern lassen«

Zwei Männer töten und verletzen in Sydney zahlreiche Teilnehmer einer Chanukka-Feier. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung äußert sich zu der Tat

 14.12.2025

Australien

Merz: »Angriff auf unsere gemeinsamen Werte«

Bei einem Anschlag auf eine Chanukka-Feier in der australischen Metropole gab es viele Tote und Verletzte. Der Bundeskanzler und die Minister Wadephul und Prien äußern sich zu der Tat

 14.12.2025 Aktualisiert

Terror in Sydney

Zentralrat der Juden: »In Gedanken bei den Betroffenen«

Der Zentralrat der Juden und weitere jüdische Organisationen aus Deutschland äußern sich zu dem Anschlag auf eine Chanukka-Feier im australischen Sydney

 14.12.2025 Aktualisiert

Terror

Polizei: 9 Tote bei Angriff in Sydney

Was bislang bekannt ist - und was nicht

 14.12.2025

Australien

Mindestens zwölf Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Australien ist im Schockzustand: Zwei Attentäter schossen am Sonntag auf Juden, die sich in Bondi Beach zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Australien

Judenfeindlicher Terroranschlag in Sydney: Zwei Personen in Polizeigewahrsam

Die Polizei ruft nach dem Angriff in Sydney dazu auf, das Gebiet des Angriffs weiter zu meiden. Der Einsatz dauere an

 14.12.2025