Gedenken

Neue Ausstellung in Auschwitz betont Österreichs Verantwortung

Foto: imago/McPHOTO

Gedenken

Neue Ausstellung in Auschwitz betont Österreichs Verantwortung

In einer früheren Ausstellung hatte sich das Land wegen der NS-Machtübernahme im Jahr 1938 noch als »erstes Opfer des Nationalsozialismus« bezeichnet und die Mittäterschaft weitgehend ausgeblendet

 05.10.2021 13:56 Uhr

Ein neu gestalteter Bereich in der Gedenkstätte des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau widmet sich verstärkt österreichischen Tätern. Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen (Grüne) und mehrere Regierungsmitglieder eröffneten am Montag vor Ort in Polen die Dauerausstellung »Entfernung - Österreich und Auschwitz«.

Von den rund 65.500 Juden aus Österreich, die dem Holocaust zum Opfer fielen, wurden mehr als 11.000 in Auschwitz ermordet.

Es sei Österreichs »Wille und unsere Verpflichtung, daran zu erinnern, dass nicht nur die Opfer, sondern auch Täter und Täterinnen Teil unserer Gesellschaft waren und von ihr geprägt waren«, sagte Van der Bellen. Zu »Niemals Wieder« gehöre nicht nur der Kampf gegen Antisemitismus und Nationalismus, sondern auch für Demokratie und Grundrechte.

In einer früheren Österreich-Ausstellung im ehemaligen Vernichtungslager hatte sich das Land wegen der NS-Machtübernahme im Jahr 1938 noch als »erstes Opfer des Nationalsozialismus« bezeichnet und die Mittäterschaft weitgehend ausgeblendet. Diese Schau wurde 2009 geschlossen.

Auschwitz-Birkenau war das größte deutsche Vernichtungslager im Zweiten Weltkrieg. Die Nationalsozialisten brachten dort mehr als eine Million Menschen um, zumeist Juden. Von den rund 65.500 Juden aus Österreich, die dem Holocaust zum Opfer fielen, wurden mehr als 11.000 in Auschwitz ermordet. dpa

TV-Tipp

Ein äußerst untypischer Oligarch: Arte-Doku zeigt Lebensweg des Telegram-Gründers Pawel Durow

Der Dokumentarfilm »Telegram - Das dunkle Imperium von Pawel Durow« erzählt auf Arte und in der ARD-Mediathek die Geschichte der schwer fassbaren Messengerdienst-Plattform-Mischung und ihres Gründers Pawel Durow

von Christian Bartels  25.11.2025

Doppel-Interview

»Wir teilen einen gemeinsamen Wertekanon«

Vor 60 Jahren brachte das Konzilsdokument »Nostra aetate« eine positive Wende im christlich-jüdischen Dialog. Bischof Neymeyr und Rabbiner Soussan blicken auf erreichte Meilensteine, Symbolpolitik und Unüberwindbares

von Karin Wollschläger  25.11.2025

Berlin

»Kein Gesprächspartner für Demokratinnen und Demokraten«

Der Verband der Familienunternehmer will sich für Gespräche mit der AfD öffnen – und bekommt dafür Kritik aus verschiedenen Lagern

 25.11.2025

Eklat

Streit um Judenstern: Warschau bestellt Israels Botschafter ein

Ein Beitrag der Gedenkstätte Yad Vashem zum Judenstern sorgt in Polen für Unmut. Warum Polens Außenminister eine Richtigstellung fordert

 25.11.2025

New York

NYPD-Chefin entschuldigt sich nach Protest vor Synagoge

Polizeichefin Jessica Tisch räumt ein teilweises Versagen ihrer Behörde ein

 25.11.2025

Berlin

Mit Kippa und Uniform

Jüdische Geistliche aus Kanada, den USA, Großbritannien, Frankreich und anderen Ländern bei der ersten internationalen Konferenz von Militärrabbinern

 25.11.2025

Polen

Antisemitismus-Eklat in Auschwitz

»Juden wollen in Polen Übermenschen sein, die Anspruch auf eine bessere Stellung haben, und die polnische Polizei tanzt nach ihrer Pfeife«, sagt der rechtsextreme Politiker Grzegorz Braun

 25.11.2025

Meinung

Ein Friedensplan, der keiner ist?

Die von den Amerikanern vorgelegten Punkte zur Beendigung des Ukraine-Kriegs sind kein fairer Vorschlag, sondern eine Belohnung für den russischen Aggressor

von Alexander Friedman  24.11.2025

Münster

Gericht macht Unterschiede bei propalästinensischen Parolen

Wann ist Kritik am Staat Israel von der Meinungsfreiheit gedeckt? Ein Gericht in NRW sieht das generelle Verbot, das Existenzrecht Israels zu bestreiten, als rechtswidrig an

 24.11.2025