Parteien

Nach Pose auf Holocaust-Mahnmal: AfD-Politiker legt Amt nieder

Foto: dpa

Der Thüringer AfD-Politiker Holger Winterstein zog mit einer Pose auf dem Holocaust-Denkmal in Berlin scharfe Kritik auf sich. Nun hat er sein Amt als stellvertretender Vorsitzender des Gebietsverbandes Sonneberg der AfD niedergelegt, wie Torben Braga, stellvertretender Sprecher des AfD-Landesverbandes Thüringen, am Mittwoch bestätigte. Zuvor hatte der MDR über den Rücktritt berichtet.

Winterstein war am Wochenende am Rande einer Großdemonstration der AfD in Berlin auf das Denkmal für die ermordeten Juden Europas gestiegen und hatte sich mit ausgebreiteten Armen fotografieren lassen. Das Bild veröffentlichte er auf seiner Facebook-Seite, löschte es später allerdings.

Der israelische Botschafter Ron Prosor kommentierte das Verhalten Wintersteins auf Twitter mit den Worten: »Herr Winterstein, alle sehen Ihnen beim Tanzen zu, während Sie Schande über sich und Ihre Partei bringen.« Der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees Christoph Heubner nannte Wintersteins Verhalten »widerwärtig«. Er beleidige Überlebende des Holocaust und verhöhne ihre ermordeten Angehörigen. 

Auch der Bundesvorstand der AfD verurteilte in einer Mitteilung das »äußerst respektlose Verhalten« Wintersteins. 

Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) erklärte, das Verhalten Wintersteins sei »unerträglich«, und kündigte eine Prüfung der strafrechtlichen Relevanz des Vorfalls an. dpa

Berlin

Zentrum für Politische Schönheit errichtet »Walter Lübcke Memorial« vor CDU-Zentrale

Am Freitag soll außerdem eine Gedenkveranstaltung mit Michel Friedman durchgeführt werden

 02.12.2025

Berlin

Israel-Flagge vor Rotem Rathaus eingeholt

Nach mehr als zwei Jahren wurde die Fahne am Dienstag vom Mast geholt. Die Hintergründe

 02.12.2025

Berlin

Steinmeier erinnert an Stiftungsgründung für NS-Zwangsarbeiter

Im Jahr 2000 gründeten die deutsche Wirtschaft und der Bund nach langem Vorlauf die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft. Millionen NS-Opfer erhielten zumindest einen symbolischen Betrag

 02.12.2025

Rechtsextremismus

Fragezeichen nach skurriler Rede bei AfD-Jugendkongress 

Wer steckt hinter dem mysteriösen Auftritt des Mannes, der mit einer Rede im Hitler-Stil den Gründungskongress der AfD-Jugend aufmischte? Ihm droht der Parteiausschluss

von Jörg Ratzsch  01.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Kommentar

Schiedsgerichte sind nur ein erster Schritt

Am 1. Dezember startet die Schiedsgerichtsbarkeit NS-Raubkunst. Doch es braucht eine gesetzliche Regelung auch für Werke in Privatbesitz, meint unser Gastautor

von Rüdiger Mahlo  01.12.2025

Das Ausmalbuch "From the river to the sea" in einer Buchhandlung in Zürich.

München

Hugendubel streicht antisemitisches Kinderbuch aus Sortiment

»Sofort nach Kenntnisnahme über dessen Existenz« sei das Malbuch entfernt worden, heißt es aus dem Unternehmen

 01.12.2025

Berlin

Karoline Preisler bei Marsch gegen Antisemitismus

»Es ist ganz besonderer Marsch, weil Männer Frauen und Kinder, Menschen aus ganz Deutschland und darüber hinaus zusammengekommen sind«, sagt die Juristin und Politikerin

 01.12.2025

Potsdam

Anne Frank mit Kufiya: Jüdische Gemeinde fordert Ausstellungs-Stopp

Eine Ausstellung im Museum Fluxus+ will Ähnlichkeiten zwischen Palästinensern und Israelis aufzeigen. Doch die Darstellung zieht Kritik aus der Jüdischen Gemeinde und von Brandenburgs Antisemitismusbeauftragten auf sich

 01.12.2025