Berlin

Merz: Es gibt keinen Grund mehr, jetzt für Palästinenser in Deutschland zu demonstrieren

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) Foto: picture alliance/dpa

Bundeskanzler Friedrich Merz erhofft sich bei einem Ende des Gaza-Kriegs auch positive Auswirkungen für die politische Lage in Deutschland. »Ich hoffe sehr, dass dann auch ein bisschen innenpolitisch wieder Ruhe einkehrt«, sagte der CDU-Chef dem ARD-Hauptstadtstudio auf die Frage, was die vereinbarte Freilassung der Geiseln und das Ende der Kämpfe hierzulande bedeuten würde. 

Er hoffe vor allem, »dass sich jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger wieder sicherer fühlen, dass auch diese unerträglichen antisemitischen Zwischenfälle der Vergangenheit angehören, zumindest deutlich kleiner werden«. Der Kanzler fügte hinzu, es gebe »keinen Grund mehr, jetzt für Palästinenser in Deutschland zu demonstrieren«. »Es ist dann Frieden in Gaza, und das ist eine gute Nachricht.«

Der Gaza-Krieg, der am 7. Oktober 2023 mit dem Terrorüberfall der islamistischen Hamas auf Israel begonnen hatte, hat auch die politische Lage in Deutschland angeheizt. Die Zahl antisemitischer Vorfälle in Deutschland stieg vor dem Hintergrund des Kriegs dramatisch an. Es gab zahlreiche Kundgebungen gegen Israels militärisches Vorgehen in dem Küstengebiet und die deutsche Israel-Politik. 

Dabei kam es oftmals zu gewalttätigen und antisemitischen und Terror verherrlichenden Ausschreitungen, immer wieder wurden Ermittlungsverfahren gegen Demo-Teilnehmer etwa wegen Verwendung verbotener Parolen eingeleitet.

Ein Ende des Kriegs scheint nach dem Durchbruch bei den Friedensverhandlungen zum Greifen nah. Israel und die Terrororganisation Hamas hatten der ersten Phase des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump zugestimmt. dpa/ja

Verhandlungen

Hamas erklärt Gaza-Krieg für beendet

Terror-Chef Chalil al-Haja wendet sich in einer Fernsehansprache an alle Palästinenser

von Eva Krafczyk  09.10.2025

Washington

Trump: Die Geiseln werden am Montag oder Dienstag zurückkommen

Israel und die Hamas haben der ersten Phase des Friedensplans von Trump zugestimmt. Die Geiseln aus dem Gazastreifen sollen dann freikommen. Und der US-Präsident will selbst in die Region reisen

 09.10.2025

Halle

Erinnerung an Synagogen-Anschlag vor sechs Jahren

Am 9. Oktober 2019 hatte ein Rechtsterrorist versucht, in die Synagoge einzudringen, scheiterte aber an der Tür. Bei seiner anschließenden Flucht tötete er zwei Menschen

 09.10.2025

Einigung im Nahen Osten

Weltweit Freude und Erleichterung über Gaza-Deal

Die Reaktionen auf die Annahme des Friedensabkommens für Gaza sind fast einhellig positiv

 09.10.2025

Meinung

Außen hui, innen pfui: Trumps Umgang mit den Juden

Während sich der US-Präsident um die Juden in Israel verdient macht, leidet die jüdische Gemeinschaft im eigenen Land unter seiner autoritären Innenpolitik. Das sollte bei aller Euphorie über den Gaza-Deal nicht vergessen werden

von Joshua Schultheis  09.10.2025

Kommentar

Deutschland braucht Israels Geheimdienste, Herr Wadephul

Der Außenminister behauptet in einem Interview, die Bundesregierung sei nicht auf Erkenntnisse israelischer Spionagedienste angewiesen. Mit dieser Falschaussage riskiert er das Leben vieler Menschen in Europa

von Remko Leemhuis  09.10.2025

Kommentar

Endlich!

734 Tage hat es gedauert, 734 lange grausame Tage bis zu diesem Moment der Hoffnung, des Glücks, der Erleichterung. Die Geiseln kommen frei

von Esther Schapira  09.10.2025

Waffenruhe

Deutschland plant Wiederaufbaukonferenz für Gaza

Außenminister Wadephul will dazu gemeinsam mit Ägypten einladen. Auch Israel und die Vereinigten Staaten müssten mit am Tisch sitzen

 09.10.2025

Geiseldeal

Merz: »Die Entwicklung in Israel macht uns Mut«

Der Bundeskanzler freut sich über die Waffenruhe zwischen Israel und den Terroristen der Hamas, mahnte aber zugleich zur Vorsicht

 09.10.2025