Nordrhein-Westfalen

Meldestelle für Antisemitismus verzeichnet drastischen Anstieg

Demonstration in Essen am 30. Mai Foto: IMAGO/Gottfried Czepluch

Die Zahl der antisemitischen Vorfälle in Nordrhein-Westfalen hat sich nach Angaben der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. 2023 habe man 664 antisemitische Vorfälle erfasst, ergibt der am Dienstag veröffentlichte Jahresbericht der Rias NRW. Das sei eine Steigerung von 152 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als 264 Vorfälle verzeichnet wurden. Im Schnitt seien 2023 damit 13 Vorfälle pro Woche registriert worden. Zudem sei weiterhin von einem großen Dunkelfeld auszugehen.

»Insbesondere seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober zeigte sich der Antisemitismus enthemmter und beeinträchtigte zunehmend das alltägliche jüdische Leben«, erklärte die Informationsstelle. So seien 65 Prozent der 2023 erfassten antisemitischen Vorfälle ab diesem Datum verzeichnet worden.

Lesen Sie auch

Laut Rias NRW hat auch die Gewaltbereitschaft zugenommen. So habe sich die Zahl antisemitisch motivierter Angriffe und Bedrohungen verdoppelt bis verdreifacht. Die Zahl der Angriffe sei von 5 im Jahr 2022 auf 16 im Jahr 2023 gestiegen, die Zahl der Bedrohungen von 6 auf 16. Zudem habe es zwei Fälle extremer Gewalt gegeben. Zudem seien 117 Versammlungen mit antisemitischen Aufrufen, Parolen, Transparenten oder Redebeiträgen dokumentiert worden, davon 71 mit Bezug zum 7. Oktober. epd

Deutschland

Shahak Shapira »superverbittert« über Antisemitismus

Shahak Shapira spricht offen über seinen Frust angesichts von Antisemitismus in Deutschland – und wie er mit politischer Comedy darauf reagiert

 29.12.2025

Analyse

Warum die Anerkennung Somalilands so viel Aufsehen erregt

Das kleine Land am Horn von Afrika hat plötzlich eine große geopolitische Bedeutung. Dafür gibt es gute Gründe

von Ralf Balke  29.12.2025

Kommentar

Wer Glaubenssymbole angreift, will Gläubige angreifen

Egal ob abgerissene Mesusot, beschmierte Moscheen oder verwüstete Kirchen: Politik und Religion werden zurzeit wieder zu einem hochexplosiven Gemisch. Dabei sollte man beides streng trennen

 29.12.2025

Großbritannien

Freigelassener Demokratie-Aktivist rief zum Mord an »Zionisten« auf

Der Brite Alaa Abdel Fattah galt als Held der ägyptischen Demokratiebewegung. Doch nach seiner Freilassung und Ankunft in London kamen judenfeindliche Tweets ans Licht. Jetzt wird seine Abschiebung gefordert

von Christoph Meyer, Johannes Sadek  29.12.2025

Teheran

Iran schießt mit russischer Hilfe drei Satelliten ins All

Im Mullah-Staat machen Gerüchte über einen möglichen neuen Militärkonflikt mit Israel die Runde. Mit Raumfahrtprojekten will das Land Stärke demonstrieren

 28.12.2025

Berlin

Mehr Demonstrationen mit Nahost-Bezug

Auf den Straßen der Hauptstadt ist 2025 weniger demonstriert worden, die Kundgebungen mit Bezug zum Nahen Osten haben jedoch zugenommen

 28.12.2025

Berlin

»Jeder sollte sich überlegen, ob er mit dem Teufel ins Bett geht«

Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, hält Koalitionen mit der AfD auf Länderebene für gefährlich

 27.12.2025

Genua

Italien geht gegen mutmaßliches Hamas-Netzwerk vor

Die Ermittler decken ein Netzwerk zur Unterstützung der islamistischen Terrororganisation auf

 27.12.2025

Berlin

Wadephul: Keine deutsche Beteiligung an Gaza-Stabilisierungstruppe

Er sei dafür, »dass Deutschland eine vermittelnde Rolle einnimmt, um der Sicherheit Israels Rechnung zu tragen«, so der Außenminister

 26.12.2025