Berlin

»Mehr als besorgniserregend«

Der wachsende Antisemitismus sei »mehr als besorgniserregend«. Bedenken und Sorgen seien heute in der jüdischen Gemeinschaft wieder verbreitet. Das sagte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, bei einem Chanukka-Empfang des American Jewish Committee am Mittwochabend in Berlin.

Mit Bezug auf das in knapp zwei Wochen beginnende Lichterfest, das Fest der Wunder, sprach Schuster von einem Wunder, dass es nach der Schoa heute wieder eine vitale, dynamische und zukunftsorientierte jüdische Gemeinschaft gebe.

zukunft Trotz aller Errungenschaften der letzten sieben Jahrzehnte, trotz der positiven Entwicklung, wurden gerade in den letzten Jahren Zweifel lauter, ob jüdisches Leben hier eine Zukunft hat. »Alleine, dass es solche Zweifel gibt, macht deutlich, dass etwas nicht stimmt in unserer Gesellschaft. Und es ist höchste, allerhöchste Zeit, dagegen etwas zu unternehmen«, betonte er.

Der Zentralratspräsident forderte eine klare Absage an Antisemitismus, dieser müsse entschlossen, effektiv und dauerhaft bekämpft werden. Er sei fest davon überzeugt, so Schuster, dass die jüdische Gemeinschaft heute in Deutschland wieder selbstbewusst genug sei und die Stärke besitze, alle Herausforderungen zu meistern. »Ich bin auch davon überzeugt, dass wir es gemeinsam mit allen demokratischen Freunden schaffen werden, uns den Kräften, die versuchen die Gesellschaft zu spalten, erfolgreich entgegenzustellen.«

Deidre Berger, Direktorin des AJC Berlin Ramer Institute, sagte, dass sie sich über die immer intensiver werdende Partnerschaft zwischen AJC und Zentralrat freue, auch wegen der immer größer werdenden Herausforderungen für die jüdische Gemeinschaft und die Demokratie. ja

Berlin

Der falsche Konsens

Der israelische Militärhistoriker Danny Orbach stellt im Bundestag eine Studie und aktuelle Erkenntnisse zum angeblichen Genozid im Gazastreifen vor – und beklagt eine einseitige Positionierung von UN-Organisationen, Wissenschaft und Medien

 27.11.2025

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 27.11.2025

Debatte

Neue Leitlinie zum Umgang mit NS-Raubgut für Museen und Bibliotheken

In Ausstellungshäusern, Archiven und Bibliotheken, aber auch in deutschen Haushalten finden sich unzählige im Nationalsozialismus entzogene Kulturgüter. Eine neue Handreichung soll beim Umgang damit helfen

von Anne Mertens  27.11.2025

Düsseldorf

Breite Mehrheit im Landtag wirbt für Holocaust-Zentrum in NRW

Große Mehrheit im NRW-Landtag: Fast alle Fraktionen werben für NRW als Standort eines vom Bund geplanten Holocaust-Bildungszentrums. Bayern und Sachsen sind ebenfalls im Rennen

von Andreas Otto  27.11.2025

Terrorismus

Berlin: Waffenkurier der Hamas wohnte in unmittelbarer Nähe zu mehreren jüdischen Einrichtungen

Im Auftrag der Terrororganisation Hamas sollen mehrere Männer jüdische und proisraelische Ziele unter anderem in der Hauptstadt ausgespäht und Waffen eingeschmuggelt haben. Nun berichten »Zeit« und »Welt« über die Hintergründe

 27.11.2025

Bildung

Im Land der Täter

Bis März soll die Entscheidung fallen, wo die Dependance der Schoa-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland angesiedelt wird

von Michael Thaidigsmann  27.11.2025

München

Uschi Glas: Christen müssen jüdische Mitbürger schützen

Uschi Glas mahnt Christen zum Schutz von Juden. Sie warnt vor neuer Ausgrenzung und erinnert an eigene Erfahrungen nach dem Krieg. Was sie besonders bewegt und warum sie sich Charlotte Knobloch verbunden fühlt

von Hannah Krewer  27.11.2025

Entscheidung

Uni Jena lehnt Prüfung von Kontakten mit israelischen Hochschulen ab

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena wird Kooperationen mit israelischen Hochschulen nicht auf mögliche Verbindungen zum Militär überprüfen. Der Senat lehnte einen entsprechenden Antrag von Teilen der Professorenschaft ab

 27.11.2025

Berlin

Prozess um Angriff am Holocaust-Mahnmal: »Tat zugegeben«

Polizisten berichten von der Begegnung mit dem Angeklagten wenige Stunden nach der Tat

 27.11.2025