Ehrung

Margot Friedländer erhält Mevlüde-Genç-Medaille

Margot Friedländer Foto: picture alliance / epd-bild

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer wird in diesem Jahr mit der Mevlüde-Genç-Medaille des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Die 102-Jährige werde für ihre besonderen Verdienste im Kampf gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus geehrt, erklärte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am Donnerstag in Düsseldorf.

Friedländer sei »eine unerschütterliche Kämpferin gegen Hass und Ausgrenzung«, die die Arbeit gegen das Vergessen zu ihrem Herzensanliegen gemacht habe. »Sie setzt sich für genau die Werte ein, für die auch Mevlüde Genç stand: Toleranz und Versöhnung zwischen den Kulturen sowie ein friedliches Miteinander der Religionen.« Die Auszeichnung soll am 4. Juni im Bode-Museum in Berlin überreicht werden.

Seit 2010 ist Friedländer wieder Berlinerin.

Friedländer, 1921 in Berlin geboren, kommt aus einer jüdischen Familie. Sie wurde im Juni 1944 ins KZ Theresienstadt deportiert, überlebte den Holocaust und wanderte 1946 nach New York aus. 2003 kehrte sie auf Einladung des Berliner Senats ein erstes Mal nach Deutschland zurück. 2010 ließ sich Friedländer dauerhaft in Berlin nieder. Seither engagiert sie sich als Überlebende und Zeitzeugin des Holocaust.

Die Mevlüde-Genç-Medaille der NRW-Landesregierung wird seit 2018 an Einzelpersönlichkeiten oder Gruppen verliehen, die sich für Verständigung und Toleranz einsetzen.

Die Auszeichnung wird jährlich rund um den Jahrestag des Brandanschlags von Solingen vom 29. Mai 1993 verliehen. Benannt ist die Würdigung nach Mevlüde Genç (1943–2022), die bei dem fremdenfeindlichen Anschlag zwei Töchter, zwei Enkelkinder und eine Nichte verloren hatte. epd

Berlin

Bundesregierung hebt Stopp der Rüstungsexporte nach Israel wieder auf

Die Waffenruhe in Gaza hält seit mehr als fünf Wochen. Die Bundesregierung nimmt das zum Anlass, ihre massiv kritisierte Entscheidung aus dem Sommer rückgängig zu machen

von Michael Fischer  17.11.2025

USA

Kehrtwende? Trump empfiehlt Abstimmung über Epstein-Akten

Der Fall des Sexualstraftäters lässt den US-Präsidenten nicht los. Vor einer Abstimmung im Repräsentantenhaus gibt er einen überraschenden Rat an seine Partei

von Anna Ringle  17.11.2025

Extremismus

Beobachtungsstelle: Tausende christenfeindliche Straftaten in Europa

Europa gilt immer noch als christlicher Kontinent. Doch Experten warnen: Christen sind von einem Klima wachsender Intoleranz bedroht. Auch in Deutschland muss die Lage Besorgnis erregen

 17.11.2025

Judenhass

Charlotte Knobloch warnt: Zukunft jüdischen Lebens ungewiss

Die Hintergründe

 16.11.2025

Deutschland

Auktion von Besitztümern von NS-Opfern abgesagt

Im Online-Katalog waren unter anderem Dokumente und Post von NS-Verfolgten aus Konzentrationslagern sowie Täterpost zu finden

 16.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Mit Martin Hikel geht einer, der Tacheles redet

Der Neuköllner Bürgermeister will nicht erneut antreten, nachdem ihm die Parteilinke die Unterstützung entzogen hat. Eine fatale Nachricht für alle, die sich gegen Islamismus und Antisemitismus im Bezirk einsetzen

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Berlin

Merz verspricht Schutz jüdischen Lebens in Deutschland

Bei der diesjährigen Verleihung des Preises für Verständigung und Toleranz im Jüdischen Museum Berlin an Amy Gutmann und David Zajfman gab Bundeskanzler Friedrich Merz ein klares Versprechen ab

 16.11.2025

Meinung

Die Ukrainer brauchen unsere Hilfe

Die Solidarität mit ukrainischen Geflüchteten in Deutschland nimmt ab. Aus einer jüdischen Perspektive bleibt es jedoch wichtig, auch weiterhin nicht von ihrer Seite abzuweichen

von Rabbinerin Rebecca Blady  16.11.2025

Berlin

Angriff auf Leiter deutsch-arabischer Schule in Neukölln

Al-Mashhadani gilt als Kritiker islamistischer Netzwerke und setzt sich für einen arabisch-israelischen Austausch ein

 15.11.2025