Paris

Macron beklagt brutalen Judenhass in Frankreich

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit der zurückgetretenen Premierministerin Élisabeth Borne Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Angesichts zunehmender antisemitischer Handlungen in Frankreich hat Präsident Emmanuel Macron seine Landsleute aufgefordert, sich gegen das »unerträgliche« Wiederaufleben des »ungezügelten« Antisemitismus zu wehren. Ein Frankreich, vor dem jüdische Mitbürger Angst haben, sei kein Frankreich, schrieb er in einem in der Zeitung »Le Parisien« am Samstagabend veröffentlichten offenen Brief.

»Ein Frankreich, in dem die Franzosen aufgrund ihrer Religion oder Herkunft Angst haben, ist nicht Frankreich«, heißt es darin. Macron warnte in dem Brief vor der Spaltung des Landes: »In unserer Geschichte war Antisemitismus immer der Auftakt zu anderem Hass und Rassismus«.

Mit Blick auf den Gaza-Krieg schrieb er, dass Frankreich Gerechtigkeit, Frieden und Sicherheit für das israelische Volk, das palästinensische Volk und die Staaten der Region wolle.

In Frankreich sind laut Macron in einem Monat mehr als Tausend antisemitischer Taten begangen worden - dreimal mehr Hasshandlungen gegen jüdische Landsleute als im gesamten vergangenen Jahr.

Der Brief wurde kurz vor einer großen Kundgebung gegen Antisemitismus am Sonntag in Paris veröffentlicht. Macron nimmt an der Demonstration, die auf eine Initiative der Präsidentin der Nationalversammlung, Yaël Braun-Pivet, und des Präsidenten des Senats, Gérard Larcher, zurückgeht, nicht teil. dpa

Staatsbesuch

Kanzler Merz reist am nächsten Wochenende nach Israel

Das Datum steht: Bundeskanzler Merz reist in gut einer Woche zum Antrittsbesuch nach Israel. Der Gaza-Krieg hatte die Reise verzögert, durch die Waffenruhe wird sie jetzt möglich

 28.11.2025

Berlin

Anschlag auf israelische Botschaft geplant? Prozess beginnt

Ein mutmaßlicher IS-Unterstützer kommt vor Gericht. Der Prozess gegen den inzwischen 19-Jährigen beginnt am Montag

 28.11.2025

Brüssel

Weimer warnt vor Antisemitismus und Ausgrenzung beim ESC

Der Kulturstaatsminister will darüber mit seinen europäischen Kollegen sprechen

 28.11.2025

Eurovision Song Contest

Spanien bekräftigt seine Boykottdrohung für ESC

Der Chef des öffentlich-rechtlichen Senders RTVE gibt sich kompromisslos: José Pablo López wirft Israel einen »Genozid« in Gaza und Manipulationen beim Public Voting vor und droht erneut mit dem Austritt

 28.11.2025

USA

Mehrheit der Juden blickt nach Mamdani-Sieg mit Sorge nach New York

Eine Umfrage zeigt: Fast zwei Drittel der Befragten sind der Ansicht, Mamdani sei sowohl antiisraelisch als auch antisemitisch

 28.11.2025

Berlin

Israel, der Krieg gegen die Hamas und die Völkermord-Legende

Der israelische Militärhistoriker Danny Orbach stellte im Bundestag eine Studie und aktuelle Erkenntnisse zum angeblichen Genozid im Gazastreifen vor – und beklagt eine einseitige Positionierung von UN-Organisationen, Wissenschaft und Medien

 27.11.2025

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 27.11.2025

Debatte

Neue Leitlinie zum Umgang mit NS-Raubgut für Museen und Bibliotheken

In Ausstellungshäusern, Archiven und Bibliotheken, aber auch in deutschen Haushalten finden sich unzählige im Nationalsozialismus entzogene Kulturgüter. Eine neue Handreichung soll beim Umgang damit helfen

von Anne Mertens  27.11.2025

Düsseldorf

Breite Mehrheit im Landtag wirbt für Holocaust-Zentrum in NRW

Große Mehrheit im NRW-Landtag: Fast alle Fraktionen werben für NRW als Standort eines vom Bund geplanten Holocaust-Bildungszentrums. Bayern und Sachsen sind ebenfalls im Rennen

von Andreas Otto  27.11.2025