Berlin

Linke will sofortige Anerkennung Palästinas

Die Fraktion Die Linke hat einen Antrag in den Bundestag eingebracht, der die Bundesregierung dazu aufruft, »Palästina in den Grenzen von 1967 sofort anzuerkennen«. Wolfgang Gehrke, Außerpolitischer Sprecher der Linksfraktion sagte der Jüdischen Allgemeinen, er gehe davon aus, dass der Antrag am 23. oder am 24. April im Bundestag behandelt wird.

Laut dem Text soll sich die Bundesregierung dafür einsetzen, den neuen Staat als Vollmitglied in die vereinten Nationen aufzunehmen. Der Antrag, der auf der Website der Linksfraktion zu finden ist, datiert vom 17. März, dem Tag der Parlamentswahl in Israel.

Der Linken-Politiker Gehrke sagte jedoch, der Antrag sei »keine Antwort auf die Parlamentswahl, obwohl es eine sein könnte«. Die Absage von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an eine Zweistaatenlösung kurz vor der Wahl sei »nicht im Interesse von Israel und katastrophal«.

Kritik Für Empörung sorgt der Antrag beim Präsidenten der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Reinhold Robbe. Der Vorstoß sei »irrsinnig und weltfremd«, so der langjährige SPD-Bundestagsabgeordnete. »Mit dem Antrag schert Die Linke einmal mehr aus der Gemeinschaft der seriösen Parteien im Bundestag aus.« Der von der Fraktion unterschriebene Antrag stehe im eklatanten Gegensatz zur bisherigen Politik der Linken, auf Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinenser zu setzen.

Kritik an dem Antrag äußerte auch der Grünen-Politiker und Vorsitzender der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe im Bundestag, Volker Beck. »Um einen lebensfähigen palästinensischen Staat zu gründen, müssen Fragen am Verhandlungstisch geklärt werden«, sagte Beck. Im Gegensatz zur Linken mache seine Partei sich dafür stark, dass die Umsetzung der Zwei-Staaten-Lösung, die gegenseitige Anerkennung der Staaten Israel und Palästina beinhalte.

Resolution In dem Antrag der Linken heißt es: »Die Zeit, die für die Umsetzung einer Zwei-Staaten-Regelung auf der Basis der Grenzen von 1967 bleibt, wird begrenzter.« Ferner ist die Fraktion der Ansicht, dass »die Nennung eines Termins für den Abzug Israels aus den besetzten palästinensischen Gebieten« kein Grund sein sollte, »einer Resolution nicht zuzustimmen, welche die Anerkennung eines Staates Palästinas fordert.«

Damit soll der Bundestag sich nach dem Willen der Linken den Aufforderungen der Parlamente in Spanien, Frankreich, Großbritannien, Irland und Portugal an die jeweiligen Regierungen anschließen, Palästina als Staat anzuerkennen. ja

Nahost

Merz stellt sich hinter Angriffe auf den Iran

Sein »Drecksarbeit«-Zitat will der Bundeskanzler aber nicht wiederholen

 23.06.2025

Berlin

Freispruch für »From the river to the sea«-Rufer

Ein Vorsatz des 23-jährigen Studenten, Hamas-Symbolik nutzen zu wollen, sei nicht erkennbar gewesen, so die zuständige Richterin

 23.06.2025

Medienbericht

Geheimdossier soll zeigen, wie nah die Mullahs an der Bombe waren

Der britische »Economist« bekam Einblick in nachrichtendienstliche Unterlagen aus Israel

 23.06.2025

Berlin

Festnahmen bei »United 4 Gaza!«-Demo

Aufgrund von Straftaten kam es zu Dutzenden Festnahmen, Polizisten wurden angegriffen

 23.06.2025

Europäische Union

Verhängt die EU jetzt Strafmaßnahmen gegen Israel?

In Brüssel wächst die Wut über Israels Vorgehen in Gaza. Einige Staaten drängen vehement auf Strafmaßnahmen. Jetzt wurde ein Prüfbericht bekannt, der eindeutige Schlüsse zieht

von Michael Thaidigsmann  23.06.2025

Konflikt mit Iran

Josef Schuster: Bundesregierung muss an der Seite Israels und der USA stehen

»Wenn das Atomprogramm nun (...) geschwächt wurde, ist das erstmal eine gute Nachricht«, sagt der Präsident des Zentralrates der Juden

 23.06.2025

Meinung

Die Schah-Flagge ist kein Symbol für Demokratie

Die Löwenfahne mag für manche iranische Oppositionelle ein Zeichen des Widerstands sein. Doch sie steht für eine repressive Vergangenheit statt für ein progressives Morgen

von Ruben Gerczikow  23.06.2025

Rechtsextremismus

Justizministerin Hubig will AfD-Verbotsverfahren prüfen

»Wir können nicht einfach weitermachen, als wäre nichts gewesen«, so die Justizministerin

 23.06.2025

Soziale Medien

Facebook-Nutzer missbrauchen Namen von Holocaust-Opfern mit KI

Etwa anderthalb Millionen jüdische Kinder kamen in der Schoa ums Leben. Hannelore Kaufmann war eine von ihnen. Ihr Name wird nun auf Facebook als Clickbait missbraucht

 23.06.2025