Antisemitismus

Leutheusser-Schnarrenberger soll Beauftragte bleiben

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger Foto: IMAGO/Political-Moments

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger soll auch in der kommenden Wahlperiode das Amt der Antisemitismusbeauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen ausüben. Das erfuhr die Jüdische Allgemeine aus dem Büro des Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU).

ZUSAMMENARBEIT Der Jüdischen Allgemeinen sagte die frühere Bundesjustizministerin und FDP-Politikerin auf Nachfrage, sie stehe dafür bereit - unabhängig davon, welche demokratischen Parteien nach der Wahl am kommenden Sonntag die künftige Landesregierung bilden würden. Sie habe bislang mit den Fraktionen im Landtag gut zusammengearbeitet und wolle das auch weiterhin tun, »sofern es gewünscht ist«, so die 71-Jährige.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Ministerpräsident Hendrik Wüst erklärte dazu gegenüber unserer Zeitung: »Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hat in den vergangenen dreieinhalb Jahren als Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen herausragende Arbeit geleistet und den entschiedenen Kampf gegen jede Form von Antisemitismus in Nordrhein-Westfalen mit außerordentlichem Engagement erfolgreich vorangebracht.«

Er sei daher sehr froh, dass sie ihre Bereitschaft erklärt habe, »auch in der kommenden Legislaturperiode als Antisemitismusbeauftragte von Nordrhein-Westfalen weiter wirken zu wollen und mit ihr eine national wie international hoch anerkannte Persönlichkeit das Amt weiter ausfüllt«.

Auch der stellvertretende Ministerpräsident und Integrationsminister Joachim Stamp würdigte gegenüber der Jüdischen Allgemeine die Arbeit Leutheusser-Schnarrenbergers, die auch verdeckte Ressentiments in Sprache und Gesellschaft sichtbar gemacht habe. »Sie hat neues Vertrauen in Meldestrukturen geschaffen und für Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsgrenze sensibilisiert«, so Stamp. Sie erfahre in der jüdischen Gemeinschaft in Nordrhein-Westfalen, aber auch parteiübergreifend, höchste Wertschätzung und Anerkennung. »Diese wertvolle und wichtige Arbeit für jüdisches Leben in Nordrhein-Westfalen wollen wir mit Sabine Leutheusser-Schnarrenberger auch in den kommenden Jahren fortsetzen und verstärken.«

EX-JUSTIZMINISTERIN Leutheusser-Schnarrenberger war im November 2018 vom damaligen Regierungschef Armin Laschet (ebenfalls CDU) als erste Antisemitismusbeauftragte des Landes bestellt worden. Ihr Amt ist in der Staatskanzlei angesiedelt.

Die NRW-Antisemitismusbeauftragte soll präventive Maßnahmen der Antisemitismusbekämpfung anstoßen und Ansprechpartnerin für Opfer von Übergriffen sein. Einmal im Jahr legt sie darüber hinaus dem Landtag in Düsseldorf einen Bericht zum Antisemitismus in dem größten deutschen Bundesland vor.

Die 1951 in Minden geborene Leutheusser-Schnarrenberger ist seit 1978 Mitglied der FDP. Sie gehört dem sozialliberalen Flügel der Partei an. Von 1992 bis 1996 war sie in der Regierung Helmut Kohl Bundesjustizministerin. 2009 bis 2013 diente sie in gleicher Funktion im Kabinett Angela Merkel. Leutheusser-Schnarrenberger lebt in Bayern und ist seit 2019 auch Mitglied des Bayerischen Verfassungsgerichtshofes.

Soziale Medien

Musk nach Millionenstrafe gegen X: EU abschaffen

Beim Kurznachrichtendienst X fehlt es an Transparenz, befand die EU-Kommission - und verhängte eine Strafe gegen das Unternehmen von Elon Musk. Der reagiert auf seine Weise

 07.12.2025

Jerusalem

Merz: Deutschland wird immer an der Seite Israels stehen

Der Bundeskanzler bekräftigt bei seiner Israel-Reise die enge Partnerschaft. Am Sonntag besucht er die Schoa-Gedenkstätte Yad Vashem und trifft Premierminister Benjamin Netanjahu

von Sara Lemel  07.12.2025 Aktualisiert

Diplomatie

»Dem Terror der Hamas endgültig die Grundlage entziehen«

Es ist eine seiner bisher wichtigsten Auslandsreisen, aber auch eine der schwierigsten. Kanzler Merz ist für zwei Tage im Nahen Osten unterwegs

 06.12.2025

Jerusalem

Merz trifft Netanjahu und besucht Holocaust-Gedenkstätte

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche von Kanzler Merz - aber auch einer der schwierigsten. In den Beziehungen zu Israel gab es in den letzten Monaten einige Turbulenzen

von Michael Fischer  06.12.2025

Akaba/Jerusalem

Merz zu Nahost-Reise aufgebrochen: Antrittsbesuch in Israel 

Das Renten-Drama ist überstanden, jetzt geht es für den Kanzler erstmal ins Ausland. Heute und morgen steht ein besonderer Antrittsbesuch auf seinem Programm

 06.12.2025

Wien

EBU: Boykott hat keine Folgen für Finanzierung des ESC 2026

Der Gesangswettbewerb steht unter Druck. Die Boykott-Welle hat laut der Europäischen Rundfunkunion aber keine Auswirkungen auf dessen Finanzierung. Es werden aktuell rund 35 Staaten erwartet

 05.12.2025

Offenbach

Synagoge beschmiert, Kinder durch Graffiti eingeschüchtert

Rabbiner Mendel Gurewitz: »Ich war der Meinung, dass wir hier in Offenbach mehr Toleranz zwischen den unterschiedlichen Kulturen und Religionen haben als etwa in Frankfurt oder in anderen Städten.«

 05.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  05.12.2025

Washington D.C.

Trump plant Übergang in Phase II des Gaza-Abkommens

Der nächste große Schritt erfolgt dem Präsidenten zufolge schon bald. Ein »Friedensrat« soll noch vor Weihnachten präsentiert werden

 05.12.2025