Berlin

Lehrer freigestellt

Die Vineta-Grundschule in Berlin-Gesundbrunnen. Foto: imago

Im Falle eines wegen Hetzvideos im Internet aufgefallenen Grundschullehrers hat die Berliner Bildungsverwaltung Konsequenzen gezogen.

Wie Sprecherin Beate Stoffers am Montag auf Anfrage der Jüdischen Allgemeinen bestätigte, wurde Nikolai N. freigestellt. Die Schulaufsicht habe Strafanzeige gestellt, eine rechtliche Bewertung obliege nun der Staatsanwaltschaft.

youtube Der Lehrer Nikolai N. unterrichtet einem »Tagesspiegel«-Bericht vom Wochenende zufolge in der Vineta-Grundschule in Berlin-Gesundbrunnen Englisch, Sport und Musik, einem Stadtteil mit hohem Migrantenanteil. Im Internet betreibt er den YouTube-Kanal »Der Volkslehrer«, auf dem er unter anderem gegen Politiker hetzt, Deutschland als vom US-Militär besetzt bezeichnet und das »weiße Europa« bedroht sieht. Der YouTube-Kanal hat derzeit 2500 Abonnenten.

Auch auf der Straße soll der Grundschullehrer aktiv sein, halte bei Demonstrationen Parolen hoch wie »Die Geschichte des Holocaust ist eine Geschichte voller Lügen« oder verteile Flugblätter wie »Das Deutsche Reich besteht weiterhin fort«, heißt es weiter. Auf dem Kirchentag im Mai störte N. bei einer Veranstaltung ein stilles Gedenken für die ertrunkenen Flüchtlinge und zuletzt beschimpfte er auf einer öffentlichen Podiumsdiskussion die Initiatorin des Berliner Holocaust-Mahnmals, Lea Rosh.

Obwohl die Vorfälle bekannt seien, konnte der Grundschullehrer dafür dienstrechtlich bisher nicht belangt werden, so der »Tagespiegel«. Das gehe nur, wenn er diese Äußerungen im Klassenzimmer wiederhole. Es gelte die freie Meinungsäußerung, solange diese nicht gegen geltendes Recht verstoßen. Auch soll es seitens der Vineta-Grundschule keine Beschwerden gegeben haben.

volksverhetzung Die bildungspolitische Sprecherin der Linken, Regina Kittler, forderte nun eine sofortige, vorläufige Suspendierung des Mannes. »Das ist Volksverhetzung, was er da macht«, sagte Kittler. Wenn ein Lehrer auf einem YouTube-Kanal hetze, dann sei das nichts Privates, sagte auch die bildungspolitische Sprecherin der Berliner CDU, Hildegard Bentele, der Zeitung. Sie verstehe nicht, dass Schulleitung und Schulaufsicht nicht schon längst aktiv geworden seien.

Sollten Ermittlungen gegen Nikolai N. aufgenommen werden, ergäbe sich laut Zeitung eine neue Rechtsgrundlage. Das werde von der Staatsanwaltschaft geprüft. Sollte sich bestätigen, dass N. mit seinen Schülern über seinen Kanal spricht, könnte das ausreichen, um arbeitsrechtliche Konsequenzen zu ziehen. epd/ja

Washington D.C.

Saudi-Arabien offen für besseres Verhältnis zu Israel

US-Präsident Trump will, dass die Saudis einem Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen mit dem jüdischen Staat beitreten

 19.11.2025

Staatsbürgerschaft

Terrorunterstützer: Berlin entzieht Palästinenser den deutschen Pass

Kurz nach seiner Einbürgerung hatte der Mann Sympathiebekundungen für die Hamas verbreitet

 19.11.2025

Hamburg

Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

Die Block-Kinder sollen an Silvester 2023/24 von einer israelischen Sicherheitsfirma aus der Obhut ihres Vaters entführt worden sein. Nun hat der Firmenchef bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt

von Bernhard Sprengel, Sebastian Engel  18.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten beschmieren Kanzleramt

Die Täter, ein Mann und eine Frau, befinden sich bereits wieder auf freiem Fuß

 18.11.2025

Meinung

Die Schönwetterfreunde Israels sind zurück! 

Die Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und vieler Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025 Aktualisiert

Berlin

Mehr als 500 Rechtsextremisten mit Haftbefehl gesucht

Nach knapp 40 von ihnen wird wegen Gewaltstraftaten gefahndet

 18.11.2025

Berlin

Deutsch-Israelische Gesellschaft kritisiert geplante deutsche Millionenhilfen für UNRWA

Volker Beck: »Hilfe darf nicht über einen Kanal erfolgen, der in die terroristischen Aktivitäten der Hamas verstrickt war und ist«

 18.11.2025

Deutschland

»Das ist Verrat am Vaterland«

Unionsfraktionschef Jens Spahn äußert sich einmal mehr klar zur AfD

 18.11.2025