Hamburg

Landesregierung distanziert sich endlich von Islamischem Zentrum

Die Imam-Ali-Moschee des Islamische Zentrums Hamburg Foto: imago

Die Landesregierung stellt sich gegen das umstrittene Islamische Zentrum Hamburg (IZH). »Die Beteiligung des IZH an den Verträgen der Stadt mit den islamischen Religionsgemeinschaften ist aus meiner Sicht nicht mehr denkbar«, sagte die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) dem »Spiegel«.

»Das IZH ist der Gegenpol zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Im Iran sieht man täglich, wofür das Mullah-Regime steht: Repression und Missachtung der Menschenrechte.«

Das IZH - auch bekannt als Blaue Moschee - gehört der Schura an, dem Rat der islamischen Gemeinschaften in Hamburg; dieser kooperiert mit der Stadt und gestaltet den islamischen Religionsunterricht an den Schulen mit. Zuletzt war die Kritik deutlich gewachsen.

Fegebank sagte dazu: »Die Forderung, das IZH zu schließen, ist eine verständliche Reaktion. Hamburger Behörden schauen dem Zentrum sehr genau auf die Finger und informieren die Öffentlichkeit seit Jahren transparent über die antidemokratische, frauen- und israelfeindliche Gesinnung des IZH.« Allerdings sei ein Vereinsverbot aufgrund hoher rechtlicher Hürden nicht leicht umzusetzen.

Das IZH wird vom Landesamt für Verfassungsschutz als Außenposten des iranischen Mullah-Regimes in Europa gesehen und steht seit Jahrzehnten unter Beobachtung. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) ist laut »Spiegel« ebenfalls der Meinung, dass IZV-Vertreter »in der Vergangenheit immer wieder eklatant gegen den Geist der Staatsverträge mit den islamischen Verbänden in Hamburg verstoßen« hätten.

Er erwarte, »dass die Schura dies - wie von ihr angekündigt - bei der Entscheidung über den Verbleib des IZH in ihrem Verband berücksichtigt«.

Der Dachverband »Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands« streitet derweil alle Vorwürfe ab. »Unsere Mitglieder sind Moscheen und Gemeinden, die ausschließlich religiöse Belange adressieren«, heißt es in einer Pressemitteilung.

»Wie wir es in unserer Satzung auch festgeschrieben haben, stehen wir zum Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.« Auch das IZH behauptet auf seiner Website, unpolitisch zu sein. kna

Politik

AfD will im Bundestag »gemäßigt« auftreten

Die rechtsextreme Partei will sich im Parlament weniger krawallig präsentieren und beschließt dafür einen Verhaltenskodex

 06.07.2025

Meinung

New York: Zohran Mamdani und der Clash der Generationen

Der Bürgermeisterkandidat der Demokraten wurde nicht zuletzt wegen seiner antizionistischen Haltung gewählt. Während er unter jungen jüdischen New Yorkern Unterstützer hat, stehen die älteren überwiegend fest an Israels Seite

von Hannes Stein  06.07.2025

Meinung

Israel, Iran und das Völkerrecht

Die Präventivschläge Israels gegen das Atomprogramm der Mullahs verstießen nicht gegen das Völkerrecht, sondern waren ebenso notwendig wie angemessen

von Daniel Neumann  06.07.2025

Westjordanland

Kritik nach Angriff auf Deutsche-Welle-Mitarbeiter

Eine Korrespondentin und ein Kameramann wurden am Freitag von radikalen Siedlern mit Steinen beworfen

 06.07.2025

Interview

Antisemitismusforscher: »Seit dem 7. Oktober gibt es eine Mobilisierung gegen Juden«

Günther Jikeli über die Auswirkungen des 7. Oktober 2023 auf die deutsche Gesellschaft, israelfeindliche Proteste an Hochschulen und Defizite in der Wissensvermittlung

von Pascal Beck  06.07.2025

Nuklearprogramm

Atominspektoren der IAEA verlassen den Iran

Nach dem Krieg mit Israel setzt Teheran weiter auf Konfrontation mit der Internationalen Atomenergiebehörde

 05.07.2025

Extremismus

BSW-Chefin Wagenknecht will Brandmauer zur AfD einreißen 

Gespräche zwischen BSW und AfD? Landespolitiker in Thüringen haben es vorgemacht. Selbstverständlich sei das auch auf Bundesebene möglich, sagen beide Seiten

von Torsten Holtz  04.07.2025

Meinung

Der falsche Feind

Warum der deutsche Pazifismus blind für die Realitäten in Nahost ist – und deshalb moralisch Schiffbruch erleiden muss

von Mirna Funk  06.07.2025 Aktualisiert

Medien

Eurovision künftig ohne Israel?

Die Regierung droht mit der Schließung des öffentlich-rechtlichen Senders Kan. Das könnte das Aus für die Teilnahme am weltgrößten Gesangswettbewerb sein

von Sabine Brandes  04.07.2025