Großbritannien

Labour lässt Kandidaten wegen antiisraelischer Aussagen fallen

Der bisherige Labour-Kandidat für Rochdale, Azhar Ali Foto: picture alliance / empics

Großbritannien

Labour lässt Kandidaten wegen antiisraelischer Aussagen fallen

Azhar Ali sollte bei der Nachwahl im nordenglischen Rochdale ins Rennen gehen

 13.02.2024 09:38 Uhr

Wegen antiisraelischer Aussagen hat die britische Labour-Partei ihrem Bewerber für einen Wahlkreis die Unterstützung entzogen - zweieinhalb Wochen vor der Abstimmung. Das berichteten britische Medien unter Berufung auf einen Sprecher der Oppositionspartei.

Azhar Ali sollte am Donnerstag bei der Nachwahl im nordenglischen Rochdale für die britischen Sozialdemokraten ins Rennen gehen und galt als aussichtsreicher Kandidat. Da alle notwendigen Fristen vorbei sind, kann Ali nicht mehr ersetzt werden. Er sei von der Partei suspendiert worden, hieß in Medien.

Wie jüngst bekannt geworden war, hatte der Politiker im Herbst 2023 bei einer Veranstaltung gesagt, Israel habe absichtlich seine Truppen von der Grenze zum Gazastreifen abgezogen und den Überfall der islamistischen Hamas zugelassen, um einen Vorwand zu haben, gegen die Terrororganisation vorzugehen.

Rückschlag für Starmer

Ali entschuldigte sich umgehend und wurde zunächst von Labour in Schutz genommen. Er sei einer Verschwörungstheorie aufgesessen, hieß es. Nun teilte ein Parteisprecher mit, es seien neue Informationen ans Licht gekommen. Deshalb habe Labour die Unterstützung eingestellt. Details nannte er zunächst nicht.

Der Fall gilt als Rückschlag für Parteichef Keir Starmer, der stets betont, er habe Labour stark verändert. Unter seinem Vorgänger Jeremy Corbyn war Antisemitismus ein erhebliches Problem.

Der Wahlkreis Rochdale gilt als sicherer Labour-Sitz. Die Nachwahl am 29. Februar war nötig geworden, nachdem Amtsinhaber Tony Lloyd am 17. Januar gestorben war. Noch in diesem Jahr soll in Großbritannien ein neues Parlament gewählt werden. Labour liegt in allen Umfragen deutlich vor der Konservativen Partei von Premierminister Rishi Sunak. dpa

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