78. Jahrestag

KZ-Gedenkstätten erwarten Überlebende zu Befreiungsfeiern

Der Eingang zum früheren Konzentrationslager Sachsenhausen bei Berlin Foto: picture alliance / imageBROKER

Der 78. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück wird mit Gedenkfeiern im April begangen. Zu den Feierlichkeiten in der Gedenkstätte Sachsenhausen vom 22. bis 24. April seien auch rund 50 Einladungen an Überlebende der NS-Zeit verschickt worden, hieß es am Mittwoch in Oranienburg bei der Vorstellung des Jahresprogramms der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.

Wie viele von ihnen tatsächlich anreisen können, werde sich jedoch erst in den kommenden Wochen zeigen, hieß es. In der Gedenkstätte Ravensbrück werden elf Überlebende erwartet.

Zeitzeugengespräche Bei der zentralen Gedenkveranstaltung in Oranienburg soll am 23. April ein neues Gedenkzeichen für die Opfer des letzten Deportationszugs mit politischen Häftlingen aus Frankreich nach Sachsenhausen enthüllt werden. Vorgesehen sind unter anderem auch Zeitzeugengespräche und dezentrale Gedenkveranstaltungen.

In der Gedenkstätte Ravensbrück wird neben Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) auch der dänische KZ-Überlebende Ib Katznelson zur zentralen Gedenkfeier erwartet, hieß es. Katznelson sei im Alter von zwei Jahren mit seiner Mutter nach Ravensbrück deportiert worden. Für seinen jahrzehntelangen Einsatz als Zeitzeuge wurde er im Januar mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Die Gedenkfeiern in Ravensbrück dauern vom 20. bis 30. April.

In dem 1936 eingerichteten KZ Sachsenhausen waren bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 mehr als 200.000 Menschen inhaftiert, darunter politische Gegner des NS-Regimes, Angehörige von verfolgten Gruppen wie Juden, Sinti, Roma, Homosexuelle oder als »Berufsverbrecher« und »Asoziale« Verfolgte.

Misshandlungen Zehntausende Häftlinge kamen durch Hunger, Krankheiten, Zwangsarbeit, medizinische Versuche und Misshandlungen um oder wurden Opfer von systematischen Vernichtungsaktionen.

In Ravensbrück ließ das NS-Regime 1939 das größte deutsche Frauen-Konzentrationslager errichten. 1941 wurde es um ein Männerlager, 1942 um ein »Jugendschutzlager Uckermark« erweitert. epd

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025

Washington D.C.

Kritik an fehlenden Epstein-Dateien: Minister erklärt sich

Am Freitag begann das US-Justizministerium mit der Veröffentlichung von Epstein-Akten. Keine 24 Stunden später fehlen plötzlich mehrere Dateien - angeblich aus einem bestimmten Grund

von Khang Mischke  22.12.2025

Australien

Behörden entfernen Blumenmeer für die Opfer von Bondi Beach

Die Regierung von New South Wales erklärt, man habe sich vor dem Abtransport der Blumen eng mit der jüdischen Gemeinde abgestimmt

 22.12.2025

Sydney

Attentäter warfen Sprengsätze auf Teilnehmer der Chanukka-Feier

Die mutmaßlichen Attentäter Naveed und Sajid Akram bereiteten sich auf das Massaker vor. Ihre Bomben explodierten nicht

 22.12.2025

New York

Tucker Carlson ist »Antisemit des Jahres«

Die Organisation StopAntisemitism erklärt, ausschlaggebend seien Beiträge, in denen er erklärten Judenhassern, Holocaustleugnern und extremistischen Ideologen eine große Bühne geboten habe

 22.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Gaza

Das Problem mit der Entwaffnung

Die Hamas weigert sich strikt, die Waffen niederzulegen. Was Zustimmung in der palästinensischen Bevölkerung findet und den Friedensplan stocken lässt

 21.12.2025 Aktualisiert

Interview

»Die Zustände für Juden sind unhaltbar. Es braucht einen Aufstand der Anständigen«

Zentralratspräsident Josef Schuster über den islamistischen Anschlag von Sydney und das jüdische Leben in Deutschland nach dem 7. Oktober

 21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025