Iran

Kronprinz Pahlavi will Sturz von Chamenei

Reza Pahlavi Foto: picture alliance / abaca

Reza Pahlavi, der im Exil lebende Sohn des letzten iranischen Monarchen, äußerte sich am Freitag im Nachgang zum israelischen Angriff auf den Iran. Pahlavi teilte auf seinen offiziellen Social-Media-Kanälen eine Mitteilung, in der er die iranischen Militär- und Sicherheitskräfte dazu aufforderte, die Islamische Republik im Stich zu lassen und sich einer Volksbewegung anzuschließen, um das Land zurückzuerobern.

In seinem in persischer Sprache verfassten Beitrag beschuldigte Pahlavi den Obersten Führer Ayatollah Ali Chamenei, das iranische Volk in einen Krieg zu zwingen, der nicht dem Willen des Volkes entspricht. »Ali Chamenei, der rücksichtslose Führer des antiiranischen Regimes der Islamischen Republik, hat unser Land erneut in einen Krieg verwickelt«, schrieb Pahlavi. »Das ist weder der Krieg des Irans noch der Krieg des iranischen Volkes. Es ist Chameneis Krieg und der Krieg der Islamischen Republik.«

Die Erklärung folgt nicht nur im Anschluss an den israelischen Präventivschlag von Freitagnacht, sondern auch inmitten wachsender regionaler Spannungen, einschließlich der Angst vor einer länger andauernden Eskalation zwischen dem Iran und Israel.

Appell an die Streitkräfte

Pahlavi wandte sich in seiner Botschaft auch direkt an die iranischen Streitkräfte, die Polizei und die Geheimdienste und forderte diese auf, sich vom Regime zu trennen und »dem Volk beizutreten«. Auch sagte er: »Dieses Regime und seine korrupten, inkompetenten Führer schätzen Ihr Leben oder die Zukunft unseres Irans nicht.«

Pahlavi sagt, dass der Kampf der iranischen Nation gegen das destruktive Regime der Islamischen Republik darin bestehe, »den Iran zurückzuerobern und wiederaufzubauen«. Die Lösung sei »der Sturz der Islamischen Republik durch Straßenproteste und landesweite Streiks«.

Der älteste Sohn des ehemaligen Schahs von Iran, der in den letzten Jahren als Oppositioneller hervorgetreten ist, fühlt sich seinem Land nach wie vor sehr verbunden: »In diesen schwierigen Momenten stehe ich zu dir. Wir sind alle zusammen in diesem Kampf, und wir werden siegreich sein.«

Oppositioneller im Exil

Pahlavi ist für das totalitäre Regime im Iran ein Erzfeind, für viele Iraner jedoch ein Hoffnungsträger. Er lebt seit der Islamischen Revolution 1979 im Exil, derzeit in den Vereinigten Staaten. Trotz seines Thronanspruchs setzt er sich nicht für die Wiederherstellung der Monarchie ein, sondern unterstützt eine säkulare und demokratische Zukunft für den Iran.

Lesen Sie auch

Die langjährige Unzufriedenheit im Iran, die durch wirtschaftliche Not, politische Repression und internationale Isolation geschürt wird, beeinträchtigt die Lebensqualität der Bevölkerung. Ende 2022 nach dem Tod von Mahsa Amini in Polizeigewahrsam kam es zu Protesten, bei denen Demonstranten ein Ende der klerikalen Herrschaft forderten.

Bulletin

Terrorangriff in Sydney: 20 Verletzte weiter im Krankenhaus

Fünf Patienten befinden sich nach Angaben der Gesundheitsbehörden in kritischem Zustand

 17.12.2025

Bondi Beach

Sydney-Attentäter wegen 15-fachen Mordes angeklagt

15-facher Mord, Terrorismus, Sprengstoffeinsatz - dem überlebenden Sydney-Attentäter werden 59 Tatbestände zur Last gelegt

 17.12.2025

Meinung

Die Empörung über Antisemitismus muss lauter werden

Der Anschlag von Sydney war in einem weltweiten Klima des Juden- und Israelhasses erwartbar. Nun ist es an der Zeit, endlich Haltung zu zeigen

von Claire Schaub-Moore  17.12.2025

Washington D.C.

Trump ruft zu Vorgehen gegen islamistischen Terror auf

Bei einer Chanukka-Feier im Weißen Haus spricht der Präsident den Hinterbliebenen der Opfer vom Anschlag in Sydney sei Beileid aus

 17.12.2025

Washington D.C.

USA verhängen Einreisestopp für Inhaber palästinensischer Dokumente

Zur Begründung heißt es, in den palästinensischen Gebieten seien mehrere von den USA als Terrororganisationen eingestufte Gruppen aktiv, die auch US-Bürger getötet hätten

 17.12.2025

Interview

»Die Genozid-Rhetorik hat eine unglaubliche Sprengkraft«

Der Terrorismusforscher Peter Neumann über die Bedrohungslage für Juden nach dem Massaker von Sydney und die potenziellen Auswirkungen extremer Israel-Kritik

von Michael Thaidigsmann  16.12.2025

Wirtschaft

Hightech-Land Israel: Reiche sieht Potenzial für Kooperation

Deutschland hat eine starke Industrie, Israel viele junge Start-ups. Wie lassen sich beide Seiten noch besser zusammenbringen? Darum geht es bei der Reise der Bundeswirtschaftsministerin

 16.12.2025

Meinung

Der Stolz der australischen Juden ist ungebrochen

Der Terroranschlag von Sydney hat die jüdische Gemeinschaft des Landes erschüttert, aber resigniert oder verbittert ist sie nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung künftig mehr für ihren Schutz tut

von Daniel Botmann  16.12.2025

IS-Gruppen

Attentäter von Sydney sollen auf den Philippinen trainiert worden sein

Die Hintergründe

 16.12.2025