Berlin

Kritik an FU Berlin und Wissenschaftssenatorin

Der Campus der Freien Universität Berlin Foto: picture alliance / Schoening

Gut fünf Tage nach dem gewalttätigen Angriff auf einen jüdischen Studenten vor fast einer Woche wird der Freien Universität Berlin
(FU) und den politisch Verantwortlichen Zögerlichkeit vorgeworfen.

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) forderte Berlins Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) auf, den Schutz jüdischer Studenten sicherzustellen.

FU-Präsident Günter Ziegler will unterdessen mit der Politik beraten, wie mit Straftätern, die andere Studenten bedrohen, umgegangen werden soll.

Nicht genehmigte Demo

Vor der FU-Mensa war für Donnerstagmittag eine anti-israelische Demonstration geplant. Sie richtete sich laut Polizei »gegen die selektive Solidarität der Universitätsleitung und Einschränkung demokratischer Rechte«. Die FU kündigte vorab an, dass die Veranstaltung nicht genehmigt sei.

Der 30-jährige Bruder des Comedians Shahak Shapira war am Freitagabend vergangener Woche auf einer Straße in Berlin-Mitte von einem 23-jährigen Mitstudenten angegriffen und schwer verletzt worden. Der Tatverdächtige soll unter anderem im Dezember bereits bei einer Hörsaalbesetzung propalästinensischer Aktivisten beteiligt gewesen sein.

Der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Brandenburg, Jochen Feilcke, warf Wissenschaftssenatorin Czyborra vor, bislang keinerlei Vorschläge gemacht zu haben, »wie mit Antisemiten an den Berliner Hochschulen künftig umgegangen werden soll«. Antisemitismus sei keine Meinung, sondern eine Gesinnung und eine Straftat, für die es an den Hochschulen keinen Platz geben darf, erklärte Feilcke am Donnerstag in Berlin.

Warnung vor »Gesinnungsprüfungen«

Laut Berliner Hochschulgesetz ist eine Zwangsexmatrikulation des Täters nicht möglich. FU-Präsident Ziegler sagte dem »Tagesspiegel«, eine Änderung des Gesetzes müsse sachlich und in Ruhe diskutiert werden. Zugleich warnte er vor »Gesinnungsprüfungen«.

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hatte am Mittwoch die FU-Leitung via X, vormals Twitter, aufgefordert, Konsequenzen zu ergreifen, damit jüdische Studenten sich wieder sicher fühlen und ohne Angst studieren könnten. Wenn dazu eine Änderung des Hochschulgesetzes erforderlich sei, »werden wir in der Koalition darüber sprechen«, erklärte Wegner. epd/ja

Berlin

Jüdisches Museum bekommt zusätzliche Förderung

Das Jüdische Museum in Berlin gehört zu den Publikumsmagneten. Im kommenden Jahr feiert es sein 25. Jubiläum und bekommt dafür zusätzliche Mittel vom Bund

 12.12.2025

München

Bayern gibt NS-Raubkunst an Erben von Ernst Magnus zurück

Nach Jahrzehnten geht ein Renaissance-Gemälde an die Erben des jüdischen Bankiers. Warum die Entscheidung erst jetzt fiel und was das Bild mit NS-Verbrecher Hermann Göring zu tun hat

 12.12.2025

Deutschland-Reise

Israels Oberrabbiner besucht Bremen

Kalman Meir Ber trifft Bürgermeister Andreas Bovenschulte und die Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft, Antje Grotheer (beide SPD)

 12.12.2025

Niedersachsen

Moscheen in Hannover mit »Israel«-Schriftzügen besprüht

Unbekannte haben »Israel«-Schriftzüge auf mehrere Moscheen in Hannover geschmiert. Niedersachsens Antisemitismus-Beauftragter und die jüdische Gemeinde reagieren entsetzt

 11.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Brigitte Macrons Ausfall gegen Aktivistinnen entfacht eine landesweite Debatte.

Frankreich

First Lady an Abittans Seite – und gegen Feministinnen

Brigitte Macrons Ausfall gegen Feministinnen wirft ein Schlaglicht auf Frankreichs Umgang mit Protest, sexueller Gewalt und prominenten Beschuldigten.

von Nicole Dreyfus  11.12.2025

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von Janet Ben Hassin  10.12.2025

Debatte

Merz, Trump und die Kritik an der Migration

Deutschlands Bundeskanzler reagiert auf die Vorwürfe des US-Präsidenten

von Jörg Blank  10.12.2025