Israel-Boykott

Konto auf der Kippe

BDS-Veranstaltung in München, 2015 Foto: dpa

»Gegebenenfalls ergreifen wir Maßnahmen«, sagt Jürgen Eikenbusch, Sprecher der in München ansässigen DAB Bank, zu der Meldung, sein Haus wolle die Konten der BDS-Bewegung kündigen. Das hatte in der vergangenen Woche die »Jerusalem Post« berichtet.

BDS, ausgeschrieben »Boycott, Divestment and Sanctions«, ist eine antiisraelische Kampagne, die den Boykott israelischer Produkte und politische Sanktionen gegen den jüdischen Staat fordert.

reputation Auf ihrer Website gibt BDS Deutschland noch ein von einer Frau namens Doris Ghannam eingerichtetes Konto bei DAB an. Dasselbe Konto wird auch für Spenden an die »Palästina-Solidarität« geführt. Ob die DAB Bank das Konto bald kündigt, wie die »Jerusalem Post« berichtet, lässt sich aktuell nicht bestätigen. Allgemein wird jedoch auf möglichen »Reputationsschaden« verwiesen, der dem Bankhaus drohe. »Wir nehmen das sehr ernst«, sagt Eikenbusch.

Die DAB Bank ist der deutsche Ableger der französischen BNP Paribas. Die hatte im Sommer 2014 wegen Verletzung der von den USA verhängten Sanktionen gegen den Iran die Rekordstrafe von neun Milliarden Dollar zahlen müssen und wurde zudem ein Jahr lang für Teile des Handels mit US-Dollar gesperrt. Jahrzehntelang hatte BNP Paribas Geschäfte mit dem Iran, dem Sudan und Kuba getätigt und sie verschleiert.

Einen ähnlichen Fall wie die wahrscheinliche Kontokündigung bei der DAB Bank hatte es 2015 gegeben. Da hatte die Commerzbank ein Konto der Organisatoren des Berliner Al-Quds-Tags gekündigt. Der Al-Quds-Tag ist eine jährlich stattfindende Demonstration, zu der erstmals 1979 der iranische Diktator Ajatollah Chomeini aufgerufen hatte – als »Tag des Widerstandes für alle Nationen, die unter der Unterdrückung durch die Vereinigten Staaten und anderen Mächte« leiden. ja

Sydney

Jüdische Organisationen prangern »Geißel« Antisemitismus an

Im Fokus steht dieses Mal Australien. Es ist Gastgeber einer Konferenz der internationalen jüdischen Initiative »J7«. Sie stellt Zahlen zu Judenhass auf dem Kontinent vor - und spricht von historischen Höchstständen

von Leticia Witte  02.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

Philosophie

Hannah Arendt und die Freiheit des Denkens

Die politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts waren ihr Lebensthema. Sie sah ihre Aufgabe als politische Denkerin darin, die Welt und die Menschen zu verstehen. Die politische Theoretikerin starb vor 50 Jahren

von Jürgen Prause  02.12.2025

Verteidigung

Deutschland stellt Arrow 3 in Dienst

Erstmals kommt das Raketenabwehrsystem außerhalb Israels zum Einsatz

 02.12.2025 Aktualisiert

Interview

»Die Altersarmut bleibt«

Aron Schuster über das Ende des Härtefallfonds, Einmalzahlungen und Gerechtigkeit für jüdische Rentner

von Mascha Malburg  02.12.2025

Meinung

Die neue AfD-Jugendpartei ist kein bisschen weniger extrem

Die »Junge Alternative« wurde durch die »Generation Deutschland« abgelöst. Doch die Neuordnung der AfD-Jugendorganisation diente keineswegs ihrer Entradikalisierung

von Ruben Gerczikow  02.12.2025

Berlin

Zentrum für Politische Schönheit errichtet »Walter Lübcke Memorial« vor CDU-Zentrale

Am Freitag soll außerdem eine Gedenkveranstaltung mit Michel Friedman durchgeführt werden

 02.12.2025

Berlin

Israel-Flagge vor Rotem Rathaus eingeholt

Nach mehr als zwei Jahren wurde die Fahne am Dienstag vom Mast geholt. Die Hintergründe

 02.12.2025

Berlin

Steinmeier erinnert an Stiftungsgründung für NS-Zwangsarbeiter

Im Jahr 2000 gründeten die deutsche Wirtschaft und der Bund nach langem Vorlauf die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft. Millionen NS-Opfer erhielten zumindest einen symbolischen Betrag

 02.12.2025