Berlin

»Klare Botschaft«

»Die klare Botschaft dieser Veranstaltung teilen wir im Fußball uneingeschränkt. Denn wenn wir im Fußball immer sagen, der Fußball steht in der Mitte der Gesellschaft, dann identifizieren wir uns für den Verband genau mit den Zielen. Uns ist es völlig egal, welche Religion, Hautfarbe, Sprache oder Herkunft den Ball tritt. Was für die Gesellschaft verlangt wird, gilt auch in einer Fußballmannschaft. Das ist gelebte Integration, da darf keiner ausgegrenzt werden. Das entspricht unserer Satzung, und das entspricht auch dem, was in allen Reden gesagt wurde.«
Wolfgang Niersbach, DFB-Präsident

»Es war wunderbar. Ich bin mit etwas gemischten Gefühlen hergekommen. Denn ich habe befürchtet, dass nur die politische Prominenz da sein würde und nur wenige Bürger. Das Gegenteil ist eingetreten – und das ist wunderbar.«
Thomas de Maizière, Bundesinnenminister

»Es war eine gute Veranstaltung, alle haben gut gesprochen. Es wäre natürlich besser gewesen, wenn dieses Event nicht vom Zentralrat hätte organisiert werden müssen, sondern wenn das von den politischen, die Republik tragenden Parteien oder den Kirchen gekommen wäre. Aber es ist gut, dass diese Veranstaltung stattgefunden hat.«
Joschka Fischer, ehem. Bundesaußenminister

»Ich war beeindruckt, wie vereint die politische Führung Deutschland ist in ihrer gemeinsamen Verurteilung des Antisemitismus, der in diesem Sommer erneut seine hässliche Fratze gezeigt hat. Darüber hinaus hat mich beeindruckt, wie das jüdische Leben hier willkommen geheißen wird und wie die Menschen hier im Land daran interessiert sind.«
US-Botschafter John B. Emerson

»Berlin ist eine offene und tolerante Stadt. Unterschiedliche Meinungen zu einem Thema sind ja in Ordnung. Wenn aber Kritik an Israel in Antisemitismus übergeht, sind die Grenzen bei Weitem überschritten. Da zeigen wir die rote Karte. Es gibt keinen Platz für Hass auf Minderheiten in der Hauptstadt.«
Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin

»Es war gut, dass solch ein breites gesellschaftliches Bündnis heute ein eindeutiges Zeichen gesetzt hat. Gegen Judenhass sollte sich jeder einsetzen, das ist unsere gemeinsame Aufgabe. Die BILD-Zeitung hat unter anderem mit der Aktion »Stimme erheben – nie wieder Judenhass!« eindeutig Position bezogen. Darüber haben unsere Leser leidenschaftlich diskutiert. Viele stimmen der Aktion zu, einige nicht. Gerade erst habe ich Strafanzeige gegen einen explizit judenfeindlichen Leserkommentar erstattet.«
Kai Diekmann, Chefredakteur der BILD

»Es ist traurig, unhaltbar und beschämend, dass jüdische Einrichtungen in Deutschland immer noch beschützt werden müssen. Antisemitismus ist keine Haltung, sondern ein Verbrechen. Aus diesem Grund ist es für mich selbstverständlich, hier und heute ein Zeichen zu setzen: Jüdisches Leben gehört zu Deutschland – und das ist auch gut so!«
Anton Hofreiter, Grünen-Fraktionschef

»Mein Vater war Jude. Ich bin es ihm – aber auch mir selbst – schuldig, auf der Kundgebung Flagge zu zeigen. Der Antisemitismus wird aber leider auch weiterhin stark verbreitet sein. Das ist in meiner Partei Die Linke nicht anders, bei der ich Mitglied bin. Mich macht es fassungslos, was manche Genossen anlässlich des Gaza-Krieges von sich geben. Sollten sich derartige Positionen durchsetzen und zur Parteilinie werden, werde ich aus der Partei austreten.«
Andrej Hermlin, Musiker

»Wer angesichts der Explosion des Judenhasses in den vergangenen Monaten geschwiegen hat, toleriert diesen Antisemitismus indirekt. Dadurch wird der Spielraum für die Judenhasser immer größer. Umso wichtiger ist die Kundgebung heute gewesen – ein starkes, wichtiges und richtiges Signal der Solidarität!«
Deidre Berger, Direktorin des American Jewish Committee Berlin

»Antisemitismus ist ein Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung der Bundesrepublik. Leider wurden auch bei den Wahlkämpfen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg wieder einmal antisemitische Ressentiments geschürt. Das dürfen wir als Demokraten nicht zulassen.«
Yasmin Fahimi, SPD-Generalsekretärin

Weimar

Buchenwald darf Zutritt mit Palästinensertuch verweigern

Die Antragstellerin habe selbst angegeben, dass sie mit dem Tragen des Palästinensertuchs eine politische Botschaft gegen die ihrer Ansicht nach einseitige Parteinahme der Gedenkstätte für die Politik der israelischen Regierung zeigen will

 20.08.2025

Medien

Fiktion statt Fakten

Matti Friedman hat viele Jahre für die Nachrichtenagentur AP berichtet. Der Journalist kennt die Probleme der Gaza-Berichterstattung aus erster Hand

von Gunda Trepp  20.08.2025

Berlin

Anschlag auf israelische Botschaft geplant? Anklage erhoben

Der Tatverdächtige ist IS-Unterstützer und russischer Staatsbürger

 20.08.2025

Athen

Israelische Firma übernimmt griechischen Rüstungsbauer

Griechenlands größter Hersteller von Militärfahrzeugen ist nun komplett in israelischer Hand. Die strategische Zusammenarbeit im Verteidigungssektor wird damit weiter vertieft

 20.08.2025

Köln

Diskriminierung jüdischer Schüler ernst nehmen

Antisemitismus an Schulen ist nicht neu. Doch seit Ausbruch des Gazakriegs ist die Judenfeindlichkeit stark gestiegen. Ein Vertreter der katholischen Kirche fordert die Schulen auf, Flagge zu zeigen

 20.08.2025

Umfrage

Deutliche Mehrheit steht hinter Waffen-Lieferstopp für Israel

In der Union sind nicht alle einverstanden. Die Mehrheit der Bevölkerung hat der Kanzler aber hinter sich, obwohl sich Israel gegen eine Terrororganisation wehrt, die den jüdischen Staat erklärtermaßen vernichten will

 20.08.2025

Würdigung

Ein echter Freund

Der ehemalige Zentralratspräsident Dieter Graumann hat viel bewirkt für das jüdische Leben in Deutschland. Nun ist er 75 geworden. Eine persönliche Gratulation von TV-Moderatorin Andrea Kiewel

von Andrea Kiewel  20.08.2025

Faktencheck

Ludwigshafen, Oberbürgermeisterin  Steinruck und der Ausschluss eines AfD-Kandidaten

Der Ausschluss von Joachim Paul löst Wut bei Anhängern der rechtsextremen Partei aus. Über die Amtsinhaberin werden unterdessen falsche Behauptungen verbreitet

 19.08.2025

Genf

Francesca Albanese verteidigt Hamas unverblümt – NGO fordert Konsequenzen

»Es ist entscheidend, dass man versteht, dass man bei Hamas nicht unbedingt an Halsabschneider denken sollte«, sagt die UNO-Berichterstatterin. Für UN Watch ist das Maß voll

von Imanuel Marcus  19.08.2025