Berlin

»Keinen Schritt weiter«

Foto: Getty Images / istock

Die große Koalition will die Wiedereinbürgerung von NS-Verfolgten und deren Nachfahren erleichtern, lehnt jedoch eine gesetzliche Regelung ab. Entsprechende Initiativen von FDP, Linken und Grünen scheiterten am Donnerstag im Bundestag an der Mehrheit von CDU/CSU und SPD.

Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Mathias Middelberg (CDU), erklärte, seit August letzten Jahres gebe es bereits zwei Erlasse, um alle schwierigen Einzelfälle zu regeln. Mit einem zusätzlichen Gesetz wären die Betroffenen »keinen Schritt weiter«. Dem widersprach die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt: Anders als ein Gesetz könne ein Erlass schnell wieder zurückgenommen werden, und einen Rechtsanspruch gebe es auch nicht. »Für NS-Verfolgte und ihre Nachfahren darf die Einbürgerung keine Bitte sein – es ist ihr gutes Recht.«

anspruch Für Juden und andere Verfolgte, die vor dem Nazi-Regime ins Ausland flohen und eine andere Staatsbürgerschaft annahmen, gab es über Jahrzehnte hinweg oft keinen Anspruch auf Wiedereinbürgerung. Grundgesetz-Artikel 116 sieht zwar eine Einbürgerung in Deutschland vor, wenn den Betroffenen ihre Staatsangehörigkeit zwischen 1933 und 1945 aus politischen, rassischen oder religiösen Gründen entzogen wurde – doch in vielen Fällen wurden sie nicht formal ausgebürgert, sondern sie verloren die deutsche Staatsangehörigkeit durch die Annahme eines anderen Passes.

Aus Koalitionstreue stimmte auch die SPD gegen ein Gesetz für derartige Fälle, obwohl sie – im Gegensatz zu CDU und CSU – eine Regelung per Erlass eigentlich nicht für ausreichend hält. »Das Thema bleibt auf der Tagesordnung«, versicherte der SPD-Abgeordnete Lars Castellucci. »Wir sind gewiss noch nicht am Ziel – darüber war in der Koalition aber keine Einigkeit zu erzielen.«

Großbritannien

Freigelassener Demokratie-Aktivist rief zum Mord an »Zionisten« auf

Der Brite Alaa Abdel Fattah galt als Held der ägyptischen Demokratiebewegung. Doch nach seiner Freilassung und Ankunft in London kamen judenfeindliche Tweets ans Licht. Jetzt wird seine Abschiebung gefordert

von Christoph Meyer, Johannes Sadek  29.12.2025

Teheran

Iran schießt mit russischer Hilfe drei Satelliten ins All

Im Mullah-Staat machen Gerüchte über einen möglichen neuen Militärkonflikt mit Israel die Runde. Mit Raumfahrtprojekten will das Land Stärke demonstrieren

 28.12.2025

Berlin

Mehr Demonstrationen mit Nahost-Bezug

Auf den Straßen der Hauptstadt ist 2025 weniger demonstriert worden, die Kundgebungen mit Bezug zum Nahen Osten haben jedoch zugenommen

 28.12.2025

Berlin

»Jeder sollte sich überlegen, ob er mit dem Teufel ins Bett geht«

Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, hält Koalitionen mit der AfD auf Länderebene für gefährlich

 27.12.2025

Genua

Italien geht gegen mutmaßliches Hamas-Netzwerk vor

Die Ermittler decken ein Netzwerk zur Unterstützung der islamistischen Terrororganisation auf

 27.12.2025

Berlin

Wadephul: Keine deutsche Beteiligung an Gaza-Stabilisierungstruppe

Er sei dafür, »dass Deutschland eine vermittelnde Rolle einnimmt, um der Sicherheit Israels Rechnung zu tragen«, so der Außenminister

 26.12.2025

Istanbul

Türkei nimmt 115 mutmaßliche IS-Mitglieder fest

Die Verdächtigen sollen Anschläge während der Weihnachts- und Neujahrszeit geplant haben

 25.12.2025

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Washington

US-Regierung nimmt deutsche Organisation HateAid ins Visier

Die beiden Leiterinnen wurden wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen mit Einreiseverboten belegt. Die Bundesregierung protestiert

 24.12.2025