Amadeu Antonio Stiftung

»Künftige Regierung muss mehr gegen Verschwörungstheorien tun«

Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung Foto: imago images/photothek

Die Berliner Amadeu Antonio Stiftung fordert die künftige Bundesregierung zu einer entschiedeneren Bekämpfung des Rechtsextremismus auf. »Die Gefahr, die von Rechtsextremen und Demokratiefeinden ausgeht, ist längst bekannt, die Maßnahmen dagegen sind bisher aber viel zu zaghaft«, sagte die Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Anetta Kahane, am Dienstag in Berlin.

STRAFVERFOLGUNG Zum Auftakt der Koalitionsverhandlungen stellte die Stiftung im Rahmen eines Aktionstags im Berliner Regierungsviertel Forderungen an die künftigen Koalitionspartner vor. »Der gesellschaftliche Klimawandel in einer Einwanderungsgesellschaft muss aufgehalten werden«, sagte Kahane. Wichtig sei daher die Einrichtung eines Gesellschafts- oder Gleichstellungsministeriums für Fragen des Rassismus und Rechtsextremismus. In Zusammenarbeit mit dem Innenministerium müsse der Verfolgungsdruck auf Rechtsextreme erhöht und Strafverfolgung gesichert werden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Sämtliche offenen Haftbefehle gegen rechtsextreme Täter müssten unverzüglich vollstreckt werden, forderte die Stiftung. Vor dem Hintergrund von Berichten über rechtsextreme Gruppen in Behörden dringt sie überdies auf eine Null-Toleranz-Politik in öffentlichem Dienst, Polizei und Bundeswehr.

SICHERHEIT Rechtsextreme griffen die Demokratie auf allen Ebenen an, Grundrechte würden offen infrage gestellt und demokratische Institutionen verunglimpft, beklagte die Stiftung. Rechtsextremistisch, rassistisch und antisemitisch motivierte Straftaten seien auf dem höchsten Stand seit zwanzig Jahren. Verschwörungsideologien würden in ihrer langfristigen Bedrohung noch immer verkannt.

Im Hinblick auf wachsenden Antisemitismus fordert die Stiftung die künftige Bundesregierung auf, flächendeckende Sicherheitsmaßnahmen für jüdische Einrichtungen und Synagogen zu garantieren. Jüdische Gemeinden sollten nicht selbst dafür verantwortlich sein, diese zu organisieren. Überdies müsse die Verbreitung von Verschwörungstheorien stärker eingeschränkt werden.

UMBENENNUNG In Sicherheitsbehörden und Verwaltung sollten nach dem Willen der Amadeu Antonio Stiftung unabhängige Beschwerdestellen für rassistische Diskriminierungen Pflicht werden. Das Wort »Rasse« müsse aus dem Grundgesetz und anderen Gesetzestexten gestrichen werden, mahnte die Stiftung. Überdies rief sie zu einer konsequenteren Aufarbeitung des Kolonialismus auf. Öffentliche Orte, die an Kolonialverbrecher erinnerten, müssten umbenannt werden.

»Die bisherige Aufzählung unterschiedlicher Formen von Demokratiefeindlichkeit im Sondierungspapier reicht nicht aus«, betonte der Geschäftsführer der Stiftung, Timo Reinfrank. Die Stärkung der Demokratie müsse ein Schwerpunkt der neuen Bundesregierung werden.

Hamburg

Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

Die Block-Kinder sollen an Silvester 2023/24 von einer israelischen Sicherheitsfirma aus der Obhut ihres Vaters entführt worden sein. Nun hat der Firmenchef bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt

von Bernhard Sprengel, Sebastian Engel  18.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten beschmieren Kanzleramt

Die Täter, ein Mann und eine Frau, befinden sich bereits wieder auf freiem Fuß

 18.11.2025

Meinung

Die Gut-Wetter Freunde Israels sind zurück! 

Die Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und vieler Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025

Berlin

Mehr als 500 Rechtsextremisten mit Haftbefehl gesucht

Nach knapp 40 von ihnen wird wegen Gewaltstraftaten gefahndet

 18.11.2025

Berlin

Deutsch-Israelische Gesellschaft kritisiert geplante deutsche Millionenhilfen für UNRWA

Volker Beck: »Hilfe darf nicht über einen Kanal erfolgen, der in die terroristischen Aktivitäten der Hamas verstrickt war und ist«

 18.11.2025

Deutschland

»Das ist Verrat am Vaterland«

Unionsfraktionschef Jens Spahn äußert sich einmal mehr klar zur AfD

 18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

USA

Clinton-Minister zieht sich wegen Kontakt zu Epstein zurück

Der Skandal um den verstorbenen Sexualstraftäter zieht weitere Kreise. Ein früherer Minister kündigt nun wegen seiner persönlichen Beziehung zu Epstein Konsequenzen an

 18.11.2025