Rabbinerausbildung

Jüdische Gemeinde zu Berlin übernimmt Geiger-Kolleg

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin Foto: Gregor M. Zielke

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin hat nach eigenen Angaben alle Anteile der als gemeinnützige GmbH verfassten Potsdamer Rabbiner-Ausbildungsstätte Abraham Geiger Kolleg übernommen. Neue Interimsgeschäftsführerin des Kollegs werde die Rechtsanwältin und amtierende Geschäftsführerin der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Milena Rosenzweig-Winter, teilte die Gemeinde am Mittwochabend mit.

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Gideon Joffe, bezeichnete die Arbeit des Abraham Geiger Kollegs als unverzichtbar für den Fortbestand des liberalen Judentums in Deutschland. Vor allem die Jüdische Gemeinde zu Berlin habe von der Rabbinerausbildung profitiert, begründete er die Entscheidung.

Struktur Ziel sei, das Abraham Geiger Kolleg in ruhiges Fahrwasser zu bringen und den Studierenden den Weg zu ebnen, ihre Ausbildung in einer stabilen Struktur fortzuführen, betonte Joffe.

Träger des Kollegs, das liberale jüdische Geistliche ausbildet, war bislang die Leo Baeck Foundation. Von ihr habe die Gemeinde auch die Trägerschaft des Zacharias Frankel College übernommen, das konservative Rabbiner ausbildet. Beide Einrichtungen sind An-Institute der Universität Potsdam.

Die Strukturreform der Rabbinerausbildung steht im Zusammenhang mit dem massiven Fehlverhalten des früheren Direktors des Abraham-Geiger-Kollegs, Walter Homolka. Nach dem Nachweis unter anderem des Machtmissbrauchs hatte der Rabbiner und Gründer des Kollegs im vergangenen Dezember angekündigt, sich von der Spitze der Ausbildungsstätte zurückzuziehen.

Der für Religionsgemeinschaften zuständige Berliner Senator Klaus Lederer begrüßte laut Mitteilung die Entscheidung der Jüdischen Gemeinde. dpa/ja

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  20.11.2025

Essay

All die potenziellen Schüsse

In diesem Herbst liest man fast täglich von vereitelten Anschlägen auf Juden. Was die ständige Bedrohung mit uns macht

von Mascha Malburg  20.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Stuttgart

Polizei plant Großeinsatz bei Maccabi-Spiel

Vor den Europa-League-Auftritten gegen Maccabi Tel Aviv sind der VfB Stuttgart und der SC Freiburg alarmiert. Ein Fan-Ausschluss wie zuletzt in Birmingham ist momentan nicht geplant

 19.11.2025

Kommentar

Danke, Berlin!

Die Entscheidung der Behörden, einem Hamas-Fanboy die Staatsbürgerschaft zu entziehen, sendet ein unmissverständliches und notwendiges Signal an alle Israelhasser. Mit Mahnwachen allein können wir die Demokratie nicht verteidigen

von Imanuel Marcus  19.11.2025

München

LMU sagt Veranstaltung zu palästinensischer Wissenschaft ab

Die Universität verwies in ihrer Stellungnahme darauf, dass es erhebliche Zweifel gegeben habe, »ob es sich um eine wissenschaftliche Veranstaltung auf dem erforderlichen Niveau gehandelt hätte«

 19.11.2025

Internet

Expertin: Islamisten ködern Jugendliche über Lifestyle

Durch weibliche Stimmen werden auch Mädchen von Islamistinnen verstärkt angesprochen. Worauf Eltern achten sollten

 19.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  19.11.2025

Religion

Rabbiner: Macht keinen Unterschied, ob Ministerin Prien jüdisch ist

Karin Priens jüdische Wurzeln sind für Rabbiner Julian-Chaim Soussan nicht entscheidend. Warum er sich wünscht, dass Religionszugehörigkeit in der Politik bedeutungslos werden sollte

von Karin Wollschläger  19.11.2025