Berlin

Josef Schuster mit Verdienstorden ausgezeichnet

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übergibt den Verdienstorden an Josef Schuster, den Präsidenten des Zentralrats der Juden. Foto: Gregor Zielke

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, wurde am Freitag mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik ausgezeichnet.

Bei einer Feierstunde im Schloss Bellevue nannte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Schuster eine Persönlichkeit, die sich »in herausragender Weise für eine politische Kultur der Toleranz einsetzt, besonders für ein respektvolles Miteinander von Menschen verschiedener Religionen«. Er würdigte den Zentralratspräsidenten als »einen ebenso besonnenen wie streitbaren Geist, der unermüdlich gegen Vorurteile, Unwissenheit, Hass und Gewalt kämpft und sich um das jüdische Leben in unserem Land verdient gemacht hat«.

zeremonie Schuster erhielt den Verdienstorden, genauer: das Verdienstkreuz 1. Klasse. 2006 wurde ihm bereits das Verdienstkreuz am Bande verliehen. Bei der Zeremonie am Freitag hieß es: »Josef Schuster ist eine der ganz wichtigen Stimmen unseres Landes, und sie wird weltweit gehört.« Die Erinnerung an die Schoa wachzuhalten und die Lehren, die sich daraus für die freiheitliche demokratische Gesellschaft ergeben, bestimmen sein Handeln. 

In seiner Ansprache betonte der Bundespräsident, dass es »ein unermessliches Glück« sei, dass es nach der Schoa überhaupt wieder jüdisches Leben in diesem Land gebe. Aber es beschäme ihn, dass dieses jüdische Leben noch immer keine Selbstverständlichkeit sei.

In seiner Ansprache betonte der Bundespräsident, dass es »ein unermessliches Glück« sei, dass es nach der Schoa überhaupt wieder jüdisches Leben in diesem Land gebe.

Es mache ihn zornig, so Steinmeier, dass antisemitischer Hass und antisemitische Hetze in Deutschland wieder zum Alltag gehören. »Und es lässt mir keine Ruhe, dass die Gruppe derjenigen, die an antisemitische Verschwörungstheorien oder andere irrationale Gespinste glauben, in der Corona-Zeit offenbar weitergewachsen ist.«

erinnerung Es sei und bleibe die Pflicht, die Erinnerung an die Schoa wachzuhalten und sich Antisemitismus entgegenzustellen. »Das ist meine große Bitte zum Tag der Deutschen Einheit: Lassen Sie uns gemeinsam die Stimme erheben gegen Menschenfeindlichkeit, Hass und Gewalt«, sagte Frank-Walter Steinmeier.

Der Bundespräsident zeichnete zum Tag der Deutschen Einheit 14 Männer und Frauen mit dem Verdienstorden aus, die sich um Kunst und Kultur verdient gemacht haben, die sich für ein gutes Miteinander einsetzen. Geehrt wurden unter anderem auch die Schriftstellerin Terézia Mora, der Filmregisseur Christian Petzold und der Schauspieler Burghart Klaußner.

Ein Verdienstorden wurde dabei ebenfalls dem Fotografen Luigi Toscano verliehen für sein Engagement im Erinnerungsprojekt »Gegen das Vergessen«, bei dem er Porträts von Holocaust-Überlebenden im öffentlichen Raum ausstellt. ddk

Australien

Polizei: Angreifer in Sydney waren Vater und Sohn 

Weitere Details des judenfeindlichen Terroranschlags werden bekannt

von Denise Sternberg  14.12.2025

Hintergrund

Der Held von Sydney

Laut australischen Medien handelt es sich um einen 43-jährigen muslimischen Vater von zwei Kindern, der einen Laden für lokale Produkte betreibt

 14.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit gegen Judenhass vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Kommentar

Müssen immer erst Juden sterben?

Der Anschlag von Sydney sollte auch für Deutschland ein Weckruf sein. Wer weiter zulässt, dass auf Straßen und Plätzen zur globalen Intifada aufgerufen wird, sollte sich nicht wundern, wenn der Terror auch zu uns kommt

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025

Meinung

Blut statt Licht

Das Abwarten, Abwiegeln, das Aber, mit dem die westlichen Gesellschaften auf den rasenden Antisemitismus reagieren, machen das nächste Massaker nur zu einer Frage der Zeit. Nun war es also wieder so weit

von Sophie Albers Ben Chamo  14.12.2025 Aktualisiert

Anschlag in Sydney

Felix Klein: »Von Terror und Hass nicht einschüchtern lassen«

Zwei Männer töten und verletzen in Sydney zahlreiche Teilnehmer einer Chanukka-Feier. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung äußert sich zu der Tat

 14.12.2025

Terror in Sydney

Zivilist entwaffnet Angreifer und wird als »Held« gefeiert

Zwei Männer schießen auf Teilnehmer einer Chanukka-Feier in Sydney: Es gibt Tote und Verletzte. Ein Video soll nun den mutigen Einsatz eines Passanten zeigen

 14.12.2025

Australien

Merz: »Angriff auf unsere gemeinsamen Werte«

Bei einem Anschlag auf eine Chanukka-Feier in der australischen Metropole gab es viele Tote und Verletzte. Der Bundeskanzler und die Minister Wadephul und Prien äußern sich zu der Tat

 14.12.2025 Aktualisiert

Terror in Sydney

Zentralrat der Juden: »In Gedanken bei den Betroffenen«

Der Zentralrat der Juden und weitere jüdische Organisationen aus Deutschland äußern sich zu dem Anschlag auf eine Chanukka-Feier im australischen Sydney

 14.12.2025 Aktualisiert