Potsdam

Israelis von Araber beleidigt und bedroht

Der antisemitische Vorfall ereignete sich in der Tram 92 in Potsdam. Foto: imago

Zwei israelische Staatsbürger sind in Potsdam von einem mutmaßlich arabischstämmigen Mann massiv beschimpft und bedroht worden. Laut Aussage der Polizei war das 42-jährige israelische Opfer äußerlich als Jude erkennbar.

Der Vorfall ereignete sich bereits am Samstagabend, wurde aber erst jetzt durch eine entsprechende Meldung der Polizei Potsdam öffentlich.

TATHERGANG Die Potsdamer Polizei schildert den Tathergang wie folgt: Als der israelische Mann und die 23-jährige Israelin am Samstagabend am Johannes-Kepler-Platz mit der Tram 92 in Richtung Hauptbahnhof fuhren, saß bereits ein circa 30-jähriger Mann in der Straßenbahn, der auf Arabisch mit sich selbst redete.

Der Täter skandierte auf Arabisch in die Richtung der beiden Israelis volksverhetzende und antisemitische Parolen.

In dem Moment, als er den durch seine Kleidung als Juden erkennbaren Israeli sah, skandierte er auf Arabisch in die Richtung der beiden Israelis volksverhetzende und antisemitische Parolen. Der Israeli ist der arabischen Sprache mächtig, deshalb konnte er die Beleidigungen später wortgetreu bei der Polizei wiedergeben.

Obwohl der unbekannte Täter die Beleidigungen äußerst aggressiv aussprach, ist es nach Angaben der beiden Israelis nicht zu Tätlichkeiten gekommen. Sie erstatteten Strafanzeige. Die Polizei sucht nach wie vor nach dem Täter.

FACHSTELLE Angesichts einer wachsenden Zahl von antisemitischen Vorfällen in Brandenburg hatte die Landesregierung in Potsdam Ende vergangenen Jahres die Gründung einer Fachstelle gegen Judenhass angekündigt.

Diese soll nach Auskunft des Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) mehr als eine bloße Anlaufstelle für Betroffene sein und noch in diesem Jahr beim Moses-Mendelssohn-Zentrum für europäisch-jüdische Studien (MMZ) in Potsdam angesiedelt werden.  ja

Deutschland

»Völlige Schamlosigkeit«: Zentralrat der Juden kritisiert AfD-Spitzenkandidat für NS-Verharmlosung

Der AfD-Spitzenkandidat aus Sachsen-Anhalt, Ulrich Siegmund, äußert sich einschlägig in einem Podcast zur NS-Zeit

von Verena Schmitt-Roschmann  21.11.2025

München

»Wir verlieren die Hoheit über unsere Narrative«

Der Publizist und Psychologe Ahmad Mansour warnte in München vor Gefahren für die Demokratie - vor allem durch die sozialen Netzwerke

von Sabina Wolf  21.11.2025

Kommentar

Wenn Ideologen mehr zu wissen scheinen als Expertinnen

Der Antisemitismusbekämpfer und bisherige Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, Martin Hikel, ist abgestraft worden - weil er die Grundwerte der sozialdemokratischen Partei vertreten hat

von Renée Röske  21.11.2025

Nazivergangenheit

Keine Ehrenmedaille für Rühmann und Riefenstahl

»NS-belastet« oder »NS-konform« – das trifft laut einer Studie auf 14 Persönlichkeiten der Filmbranche zu. Ihnen wird rückwirkend eine Auszeichnung aberkannt, die die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) zukünftig nicht mehr vergeben will

von Niklas Hesselmann  21.11.2025

Deutschland

»Hitler ist niedergekämpft worden. Unsere Städte mussten in Schutt und Asche gelegt werden, leider«

Militanter Linker, Turnschuhminister, Vizekanzler und Außenminister: Das sind die Stationen im Leben des Grünenpolitikers Joschka Fischer. Warum er heute vom CDU-Kanzler Konrad Adenauer ein anderes Bild als früher hat

von Barbara Just  21.11.2025

Berlin

Bundesinnenministerium wechselt Islamismusberater aus

Beraterkreis statt Task Force: Die schwarz-rote Bundesregierung setzt einen anderen Akzent gegen islamistischen Extremismus als die Ampel. Ein neues Expertengremium, zu dem auch Güner Balci gehören wird, soll zunächst einen Aktionsplan erarbeiten

von Alexander Riedel  21.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Vor 80 Jahren

Zentralrat der Juden: Nürnberger Prozesse waren Wendepunkt

Es waren hochrangige NS-Kriegsverbrecher, die vor 80 Jahren in Nürnberg vor Gericht standen. Was diese Prozesse aus Sicht des Zentralrats der Juden bedeuten - auch heute

von Leticia Witte  21.11.2025

Paris

EJC warnt vor wachsender Radikalisierung junger Menschen im Netz

»Hass ist viral gegangen«, sagt Moshe Kantor, der Präsident der Organisation

 21.11.2025