Amsterdam

Israelfeindliche Proteste bei Eröffnung von Holocaustmuseum

Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Überschattet von Protesten gegen Israels Vorgehen im Krieg gegen den palästinensischen Terror ist in Amsterdam das neue Nationale Holocaustmuseum eröffnet worden. Hohe Staatsvertreter, darunter der israelische Präsident Isaac Herzog, warnten bei der Feierstunde am Sonntag vor wachsendem Antisemitismus.

Der niederländische König Willem-Alexander rief dazu auf, sich gegen Antisemitismus zu wenden. »Giftige Worte und Taten können zu einer tödlichen Dynamik führen.« Der israelische Präsident beklagte: »Antisemitismus und Hass blühen erneut weltweit.« Er rief dazu, dagegen zu kämpfen. »Niemals wieder beginnt jetzt.«.

Nahe der Feier in der »Portugiesischen Synagoge« demonstrierten mehr als 1000 Menschen gegen Israel und gegen Herzogs Besuch. In lauten Sprechchören warfen sie Israel »Massenmord« vor. Der Terror der Hamas, der diesen und alle früheren Kriege zwischen der Terrorgruppe und Israel verursachte, wurde nicht erwähnt. Bei der Demonstration kam es auch zu Zusammenstößen mit der Polizei.

»Anfängen wehren«

In Gaza will Israel die Hamas zerschlagen, um seine Bevölkerung zu schützen. Auch geht es den Streitkräften (IDF) um eine Befreiung der mehr als 100 Geiseln der Hamas. Die Terroristen haben weitere Massaker im Stil des 7. Oktober angekündigt. Diese sollen verhindert werden.

Die Präsidentin des Bundesrates, Manuela Schwesig, die von deutscher Seite an der Eröffnung teilnahm, sagte: »Wir müssen den Anfängen wehren, gemeinsam, überall in Europa.« Die aktuellen Demonstrationen in Deutschland gegen Hass, Gewalt und Rechtsextremismus zeigten: »In unserer Gesellschaft ist kein Platz für Antisemitismus.« Die Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns vertrat den Bundespräsidenten bei der Feier.

Im Zweiten Weltkrieg wurden rund 102.000 jüdische Niederländer von deutschen Nationalsozialisten ermordet, etwa drei Viertel der jüdischen Bevölkerung. dpa/ja

Jerusalem

Netanjahu: »Stellen Sie sich vor, jemand würde Deutschland vernichten wollen«

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz lobte der Premierminister Bundeskanzler Merz als verständigen Gesprächspartner und rechtfertigte Israels hartes Vorgehen gegen die Hamas

 07.12.2025 Aktualisiert

Israel

Berichte: Netanjahu traf Blair heimlich zu Gaza-Zukunft

Bei einem Treffen zwischen Netanjahu und Blair soll es um Pläne für die Zukunft des Gazastreifens gegangen sein. Für Blair ist eine Rolle in Trumps »Friedensrat« vorgesehen

 07.12.2025

Justiz

Gericht bestätigt Verbot der Parole »From the river to the sea«

Ein von der Stadt Bremen erlassenes Verbot sei rechtmäßig, entschied nun das Verwaltungsgericht Bremen

 07.12.2025

Yad Vashem

Merz: »Wir werden die Erinnerung lebendig halten«

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche für Kanzler Merz. Der zweite Tag in Israel beginnt für ihn mit dem Besuch eines besonderen Ortes

 07.12.2025

Umfrage

KAS-Studie: Antisemitische Vorurteile nehmen bei Türkeistämmigen zu

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat eine neue Studie zum Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft vorgelegt. Dabei wurden auch Einstellungen zu Juden abgefragt

 07.12.2025

Simi Valley

»Vorbildliche Verbündete«: Hegseth nennt Israel und Deutschland

Die Signale, die jüngst aus den USA in Richtung Europa drangen, waren alles andere als positiv. Der US-Verteidigungsminister findet nun allerdings nicht nur Lob für den jüdischen Staat, sondern auch für einige EU-Staaten

 07.12.2025

Soziale Medien

Musk nach Millionenstrafe gegen X: EU abschaffen

Beim Kurznachrichtendienst X fehlt es an Transparenz, befand die EU-Kommission - und verhängte eine Strafe gegen das Unternehmen von Elon Musk. Der reagiert auf seine Weise

 07.12.2025

Jerusalem

Merz: Deutschland wird immer an der Seite Israels stehen

Der Bundeskanzler bekräftigt bei seiner Israel-Reise die enge Partnerschaft. Am Sonntag besucht er die Yad Vashem und trifft Premierminister Netanjahu

von Sara Lemel  07.12.2025 Aktualisiert

Diplomatie

»Dem Terror der Hamas endgültig die Grundlage entziehen«

Es ist eine seiner bisher wichtigsten Auslandsreisen, aber auch eine der schwierigsten. Kanzler Merz ist für zwei Tage im Nahen Osten unterwegs

 06.12.2025