Berlin

Freie Universität: Versuchte Besetzung durch israelfeindliche Aktivisten

Polizeibeamte stehen vor einem Gebäude der Freien Universität Berlin, das von sogenannten »propalästinensischen Demonstranten« besetzt wurde. Foto: picture alliance/dpa

In Berlin haben etwa 30 Unterstützer des palästinensischen Terrors versucht, erneut ein Gebäude der Freien Universität (FU) zu besetzen. Diesmal handelt es sich um den Sitz des Otto-Suhr-Instituts für Politikwissenschaft.

Die Polizei wurde gegen 8 Uhr alarmiert. Pressefotos zeigten uniformierte Beamte vor dem Gebäude in der Ihnestraße 22. Auf der Plattform X war ein Video zu sehen, das den Eingang zum Otto-Suhr-Institut zeigte, sowie Dutzende Menschen, die auf Einlass warteten.

Sowohl die Polizei als auch die Universität widersprachen einer früheren Version dieses Beitrages, in der von einer erfolgten Besetzung die Rede gewesen war.

Ausfallende Vorlesungen

Es gab auf X auch Posts israelfeindlicher Gruppen, die eine Besetzung ankündigten. Darin hieß es, alle vorgesehenen Vorlesungen würden ausfallen. Die akademische Welt dürfe sich nicht zur Komplizin eines angeblichen Völkermordes machen oder diesen regelmäßig gegen Israel erhobenen Vorwurf verneinen.

Ein Polizeisprecher sagte gegen 12.30 der Jüdischen Allgemeinen, der Einsatz vor Ort dauere an. Von einer Besetzung wollte er momentan nicht sprechen, bestätigte jedoch, dass Aktivisten Mülltonnen vor das Gebäude des Instituts geschoben hatten.

Lesen Sie auch

Kurz darauf reagierte die FU. »Vertreterinnen und Vertreter der Hochschulleitung sind vor Ort und führen Gespräche mit den Teilnehmenden«, erklärte ein Sprecher der Hochschule. »Die bisher friedlich verlaufende Protestaktion wird von der Polizei begleitet.«

Raum angeboten

Unter Vermittlung des AStA der Freien Universität Berlin hätten die »Teilnehmenden« ab 12 Uhr außerhalb des Institutsgebäudes zeitweilig einen Raum für Debatten zur Verfügung gestellt bekommen. »Sofern uns strafrechtlich relevante Handlungen bekannt werden, kommen diese zur Anzeige«, so der FU-Sprecher.

Bei früheren Besetzungen dieser Art, auch an der FU, wurde der Terror gegen Israel gefeiert. Die Teilnehmer forderten mehr davon. Verbotene Parolen wurden gerufen und hoher Sachschaden angerichtet.

Israel kämpft in Gaza gegen den palästinensischen Terror, um die Sicherheit seiner Bevölkerung gewährleisten zu können. Auch wollen die Streitkräfte die von den Hamas-Terroristen festgehaltenen Geiseln finden und befreien.

Der Völkermord-Vorwurf und die Apartheid-Beschuldigung sind nicht neu. Sie werden seit Jahrzehnten von Israelhassern erhoben. Israel geht jedoch nicht gegen die Zivilisten Gazas vor, sondern gegen die Terroristen, die weitere Massaker gegen Israelis bereits angekündigt haben und die eigene Bevölkerung als Schutzschilde missbrauchen.

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025

Washington D.C.

Kritik an fehlenden Epstein-Dateien: Minister erklärt sich

Am Freitag begann das US-Justizministerium mit der Veröffentlichung von Epstein-Akten. Keine 24 Stunden später fehlen plötzlich mehrere Dateien - angeblich aus einem bestimmten Grund

von Khang Mischke  22.12.2025

Australien

Behörden entfernen Blumenmeer für die Opfer von Bondi Beach

Die Regierung von New South Wales erklärt, man habe sich vor dem Abtransport der Blumen eng mit der jüdischen Gemeinde abgestimmt

 22.12.2025

Sydney

Attentäter warfen Sprengsätze auf Teilnehmer der Chanukka-Feier

Die mutmaßlichen Attentäter Naveed und Sajid Akram bereiteten sich auf das Massaker vor. Ihre Bomben explodierten nicht

 22.12.2025

New York

Tucker Carlson ist »Antisemit des Jahres«

Die Organisation StopAntisemitism erklärt, ausschlaggebend seien Beiträge, in denen er erklärten Judenhassern, Holocaustleugnern und extremistischen Ideologen eine große Bühne geboten habe

 22.12.2025

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Gaza

Das Problem mit der Entwaffnung

Die Hamas weigert sich strikt, die Waffen niederzulegen. Was Zustimmung in der palästinensischen Bevölkerung findet und den Friedensplan stocken lässt

 21.12.2025 Aktualisiert

Interview

»Die Zustände für Juden sind unhaltbar. Es braucht einen Aufstand der Anständigen«

Zentralratspräsident Josef Schuster über den islamistischen Anschlag von Sydney und das jüdische Leben in Deutschland nach dem 7. Oktober

 21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025