Reaktionen

Israel begrüßt Verbot von Holocaust-Leugnung bei Facebook

Foto: dpa

Israel und jüdische Organisationen haben es begrüßt, dass Facebook Holocaust-Leugnung aus seinem Dienst verbannen will. Auf dem Twitter-Account des israelischen Außenministeriums hieß es am Dienstag, dies sei ein wichtiger Schritt. »Holocaust-Leugnung ist keine Frage historischer Debatten, sondern die bösartigste Form von Antisemitismus.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Facebook hatte seinen Schritt am Montag angekündigt. Firmengründer und -chef Mark Zuckerberg verwies zur Begründung auf eine Zunahme von Antisemitismus. In Ländern wie Deutschland, wo Holocaust-Leugnung illegal ist, blockierte Facebook bereits entsprechende Inhalte, wenn das Online-Netzwerk auf sie hingewiesen wurde.

RABBINER Die Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER) nannte die Entscheidung von Facebook längst überfällig. »Doch das kann nur der Anfang sein«, sagte der CER-Vorsitzende und Oberrabbiner von Moskau, Pinchas Goldschmidt in einer Erklärung.

»Zu sehr wütet gerade in Zeiten von Corona der Online-Antisemitismus und Rechtsextremismus in sozialen Netzwerken und vergiftet den gesellschaftlichen Zusammenhalt«, so der Rabbiner weiter. Facebook und andere Plattformbetreiber hätten noch »einen weiten Weg zu gehen, um diesem stumpfen Hass Einhalt zu gebieten«.

»Facebook hat die Botschaft der Überlebenden gehört und endlich die richtige Entscheidung getroffen.«

Rüdiger Mahlo (Jewish Claims Conference)

Die Jewish Claims Conference begrüßte die Entscheidung von Facebook ebenfall. »Facebook hat die Botschaft der Überlebenden gehört und endlich die richtige Entscheidung getroffen, die dazu beiträgt, dass das Leid und die Verfolgung Zehntausender jüdischer Überlebender anerkannt und respektiert werden«, sagte Rüdiger Mahlo, der Repräsentant der Claims Conference in Deutschland.

»Dies ist eine klare Absage an Hassrede im Netz und ein bedeutender Schritt hin zu mehr medialer Gerechtigkeit. Wir danken den vielen Überlebenden, die sich im Rahmen unserer Kampagne #NoDenyingIt so entschlossen gegen Holocaust-Leugnung und -Verzerrung zur Wehr gesetzt haben«, so Mahlo weiter.  

AUSCHWITZ Der Exekutiv Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees (IAK), Christoph Heubner, sprach der Facebook-Entscheidung »angesichts der weltweiten Gewaltbereitschaft von Antisemiten« eine große symbolische Bedeutung zu.

»Es ist gut, dass Marc Zuckerberg letztendlich doch die Bedeutung seiner Macht und die verbale und reale Existenz rechtsextremen und antisemitischen Hasses realisiert hat«, sagte er dem IAK zufolge.

Zuckerberg hatte vor gut zwei Jahren massive Kritik auf sich gezogen, als er in einem Interview erklärte, er wolle Beiträge von Holocaust-Leugnern weiterhin nicht grundsätzlich von der Plattform verbannen.

Der Jüdische Weltkongress begrüßte die Ankündigung von Facebook. «Der heutige Beschluss sendet eine starke Botschaft: nämlich dass Facebook es nicht zulässt, dass seine Plattform missbraucht wird, um Judenhass zu fördern», sagte Ronald S. Lauder, Präsident des Jüdischen Weltkongresses. Dies sei seit Langem überfällig gewesen. «Nie wieder darf der Holocaust ungestraft geleugnet, trivialisiert oder relativiert werden», so Lauder.

HINTERGRUND Holocaust-Überlebende hatten Facebook in Videobotschaften dazu aufgerufen, Beiträge auf der Plattform zu löschen, die den nationalsozialistischen Völkermord an der jüdischen Bevölkerung Europas leugnen. Dem Holocaust fielen etwa sechs Millionen Menschen zum Opfer.

Zuckerberg hatte vor gut zwei Jahren massive Kritik auf sich gezogen, als er in einem Interview erklärte, er wolle Beiträge von Holocaust-Leugnern weiterhin nicht grundsätzlich von der Plattform verbannen. Er selbst sei Jude und finde es zutiefst beleidigend, sagte er damals dem Technologieblog »Recode«. »Aber am Ende glaube ich nicht, dass unsere Plattform das herunternehmen sollte, weil ich denke, dass es Dinge gibt, bei denen verschiedene Menschen falsch liegen. Ich denke nicht, dass sie absichtlich falsch liegen.« dpa/ja

Hannover

Bundesregierung lehnt Hilfsangebot für Kinder aus Gaza ab

Hannover will verletzte Kinder aus Gaza und Israel aufnehmen. Doch das Bundesinnenministerium bevorzugt einen anderen Weg - und lehnt ab. Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay äußert sich deutlich

 22.10.2025

New York

Rabbiner: »Zohran Mamdani ist Gefahr für jüdische Gemeinschaft«

Rabbi Elliot Cosgrove von der Park Avenue Synagogue ruft seine Gemeindemitglieder auf, den parteilosen Kandidaten Andrew Cuomo zu unterstützen

 22.10.2025

Regierungsrätin und Vorsteherin der Gesundheitsdirektion Natalie Rickli lehnte die unverbindliche Anfrage des Bundes ab, 20 Kinder aus Gaza in der Schweiz aufzunehmen.

Schweiz

Kinder aus Gaza bald in Zürich?

In der Schweiz wird eine politische Debatte darüber geführt, ob verletzte Kinder aus dem Gazastreifen aufgenommen werden sollen

von Nicole Dreyfus  22.10.2025

Israel

USA setzen keine Frist für Entwaffnung der Hamas

Bei einem Besuch betonte US-Vizepräsident JD Vance, dass die USA weiterhin darauf beharren, dass die Terrororganisation ihre Waffen niederlegt. Die Hamas lehnt das ab

 21.10.2025

Augsburg

Jüdisches Museum zeigt Schau zum Gedenken an Kriegsende

Vor 80 Jahren ging der Zweite Weltkrieg zu Ende. Aus diesem Anlass zeigt die Institution eine besondere Kunstpräsentation

 21.10.2025

Barcelona

Basketball-Euroleague: Ab Dezember wieder Spiele in Israel

Die Vereine des Euroleague Commercial Assets (ECA) einigen sich darauf, den 1. Dezember dieses Jahres »als Datum für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in Israel festzulegen«

 21.10.2025

Kontroverse

Streit um Friedman-Lesung: Literaturhaus-Chef soll gehen

Nach der Ausladung des Publizisten will sich die Stadt Klütz von Literaturhaus-Leiter Oliver Hintz trennen. In einem ersten Schritt wurde er von seinen Aufgaben freigestellt

 21.10.2025

Hamburg

Pastor sorgt mit israelfeindlichem Gemeindebrief für Empörung

Der evangelische Geistliche bezichtigt den jüdischen Staat unter anderem, einen »Vernichtungswillen« zu haben. Nun entschuldigt er sich für ein angebliches Missverständnis

 21.10.2025 Aktualisiert

Potsdam

NS-Bildungsprojekt zieht positive Bilanz

Bundesweit seien seit dem Start vor drei Jahren rund 20.000 Menschen erreicht worden, heißt es

 21.10.2025