München

»Ihnen zu helfen ist unsere Pflicht«

Landtagspräsidentin Ilse Aigner (links) empfing am Montag Familienangehörige aus Israel Foto: picture alliance/dpa

Am Montag empfing Ilse Aigner im Bayerischen Landtag in München Angehörige der von der Hamas am 7. Oktober Ermordeten sowie der entführten Geiseln. Neben der Landtagspräsidentin nahmen an dem Gespräch auch die Fraktionsvorsitzenden von CSU, Freien Wählern und Grünen, Klaus Holetschek, Florian Streibl und Katharina Schulze. Vermittelt hatte den Besuch die gebürtige Münchnerin Melody Sucharewicz.

Am Mittwoch waren einem Bildschirm im Maximilianeum, dem Sitz des Parlaments, die Konterfeis der rund 240 Entführten zu sehen. Aigner eröffnete die Sitzung des Landtags mit den Worten: »Was wir da gehört haben, mit Bildern von lebensfrohen Menschen, hat uns sehr bewegt und erschüttert. Diese Familien durchleben zurzeit die Hölle.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die CSU-Politikerin sagte weiter: »Wir wissen nicht, wo sie (die Geiseln) sind und wie es ihnen im Moment geht. Was wir wissen, ist: Es sterben wieder Menschen und es drohen wieder Menschen zu sterben, nur, weil sie Juden sind.« Einige der getöteten und entführten Israelis hätten Wurzeln in Bayern, sagte Aigner.

Man habe den Angehörigen versichert, »alles in unserer Macht Stehende zu tun, um diesen Menschen zu helfen. Und ich denke, das ist auch unsere Pflicht«, betonte die Landtagspräsidentin unter dem lang anhaltenden Applaus der Abgeordneten.

»Wir haben uns entschlossen, alle Gesichter der Entführten hier im Maximilianeum zu zeigen, sie im Bewusstsein zu halten, und dafür habe ich einen großen Monitor aufstellen lassen im Steinernen Saal, auf dem wir die Fotos der Verschleppten zeigen. Wir wollen damit diese Menschen der Anonymität, dem Vergessen, dem Übersehenwerden entreißen. Das ist keine Relativierung des palästinensischen Leids.« Aigner schloss ihre Rede mit den Worten: »Machen wir das Schicksal der Entführten sichtbar - in der Hoffnung, dass sie bald freikommen!« mth

Rom

Eklat durch NS-Vergleich bei interreligiösem Kongress

Der Dialog zwischen katholischer Kirche und Judentum ist heikel. Wie schwierig das Gespräch sein kann, wurde jetzt bei einem Kongress in Rom schlagartig deutlich. Jüdische Vertreter sprachen von einem Tiefpunkt

von Ludwig Ring-Eifel  27.10.2025

Meinung

Antisemitismus der Anständigen

Judenhass in der Schweiz ist brandgefährlich, weil er so höflich und diskret daherkommt

von Zsolt Balkanyi-Guery  27.10.2025

Sydney

Warum ein Neonazi in Australien »Mein Kampf« im Gefängnis lesen darf

Ein Rechtsextremist will im australischen Knast unbedingt Hitler lesen - und hat laut einem Gerichtsbeschluss auch das Recht dazu

 27.10.2025

Libanon

UN-Friedenstruppe schießt israelische Drohne ab

Das Fluggefährt habe sich »auf aggressive Weise« genähert, sagt die UNIFIL. Israel streitet dies ab

 27.10.2025

Terrorismus

Mossad veröffentlicht Namen von »Terror-Kommandeuren«

Auch hierzulande sollen Kommandeure der Quds-Truppe der Islamischen Revolutionsgarden Anschläge auf jüdische Einrichtungen geplant haben. Der Terrorexperte Peter Neumann kritisiert die Haltung Deutschlands

von Michael Thaidigsmann  27.10.2025

Meinung

Die SP im moralischen Blindflug

Mit zwei widersprüchlichen Resolutionen beweist die Sozialdemokratische Partei der Schweiz einmal mehr ihre ethische Orientierungslosigkeit

von Nicole Dreyfus  27.10.2025

Interview

»Dass da nicht mehr passiert, ist ein ziemlicher Skandal«

Trotz der jüngsten iranischen Anschlagsversuche auf jüdische Einrichtungen pflegt Deutschland einen ängstlichen und viel zu nachgiebigen Umgang mit dem Regime in Teheran, kritisiert der Terrorismusexperte Peter Neumann

von Michael Thaidigsmann  27.10.2025

Meinung

Warum die UNRWA seit 77 Jahren den Frieden in Nahost blockiert

Das UN-Flüchtlingshilfswerk für die Palästinenser verursacht erhebliche Probleme. Daher gibt es nur einen Weg

von Jusek Adlersztejn  27.10.2025

Pogromnacht 1938

Wo die Synagogen schon zwei Tage vorher brannten

In Hessen und Sachsen-Anhalt begann die Gewalt gegen Juden schon bevor Goebbels dazu aufrief

 27.10.2025