Umfrage

»Ich unterstütze das!«

Unterstützer von »Steh auf! Nie wieder Judenhass!« Foto: imago, dpa, PR

Umfrage

»Ich unterstütze das!«

Prominente Stimmen zur Zentralrats-Kundgebung am 14. September

 25.08.2014 18:41 Uhr

Für den 14. September ruft der Zentralrat der Juden zu einer Kundgebung in Berlin auf. Unter dem Motto »Steh auf! Nie wieder Judenhass!« wird vor dem Brandenburger Tor gegen Antisemitismus demonstriert. Die Spitzen von Parteien, Verbänden und Kirchen zeigen sich solidarisch.

Peter Tauber, Generalsekretär der CDU: »Ich unterstütze den Aufruf, weil es wichtig ist, dass wir das klare Signal setzen: Antisemitismus und Rassismus haben in unserem Land keinen Platz! Gerade angesichts unserer Geschichte betrachten wir es als großes Geschenk, dass es heute wieder ein so vielfältiges jüdisches Leben in Deutschland gibt.«

Sigmar Gabriel, Vorsitzender der SPD: »Ich unterstütze das Anliegen des Zentralrats, weil Antisemitismus in Deutschland keinen Platz haben darf. Ein friedliches Miteinander der Kulturen, Religionen und Völker muss immer neu erarbeitet werden. Dafür kämpfen Sozialdemokraten seit 151 Jahren. Judenfeindliche Parolen darf es auf unseren Straßen nicht geben.«

Katja Kipping, Vorsitzende der Partei Die Linke: »Ich unterstütze das Anliegen des Zentralrats, weil sich schuldig macht, wer zu Judenhass schweigt. In diesem Land darf niemand wegen seiner Religion oder Herkunft Angst haben. Dafür müssen alle demokratischen Parteien einstehen.«

Cem ÖZDEMIR, Vorsitzender der Grünen: »Antisemitismus und andere Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit müssen von allen demokratischen Kräften gemeinsam bekämpft werden. Durch Aufklärung und Zivilcourage müssen wir uns entgegenstellen, wenn Menschen wegen ihres Glaubens oder ihrer Herkunft angegriffen werden, Synagogen oder Moscheen, Kirchen oder Tempel geschändet werden. Die Lehren aus der deutschen Geschichte müssen von allen Bürgerinnen und Bürgern verinnerlicht werden, auch von denen mit ausländischen Wurzeln.«

Reiner HOFFMANN, Bundesvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes: »Der DGB unterstützt den Aufruf des Zentralrats der Juden, weil es Antisemitismus in Deutschland nicht geben darf. Die deutschen Gewerkschaften werden Judenhass in ihren Reihen nicht akzeptieren. Religiöser Hass jeder Art widerspricht unseren Grundsätzen von Freiheit, Toleranz und Völkerverständigung.«

NIKOLAUS SCHNEIDER, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland: »Wir dürfen der Ausbreitung des Antisemitismus in unserem Land nicht einfach zuschauen. Als Evangelische Kirche in Deutschland haben wir nach dem Erschrecken über unsere zwiespältige Rolle während der Zeit der verbrecherischen Nazidiktatur gelernt, was schon der Apostel Paulus der Gemeinde in Rom eingeschärft hat: Wir sind mit Israel in der Wurzel verbunden (vgl. Römerbrief, Kapitel 11, Vers 17 und 18). Deshalb unterstütze ich die Initiative des Zentralrats der Juden in Deutschland gerne und erhebe meine Stimme gegen den Antisemitismus. Menschen jüdischen Glaubens sollen in unserem Land sicher und ohne Angst leben.«

Reinhard Kardinal Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz: »Juden und Christen gehen ›Schulter an Schulter‹ und lassen sich nie wieder trennen und gegeneinander stellen. Das ist meine Überzeugung. Den christlichen Glauben und Weg kann man ohne das Judentum nicht verstehen. Deshalb habe ich die Einladung nach Berlin am 14. September gern angenommen, um mit vielen anderen gegen jede Form des Antisemitismus zu protestieren. Für die ganze Gesellschaft ist Antisemitismus ein zerstörerisches Gift.«

AIMAN MAZYEK, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland: »Ich unterstütze das Anliegen, weil ich ein großes und vitales Interesse habe, wenn unsere Gesellschaft jegliche Formen der gruppenspezifischen Menschenfeindlichkeit verabscheut und ächtet. Der Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus oder Islamfeindlichkeit muss stets auf Neue geführt werden. Dies macht der Zentralrat der Juden auf vorbildliche Weise.«

GÖKAY Sofuoglu, Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland: »Wer in der heutigen Zeit Juden- oder
Islamfeindlichkeit schürt, hat nichts aus der Geschichte gelernt und schafft nur neuen Nährboden für kriegerische Auseinandersetzungen.«

ROMANI ROSE
, Vorsitzender des Zentralrats der Sinti und Roma in Deutschland: »Ich unterstütze das Anliegen des Zentralrats der Juden in Deutschland, weil das gemeinsame Schicksal von Juden und von Sinti und Roma uns zu Brüdern und zu Schwestern gemacht hat, und weil seit Auschwitz jeder Angriff auf Juden in Deutschland, jeder Angriff auf Minderheiten in Deutschland ein Angriff auf unsere Demokratie und auf die Menschenrechte überhaupt ist.«

Berlin

Altbundespräsident: »Wir brauchen mehr Entschlossenheit«

Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck fordert mehr Beschäftigung mit dem Antisemitismus aus dem arabischen Raum und von links

 09.11.2025

Erinnerung

Den alten und den neuen Nazis ein Schnippchen schlagen: Virtuelle Rundgänge durch Synagogen

Von den Nazis zerstörte Synagogen virtuell zum Leben erwecken, das ist ein Ziel von Marc Grellert. Eine Internetseite zeigt zum 9. November mehr als 40 zerstörte jüdische Gotteshäuser in alter Schönheit

von Christoph Arens  09.11.2025

9. November

Erinnerung ohne Empathie ist leer

Wenn Deutschland am Sonntag der Pogromnacht gedenkt, darf Erinnerung nicht nur rückwärtsgewandt sein. Sie muss auch die Angst der Juden von heute im Blick haben

von Tobias Kühn  09.11.2025

Deutschland

Auschwitz-Komitee: Demokratie vor Attacken schützen

Das Internationale Auschwitz Komitee sieht mit Sorge einen Rechtsruck. Zum Jahrestag der Reichspogromnacht fordert es Solidarität mit den Schoa-Überlebenden

 09.11.2025

Berlin

Israels Botschafter: Linker Antisemitismus am gefährlichsten

Ron Prosor, israelischer Botschafter in Deutschland, differenziert zwischen linkem, rechtem und islamistischem Antisemitismus. Und erläutert, welchen er für den gefährlichsten hält

 09.11.2025

Urteil

Betätigungsverbot für israelfeindlichen Aktivisten war rechtswidrig

Ghassan Abu-Sittah, der der israelischen Armee vorwirft, vorsätzlich Kinder zu töten, hätte auf dem »Palästina-Kongress« sprechen dürfen

 08.11.2025

Meinung

Wieder ein Milliarden-Blankoscheck für Palästina?

Europa will den Wiederaufbau Gazas mit 1,6 Milliarden Euro fördern. Glaubt man in Brüssel wirklich, durch Scheckbuchdiplomatie etwas zum Besseren verändern zu können?

von Jacques Abramowicz  08.11.2025

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten besetzen ZDF-Hauptstadtstudio

Die Polizei musste die Besetzung beenden

 07.11.2025