Kampagne

Holocaust-Leugnung in Social Media: Überlebende widersprechen

Foto: dpa

In einer Kampagne in den sozialen Netzwerken wenden sich Holocaust-Überlebende gegen die Leugnung der systematischen Verfolgung und Ermordung von Juden durch die Nationalsozialisten. Am Donnerstag startete die Claims Conference die Aktion auf bekannten Plattformen wie Facebook und X (vormals Twitter).

Wie die Organisation mitteilte, werden 30 Tage lang Videos veröffentlicht, in denen Überlebende der Verbrechen der Nazis leugnende Kommentare aus den sozialen Netzen vorlesen und zugleich widersprechen, indem sie ihre Geschichte erzählen.

Unter den Hashtags #CancelHate und #WordsMatter schildert etwa der in Deutschland lebende Herbert Rubinstein, wie er den Nationalsozia- lismus überlebte. Dass Hass und Holocaust-Leugnung wieder in die Ge- sellschaft eingezogen seien, mache ihn sehr traurig, sagt er in dem zweieinhalb Minuten langen Film.

Der Repräsentant der Claims Conference in Europa, Rüdiger Mahlo, erklärte zum Start der Kampagne, seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres verbreite sich Judenhass »wie ein Lauffeuer auf Social Media und anderenorts, oft auch in Form von Verzerrung und Leugnung der Shoah«. Es sei eine Zumutung für Überlebende, sich dem in den Weg stellen zu müssen. »Aber sie tun es, ohne zu zögern, denn sie wissen, was uns droht, wenn wir diesem Hass nicht mit aller Kraft Einhalt gebieten«, sagte Mahlo.

Die Conference on Jewish Material Claims Against Germany (Claims Conference) vertritt die Entschädigungsansprüche von Holocaust-Über- lebenden gegenüber Deutschland und setzt sich dafür ein, dass die Verbrechen und Opfer des Nationalsozialismus nicht in Vergessenheit geraten. epd

Ehrung

»Ahmad Mansour kämpft nicht gegen Symptome, sondern gegen Ursachen«

Der Islamismusexperte Ahmad Mansour wurde mit dem Hanns-Martin-Schleyer-Preis ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Wir dokumentieren die Rede

von Josef Schuster  03.12.2025

Analyse

Der Kanzler in Israel: Antritt mit Spannung

Friedrich Merz besucht am Samstag Israel. Die Beziehungen beider Länder sind so strapaziert wie selten zuvor. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an die Reise des Bundeskanzlers

von Joshua Schultheis  03.12.2025

Berlin

Prozess um Attentat am Holocaust-Mahnmal fortgesetzt

Das überlebende Opfer, der 31-jährige spanische Tourist Iker M., wollte am Mittwoch persönlich vor dem Kammergericht aussagen

 03.12.2025

Verteidigung

Merz und Pistorius nicht bei Einführung von »Arrow 3«

Die Bundesregierung hatte immer wieder betont, wie wichtig das israelische Raketenabwehrsystem für Deutschlands Sicherheit sei

 03.12.2025

Sydney

Jüdische Organisationen prangern »Geißel« Antisemitismus an

Im Fokus steht dieses Mal Australien. Es ist Gastgeber einer Konferenz der internationalen jüdischen Initiative »J7«. Sie stellt Zahlen zu Judenhass auf dem Kontinent vor - und spricht von historischen Höchstständen

von Leticia Witte  02.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

Philosophie

Hannah Arendt und die Freiheit des Denkens

Die politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts waren ihr Lebensthema. Sie sah ihre Aufgabe als politische Denkerin darin, die Welt und die Menschen zu verstehen. Die politische Theoretikerin starb vor 50 Jahren

von Jürgen Prause  02.12.2025

Verteidigung

Deutschland stellt Arrow 3 in Dienst

Erstmals kommt das Raketenabwehrsystem außerhalb Israels zum Einsatz

 02.12.2025 Aktualisiert

Interview

»Die Altersarmut bleibt«

Aron Schuster über das Ende des Härtefallfonds, Einmalzahlungen und Gerechtigkeit für jüdische Rentner

von Mascha Malburg  02.12.2025