Auschwitz-Prozess

Höhere Haftstrafe gefordert

Im Lüneburger Auschwitz-Prozess haben Anwälte der Nebenklage eine höhere Strafe für Oskar Gröning gefordert, als von der Staatsanwaltschaft beantragt. Dreieinhalb Jahre Haft reichten angesichts der Dimension der Verbrechen in Auschwitz nicht aus, sagte der Anwalt Christoph Rückel am Mittwoch vor dem Lüneburger Landgericht.

Die Anwältin Suzan Baymak-Winterseel beantragte sogar, den früheren SS-Mann wegen Mordes in Mittäterschaft zu verurteilen. Der heute 94-Jährige muss sich bisher wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 300.000 Fällen verantworten.

Rechtslage Der Nebenklage-Vertreter Cornelius Nestler kritisierte in seinem Plädoyer erneut das jahrzehntelange Versagen der deutschen Justiz. Nach der auch damals geltenden Rechtslage hätte Gröning viel früher angeklagt werden müssen.

Ein SS-Mann habe allein durch seine Anwesenheit in Auschwitz die Verbrechen dort befördert und sei deshalb Mittäter. »Auschwitz war ein Ort, an dem man nicht mitmachen durfte«, sagte Nestler. »Herr Gröning hat mitgemacht, und deswegen wird er wegen Beihilfe zum Massenmord verurteilt werden. Viel zu spät.«

Dem früheren sogenannten Buchhalter von Auschwitz, Gröning, wird vorgeworfen, Spuren der Massentötung verwischt zu haben, indem er half, an der Bahnrampe in Auschwitz-Birkenau Gepäck wegzuschaffen.

Dabei geht es um die sogenannte Ungarn-Aktion, bei der zwischen dem 16. Mai und dem 11. Juli 1944 rund 425.000 jüdische Menschen aus Ungarn nach Auschwitz deportiert wurden. epd

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025

Stockholm

Was bleibt von den Mahnungen der Überlebenden?

Der Schoa-Überlebende Leon Weintraub warnt vor der AfD und Fanatismus weltweit. Was für eine Zukunft hat die deutsche Erinnerungskultur?

von Michael Brandt  23.12.2025

Israel

Netanjahu warnt Türkei

Israel will die Zusammenarbeit mit Griechenland und Zypern stärken. Gleichzeitig richtet der Premier scharfe Worte an Ankara

 23.12.2025

New York

Mitglieder von Mamdanis Team haben Verbindungen zu »antizionistischen« Gruppen

Laut ADL haben mehr als 80 Nominierte entsprechende Kontakte oder eine dokumentierte Vorgeschichte mit israelfeindlichen Äußerungen

 23.12.2025

Düsseldorf

Reul: Bei einer Zusammenarbeit mit der AfD wäre ich weg aus der CDU

Die CDU hat jede koalitionsähnliche Zusammenarbeit mit der AfD strikt ausgeschlossen. Sollte sich daran jemals etwas ändern, will Nordrhein-Westfalens Innenminister persönliche Konsequenzen ziehen

 23.12.2025

Interview

»Diskrepanzen zwischen warmen Worten und konkreten Maßnahmen«

Nach dem Massaker von Sydney fragen sich nicht nur viele Juden: Wie kann es sein, dass es immer wieder zu Anschlägen kommt? Auch der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, sieht Defizite

von Leticia Witte  22.12.2025

Washington D.C.

Kritik an fehlenden Epstein-Dateien: Minister erklärt sich

Am Freitag begann das US-Justizministerium mit der Veröffentlichung von Epstein-Akten. Keine 24 Stunden später fehlen plötzlich mehrere Dateien - angeblich aus einem bestimmten Grund

von Khang Mischke  22.12.2025

Australien

Behörden entfernen Blumenmeer für die Opfer von Bondi Beach

Die Regierung von New South Wales erklärt, man habe sich vor dem Abtransport der Blumen eng mit der jüdischen Gemeinde abgestimmt

 22.12.2025

Sydney

Attentäter warfen Sprengsätze auf Teilnehmer der Chanukka-Feier

Die mutmaßlichen Attentäter Naveed und Sajid Akram bereiteten sich auf das Massaker vor. Ihre Bomben explodierten nicht

 22.12.2025