Meinung

Hisbollah auf die Terrorliste!

Philipp Mißfelder Foto: dpa

Meinung

Hisbollah auf die Terrorliste!

Die EU könnte die Islamisten nachhaltig schwächen. Sie muss nur wollen

von Philipp Mißfelder  24.09.2012 16:42 Uhr

Die Hisbollah bleibt sich treu. Während nach den Übergriffen auf westliche Botschaften die politische Situation Entspannung braucht, ist die Hisbollah auf das Gegenteil aus: Eskalation. Der Anführer der radikalen Schiitenmiliz im Libanon, Hassan Nasrallah, ruft seine Anhänger frenetisch zum Kampf auf.

Das Ziel ist klar. Die Hisbollah arbeitet weiter an ihren Feindbildern, die sie mittels Gewalt und Terrorakten zu bekämpfen sucht: der jüdische Staat Israel, der Westen und die freie Welt, die sich nicht einer fundamentalistischen Interpretation des Islam unterwerfen wollen. Seit ihrer Gründung 1982 kann die Miliz, die Jerusalem »befreien« und Israel vernichten will, auf Unterstützung aus dem Iran und Syrien zählen. Nasrallah ist der Handlanger zweier Diktatoren, die den Nahen Osten jeder Hoffnung auf Frieden berauben.

terror Die Hisbollah ist Gift für die Stabilität im Nahen Osten. 2006 entführten ihre Aktivisten die israelischen Soldaten Ehud Goldwasser und Eldad Regev und lösten den Libanonkrieg aus. Wo immer Hoffnungen auf Friedensverhandlungen keimen, durchkreuzt die Hisbollah jede Annäherung mit neuen Anschlägen. Sie unternimmt Angriffe auf jüdische Gemeinden, auf israelische Diplomaten und Vertreter westlicher Länder.

Auch wenn die Miliz politisch in Regierung und Parlament des Libanon vertreten ist, so bleibt sie doch eine Terrororganisation, die auch in Europa aktiv ist und Ressourcen akquiriert. Noch am 18. August trugen Anhänger der Hisbollah am Al-Quds-Tag in Berlin ihren rohen Antisemitismus in die Öffentlichkeit. Die Europäische Union muss jetzt handeln. Das Instrument dafür hat sie längst.

Mit der Aufnahme dieser Organisation in die EU-Liste der terroristischen Vereinigungen kann die Miliz an einem empfindlichen Punkt getroffen werden: den Finanzen. Vermögenswerte und Geldflüsse der Hisbollah in Europa würden eingefroren und die materielle Basis für Terrorakte geschwächt. Nasrallah und seine Kämpfer müssen spüren, dass Deutschland und die EU keine Toleranz gegenüber jenen kennen, die Hass säen und Leib und Leben unserer Freunde in Israel und darüber hinaus bedrohen.

Der Autor ist außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU im Deutschen Bundestag.

Hamburg

Mutmaßlicher Entführer: Mussten im Block-Hotel nichts zahlen

Der israelische Chef einer Sicherheitsfirma, der die Entführung der Block-Kinder organisiert haben soll, sagt im Gericht aus. Die Richterin will wissen: Wer zahlte für die Unterbringung im Luxushotel der Familie?

 16.12.2025

Interview

Holocaust-Überlebender Weintraub wird 100: »Ich habe etwas bewirkt«

Am 1. Januar wird Leon Weintraub 100 Jahre alt. Er ist einer der letzten Überlebenden des Holocaust. Nun warnt er vor Rechtsextremismus und der AfD sowie den Folgen KI-generierter Fotos aus Konzentrationslagern

von Norbert Demuth  16.12.2025

Magdeburg

Anschlag geplant? 21-Jähriger reiste legal ein

Mit einem Visum kam er nach Deutschland, dann informierte er sich über Waffen und glorifizierte Anschläge. Zu dem in Vorbereitungshaft genommenen Mann werden Details bekannt

 16.12.2025

Magdeburg

Neuer Staatsvertrag für jüdische Gemeinden in Sachsen-Anhalt

Das jüdische Leben in Sachsen-Anhalt soll bewahrt und gefördert werden. Dazu haben das Land und die jüdischen Gemeinden den Staatsvertrag von 2006 neu gefasst

 16.12.2025

Sydney

Jüdisches Ehepaar stirbt beim Versuch, einen der Angreifer zu stoppen

Boris und Sofia Gurman versuchten, das Massaker vom Bondi Beach zu verhindern, und bezahlten dafür mit ihrem Leben

 16.12.2025

Bundestag

Ramelow: Anschlag in Sydney war Mord »an uns allen«

Erstmals gab es in diesem Jahr eine Chanukka-Feier im Bundestag. Sie stand unter dem Eindruck des Anschlags auf eine Feier zum gleichen Anlass am Sonntag in Sydney

 16.12.2025

Sydney

Opera House erstrahlt mit Bild von Chanukkia

Es ist ein Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft

 16.12.2025

Berlin

Reiche will Wirtschaftsbeziehungen mit Israel ausbauen

Die Wirtschaftsministerin will bei einem Besuch über Hightech und die Industrie sprechen - und auch über den Schutz wichtiger Versorgungsbereiche

 16.12.2025

Japan

Lodge lehnt israelische Gäste ab – Jerusalem protestiert

Israels Botschafter in Tokyo, Gilad Cohen, legt formell Protest ein

 16.12.2025