Heinz Rudolf Kunze, Autor und Musiker (»Dein ist mein ganzes Herz«), zeigt sich im Gegensatz zu Dutzenden deutschen Prominenten solidarisch mit Israel. »Ich bin dagegen, Israel nicht mit Waffen zu beliefern«, sagte der 68-Jährige der »Berliner Zeitung«. »Die deutsche Staatsräson – und meine persönliche Überzeugung – sagt, dass wir uneingeschränkt und immer, weil es sich gehört, als Deutschland an der Seite Israels stehen müssen.«
Kunze führte in dem Interview aus: »Solange Israel umgeben ist von islamistischen Staaten und Gruppierungen, die völkermordbereit gegenüber Juden sind, ist es für mich selbstverständlich, dass der jüdische Staat, der um seine bloße Existenz kämpft, auch Waffen erhält.« Er finde es »unerträglich, dass in Deutschland völkermordbereite Islamisten frei demonstrieren dürfen, während Juden hierzulande wieder Angst um ihr Leben haben müssen«.
Inzwischen rund 370 Schauspieler, Musiker und Medienleute haben sich in den vergangenen Tagen einem Aufruf zu einem Stopp deutscher Waffenlieferungen an Israel angeschlossen und weitere Sanktionen gegen den jüdischen Staat gefordert. Musik-Stars wie Shirin David, Nina Chuba, Yvonne Catterfeld, Bausa und Ski Aggu, Filmstars wie Sandra Hüller, Daniel Brühl und Fatih Akin sowie Entertainer wie Giovanni Zarrella oder Joko und Klaas hatten dazu gehört.
Zu diesem Brief von Kulturschaffenden sagte Kunze, der bei Hannover lebt: »Ich bin kein Unterschriftensteller.« Er beteilige sich »äußerst ungern und eigentlich nie an irgendwelchen kollektiven Unterschriftenaktionen«. »Wir sollten politische Gedanken, wenn wir sie haben, in unseren gesprochenen Texten auf der Bühne oder in unseren Liedern zum Ausdruck bringen und uns nicht unter beliebigen Sprechblasen sammeln.« dpa/ja