Pro-Terror-Post

Heidel über El Ghazi: »Fall, der die ganze Welt interessiert«

Anwar El Ghazi auf dem Spielfeld Foto: picture alliance / Laci Perenyi

Pro-Terror-Post

Heidel über El Ghazi: »Fall, der die ganze Welt interessiert«

Der Wirbel um den Mainzer Fußballprofi reißt nicht ab

 03.11.2023 12:34 Uhr

Sportvorstand Christian Heidel hat in der Debatte um Pro-Hamas- Äußerungen seines Profis Anwar El Ghazi einen emotionalen Monolog gehalten, will sich inhaltlich aber zunächst nicht mehr äußern. »Ich erkläre mir da gar nix mehr. Ich werde da auch keine Erklärungen mehr abgeben. Ich glaube, jeder von Euch hat doch inzwischen gemerkt: Das hat mit Fußball und Sport nix mehr zu tun. Das ist ein höchst politisches Thema. Das ist ein juristisches und arbeitsrechtliches Thema. Jeder weiß doch, dass dieses Thema einfach kein Thema ist, was ich irgendwo auf einem Hof mit einem Journalisten bespreche«, sagte Heidel sichtlich angefasst am Freitag in Mainz.

Nur zwei Tage nach El Ghazis Begnadigung hatte es in den Stunden vor dem Pokalspiel am Mittwoch bei Hertha BSC (0:3) erneut Probleme gegeben. Ausgangspunkt war ein Instagram-Post, in dem El Ghazi klarstellte, dass das am Montag veröffentliche Vereinsstatement nicht von ihm autorisiert war. Er bereue seinen Standpunkt überhaupt nicht. »Ich distanziere mich nicht von dem, was ich gesagt habe, und stehe bis zum letzten Tag, an dem ich atme, für Menschlichkeit und an der Seite der Unterdrückten«, schrieb El Ghazi. Sportdirektor Martin Schmidt kündigte daraufhin ein weiteres Clubstatement an.

Doch so einfach ist es nicht, wie Heidel am Freitag schilderte. »Das ist ein Fall, den gab es noch nie bei Mainz 05. Ich bedauere es zutiefst. Da kann aber bei Mainz 05 niemand was dafür«, sagte der 60-Jährige.

Krankschreibung Anfang der Woche

Am Montag hatte es von den 05ern geheißen, dass El Ghazi in mehreren Gesprächen von seinem umstrittenen propalästinensischen Post vom 15. Oktober abgerückt sei. »Gegenüber dem Vorstand distanzierte sich El Ghazi in diesem Kontext auch deutlich von terroristischen Akten wie jenem der Hamas (…)«, schrieben die Mainzer. Dann kam das Dementi via Instagram.

»Wir reden über einen Fall, der die ganze Welt interessiert. Das ist ein besonderer Fall, über den werden wir dann eine Erklärung abgeben, wenn irgendetwas entschieden worden ist«, sagte Heidel. Der 28-Jährige wird am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen RB Leipzig nicht im Kader stehen. Anfang der Woche hatte sich El Ghazi krankschreiben lassen.

Gedenken

Neues Denkmal für jüdische Häftlinge in Gedenkstätte Ravensbrück

Etwa 20.000 Jüdinnen und Juden sind im ehemaligen Konzentrationslager Ravensbrück in Brandenburg inhaftiert gewesen. Die heutige Gedenkstätte hat nun ein neues Denkmal enthüllt - im Beisein von Überlebenden

von Daniel Zander  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung.

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert

Medien

So erzeugt man einen gefährlichen Spin

Wie das Medienunternehmen »Correctiv« den Versuch unternimmt, die Arbeit des israelischen Psychologen Ahmad Mansour fragwürdig erscheinen zu lassen

von Susanne Schröter  06.11.2025

Meinung

Wenn deutsche Linke jüdische Selbstbestimmung ablehnen

In einer Resolution delegitimiert die Linksjugend Israel als koloniales, rassistisches Projekt. Dabei ist der Staat der Juden nicht zuletzt eine Konsequenz aus den Verbrechen der Deutschen im Nationalsozialismus

von Frederik Schindler  06.11.2025

Ostdeutschland

AfD-Regierung als »Schreckensszenario«

Zehn Monate vor den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt wächst in den jüdischen Gemeinden die Sorge vor einem Sieg der AfD

von Joshua Schultheis  06.11.2025

9. November

Erinnerung ohne Empathie ist leer

Wenn Deutschland am Sonntag der Pogromnacht gedenkt, darf Erinnerung nicht nur rückwärtsgewandt sein. Sie muss auch die Angst der Juden von heute im Blick haben

von Tobias Kühn  06.11.2025

Karlsruhe/Aarhus

Erneut Festnahme wegen mutmaßlicher Terrorpläne gegen jüdische Ziele

In Dänemark wurde ein Afghane festgenommen, der nach Erkenntnissen des deutschen Generalbundesanwalts Waffen und Sprengstoff für Anschläge auf Einrichtungen in Deutschland beschaffen sollte

 06.11.2025

Hanau

Hakenkreuze aus Menschenblut auf Autos geschmiert

Schauerliche Entdeckung im Hanauer Stadtteil Lamboy: Das Nazi-Symbol wurde auf Autos, Briefkästen und Hauswänden entdeckt. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Hinweise

 06.11.2025