Ghetto-Renten

»Hartherzig und beschämend«

Zentralratspräsident Dieter Graumann: »In diesem Fall ist Schnelligkeit noch viel wichtiger als bürokratische Pedanterie.« Foto: ddp

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, hat die Haltung der Regierungskoalition in der Frage der sogenannten Ghetto-Renten scharf kritisiert.

Nachdem gestern Abend im Deutschen Bundestag mit der Mehrheit der Koalitionsfraktionen eine Auszahlung der Ghetto-Renten ab 1997, wie sie von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der Linken gefordert wurde, abgelehnt wurde, sagte Graumann im Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Wochenzeitung Jüdische Allgemeine: »Es ist mir absolut unverständlich, warum die Bundesregierung die rückwirkende Zahlung der sogenannten Ghetto-Renten schon wieder und noch immer verweigert hat. Offenbar hatte das Bundessozialministerium bereits eine Lösung erarbeitet, die jedoch nicht umgesetzt wird. In diesem Fall ist aber Schnelligkeit noch viel wichtiger als bürokratische Pedanterie.«

hingehalten Graumann betonte, dass die rund 22.000 Betroffenen hochbetagt seien, und ihre Zahl Tag für Tag noch kleiner werde. »Jahrelang sind diese Menschen nur hingehalten worden. In den Ghettos haben die Menschen seinerzeit unter unmenschlichen Bedingungen harte und erniedrigende Arbeit leisten müssen.«

Die – nunmehr verweigerte – Zahlung könnte vielen von ihnen erheblich dabei helfen, noch einen einigermaßen würdigen Lebensabend zu verbringen, sagte der Zentralratspräsident. »Die Haltung der Regierungskoalition ist daher für mich überhaupt nicht nachvollziehbar: Sie ist hartherzig und beschämend. Wir werden uns jedenfalls weiterhin vehement dafür einsetzen, dass die früheren Ghetto-Arbeiter doch noch zu ihrem Recht kommen.« ja

Berlin

Wadephul: Keine deutsche Beteiligung an Gaza-Stabilisierungstruppe

Er sei dafür, »dass Deutschland eine vermittelnde Rolle einnimmt, um der Sicherheit Israels Rechnung zu tragen«, so der Außenminister

 26.12.2025

Istanbul

Türkei nimmt 115 mutmaßliche IS-Mitglieder fest

Die Verdächtigen sollen Anschläge während der Weihnachts- und Neujahrszeit geplant haben

 25.12.2025

Australien

Mann solidarisiert sich mit Sydney-Attentätern – Festnahme

Bei dem Verdächtigen wurden Einkaufslisten für den Bau einer Bombe und Munition gefunden. Es erging bereits Anklage

 24.12.2025

Washington

US-Regierung nimmt deutsche Organisation HateAid ins Visier

Die beiden Leiterinnen wurden wegen angeblicher Zensur amerikanischer Online-Plattformen mit Einreiseverboten belegt. Die Bundesregierung protestiert

 24.12.2025

Großbritannien

Israelfeindlicher Protest: Greta Thunberg festgenommen

In London treffen sich Mitglieder der verbotenen Gruppe Palestine Action zu einer Protestaktion. Auch die schwedische Aktivistin ist dabei. Die Polizei schreitet ein

 23.12.2025

Stockholm

Was bleibt von den Mahnungen der Überlebenden?

Der Schoa-Überlebende Leon Weintraub warnt vor der AfD und Fanatismus weltweit. Was für eine Zukunft hat die deutsche Erinnerungskultur?

von Michael Brandt  23.12.2025

Israel

Netanjahu warnt Türkei

Israel will die Zusammenarbeit mit Griechenland und Zypern stärken. Gleichzeitig richtet der Premier scharfe Worte an Ankara

 23.12.2025

New York

Mitglieder von Mamdanis Team haben Verbindungen zu »antizionistischen« Gruppen

Laut ADL haben mehr als 80 Nominierte entsprechende Kontakte oder eine dokumentierte Vorgeschichte mit israelfeindlichen Äußerungen

 23.12.2025

Düsseldorf

Reul: Bei einer Zusammenarbeit mit der AfD wäre ich weg aus der CDU

Die CDU hat jede koalitionsähnliche Zusammenarbeit mit der AfD strikt ausgeschlossen. Sollte sich daran jemals etwas ändern, will Nordrhein-Westfalens Innenminister persönliche Konsequenzen ziehen

 23.12.2025