"Offene Debattenräume"

Sicherheitsbedenken: Gespräch mit Israels Generalkonsulin wegen Protesten abgesagt

Protestcamp auf dem Campus der Goethe-Universität Foto: picture alliance/dpa

Eine Veranstaltung mit Israels Generalkonsulin an der Frankfurter Goethe-Universität am Dienstagabend ist aufgrund einer »pro-palästinensischen« Protestveranstaltung abgesagt worden. Das bestätigte die Universität am Mittwoch. Zuvor hatte die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« (FAZ) berichtet.

Der Fachbereich Evangelische Theologie hatte einen Austausch der israelischen Generalkonsulin Talya Lador-Fresher mit Studierenden geplant. Die Veranstaltung soll nachgeholt werden.

Im Internet sei für eine Protestversammlung gegen die Veranstaltung mit der Generalkonsulin mobilisiert worden, sagte ein Hochschul-Sprecher. Daher habe die Universitätsleitung die Sicherheit der Studierenden und der Generalkonsulin nicht mehr als gewährleistet angesehen.

Die FAZ berichtete von rund 140 Demonstranten auf dem Uni-Campus, die auf Plakaten Lador-Fresher als »Genozidleugnerin« und »Kriegskriminelle« bezeichneten.

»Das Universitäts-Präsidium bedauert zutiefst, dass es nicht möglich war, Räume für den Diskurs offenzuhalten«, sagte der Sprecher. Diese Situation mache betroffen. Die »vertrauensvolle und wissenschaftlich fruchtbare Zusammenarbeit« der Goethe-Uni mit israelischen Hochschulen werde dadurch erschwert.

Der hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker sprach von einem Angriff auf die Freiheit aller. »Wir müssen den anti-israelischen Extremismus mit gesellschaftlicher Demokratiecourage zurückdrängen«, sagte er. Den »vermeintlichen pro-palästinensischen Aktivisten« gehe es nicht um ein friedliches Miteinander, sondern um die Dämonisierung Israels.  »Wenn die Repräsentantin des Staates Israel nicht sprechen kann, ist das ein antisemitischer Angriff auf unser aller Freiheit.« kna

In eigener Sache

Die Jüdische Allgemeine erhält den »Tacheles-Preis«

Werteinitiative: Die Zeitung steht für Klartext, ordnet ein, widerspricht und ist eine Quelle der Inspiration und des Mutes für die jüdische Gemeinschaft

 21.12.2025

Gaza/Westjordanland

Umfrage: Mehr als die Hälfte der Palästinenser befürwortet die Massaker vom 7. Oktober 2023

Klare Mehrheit der Palästinenser zudem gegen Entwaffnung der Hamas

 21.12.2025

Interview

»Die Zustände für Juden sind unhaltbar. Es braucht einen Aufstand der Anständigen«

Zentralratspräsident Josef Schuster über den islamistischen Anschlag von Sydney und das jüdische Leben in Deutschland nach dem 7. Oktober

 21.12.2025

Meinung

Es gibt kein Weihnukka!

Ja, Juden und Christen wollen und sollen einander nahe sein. Aber bitte ohne sich gegenseitig zu vereinnahmen

von Avitall Gerstetter  20.12.2025

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 20.12.2025

Analyse

Ankaras Machtspiele

Manche befürchten schon einen »neuen Iran«. Warum Israel die Türkei zunehmend als Bedrohung wahrnimmt

von Ralf Balke  20.12.2025

Bundestag

Zentralrat verteidigt Weimers Gedenkstättenkonzept

Der Ausschuss für Kultur und Medien hörte Experten zu der Frage an, ob über den Holocaust hinaus auch andere Verbrechen Teil der deutschen Erinnerungskultur sein sollen

 19.12.2025

Frankreich

Drei Jahre Haft für antisemitisches Kindermädchen

Ein französisches Gericht hat eine Algerierin zur einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie einer jüdischen Familie Reinigungsmittel ins Essen, Trinken und die Kosmetika mischte

 19.12.2025

Berlin

Bericht über Missbrauch internationaler Hilfe durch Hamas im Bundestag vorgestellt

Olga Deutsch von der Organisation NGO Monitor sagt, während die Bundesregierung über Beiträge zum Wiederaufbau Gazas berate, sei es entscheidend, auf bestehende Risiken hinzuweisen

von Imanuel Marcus  19.12.2025