Jeremy Issacharoff

»Gesamte Hisbollah ist Terrororganisation«

Israels Botschafter Jeremy Issacharoff Foto: dpa

Der israelische Botschafter Jeremy Issacharoff hat eindringlich dafür geworben, die gesamte schiitische Hisbollah in Deutschland und der ganzen Europäischen Union als Terrororganisation einzustufen. »Es kann keine Unterscheidung zwischen dem militärischen und dem sogenannten zivilen Flügel der Organisation geben, die gesamte Struktur der Hisbollah ist mitschuldig für den Terror«, sagte Issacharoff heute in Berlin. »Ich glaube, kein seriöser Geheimdienst würde dem widersprechen.«

Der israelische Botschafter in Berlin betonte, dass in den vergangenen drei Jahrzehnten nicht nur Israelis, sondern auch Europäer von »dem bösartigen und unerbittlichen Terror« der Hisbollah getroffen worden seien.

Der Bundestag forderte am Donnerstagvormittag die Bundesregierung auf, ein Betätigungsverbot für die islamistische Hisbollah zu erlassen. Ein entsprechender Antrag wurde am Donnerstag mit den Stimmen von CDU/CSU, SPD und FDP beschlossen. AfD, Linke und Grüne enthielten sich.

Auch Bundesaußenminister Heiko Maas fordert ein härteres Vorgehen gegen die Hisbollah in Deutschland.

TERROR Bundesaußenminister Heiko Maas forderte allgemein ein härteres Vorgehen gegen die Hisbollah in Deutschland. »Die Hisbollah leugnet das Existenzrecht Israels, droht mit Gewalt und Terror und rüstet ihr Raketenarsenal weiter massiv auf. In Syrien fungiert sie als Erfüllungsgehilfe beim brutalen Vorgehen Assads gegen die eigene Bevölkerung«, sagte Maas dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Donnerstag). Deutschland müsse die Mittel des Rechtsstaats auszuschöpfen, »um gegen kriminelle und terroristische Aktivitäten der Hisbollah vorzugehen«.

Die Hisbollah wurde 1982 im Libanon gegründet. In Deutschland ist - wie in den meisten anderen EU-Staaten - nur der militärische Arm verboten, der politische Arm dagegen erlaubt. Die EU hatte den militärischen Teil 2013 auf die Terrorliste gesetzt.

Der Bundestag forderte am Donnerstag die Bundesregierung auf, ein Betätigungsverbot für die islamistische Hisbollah zu erlassen.

Großbritannien stufte die Organisation im März aber in ihrer Gesamtheit als terroristisch ein und folgte damit unter anderem den Niederlanden, den USA und Kanada. Das Bundesamt für Verfassungsschutz geht davon aus, dass es in Deutschland etwa 1050 Mitglieder und Anhänger der Hisbollah gibt.  dpa/ja

Flensburg

Antisemitisches Schild löst Empörung aus

»Juden haben hier Hausverbot!« steht im Schaufenster eines Geschäftes. Aus der Lokalpolitik kamen deutliche Reaktionen

 18.09.2025

Antrittsbesuch

Merz reist nach Madrid: Differenzen in Haltung zu Israel

Insgesamt läuft es gut in den Beziehungen zwischen Deutschland und Spanien. Bei einem Thema gibt es aktuell aber Streit

 18.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  18.09.2025 Aktualisiert

Washington D.C./Jerusalem

Trump und Netanjahu: Zerwürfnis nach Doha-Angriff

Hinter den Kulissen soll der amerikanische Präsident einem Zeitungsbericht zufolge über den israelischen Regierungschef geschimpft haben

 18.09.2025

Doha

Nach Schlag in Katar: Hamas-Anführer gibt TV-Interview

Ghazi Hamad, der als Planer der Massaker vom 7. Oktober gilt, gibt sich als Opfer des »zionistischen Feindes«

 18.09.2025

Jubiläum

Stimme der Demokratie

Vor 75 Jahren wurde der Zentralrat der Juden in Deutschland gegründet. Heute hat das Gremium vielfältige Aufgaben und ist unverzichtbarer Teil dieses Landes

von Detlef David Kauschke  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Meinung

Sánchez missbraucht ein Radrennen für seine Israelpolitik

Dass Spaniens Regierungschef die Störer der Vuelta lobte, ist demokratieschwächend und gehört zu seinem Kalkül, Israel weltweit zu isolieren

von Nicole Dreyfus  17.09.2025

Zentralrat

Schuster: Zwei-Staaten-Lösung nach Friedensverhandlungen mit Israel

Ein jeweils selbstständiger Staat Israel und Palästina - dafür spricht sich auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland aus. Unter bestimmten Voraussetzungen

von Leticia Witte  17.09.2025