Neujahr

Gemeinsamkeit

»Glückendes Miteinander«: Bundespräsident Joachim Gauck Foto: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Neujahr

Gemeinsamkeit

Glückwünsche von Bundespräsident Joachim Gauck

 30.09.2016 12:31 Uhr

Allen jüdischen Bürgerinnen und Bürgern sende ich von Herzen meine Grüße zum Neuen Jahr. Auch Sie werden sich gegenseitig grüßen und sich für das Neue Jahr alles Gute wünschen – zuerst natürlich in der Familie.

Es tut gut, und es ist wichtig, einander von Zeit zu Zeit wieder neu zu versichern, dass wir zusammengehören, dass wir miteinander auf dem Weg sind und uns aufeinander verlassen können. Wenn Familie gelingt, wenn familiäres Zusammenleben glückt, dann dürfen wir uns dafür auch gegenseitig danken.

Miteinander Familie als Urbild glückenden Miteinanders: Es ist sicher kein Zufall, dass der Zentralrat der Juden, wenn er vom 8. bis zum 11. Dezember alle Mitglieder der jüdischen Gemeinden zum Gemeindetag nach Berlin einlädt, dies unter dem Motto »Ein Dach, eine Familie« tut. Ich wünsche Ihnen, dass möglichst viele aus ganz Deutschland der Einladung folgen und die schöne Erfahrung der Gemeinsamkeit jüdischer Kultur und jüdischen Glaubens machen. Stärken Sie sich gegenseitig, vor allem auch in dem frohen Selbstbewusstsein, zu der lebendigen und wachsenden jüdischen Gemeinschaft in Deutschland zu gehören.

Und wenn es in der Familie, wie es ja auch normal ist, einmal weniger harmonisch zugeht, wächst aus dem Wissen um die Zusammengehörigkeit die Kraft zur Versöhnung und zum Neuanfang. Und Rosch Haschana steht ja auch für die Ermutigung zu vergeben, sich zu versöhnen und gemeinsam weiterzugehen.

Zum Neujahrstag werden viele Gedanken und Grüße auch an Familienangehörige und Freunde in Israel geschickt. Was wünschen wir uns mehr als Frieden und Sicherheit für alle, die in Israel und der ganzen Region leben!

Heimat Und wenn wir gegenwärtig in unserer gemeinsamen Heimat Deutschland eine zunehmende Polarisierung, ja manchmal gar Verrohung bei gesellschaftlichen oder politischen Auseinandersetzungen wahrnehmen, bin ich dankbar für alle, die das gesellschaftliche Gespräch fortwährend suchen und aufeinander zugehen. Bei aller Unterschiedlichkeit des Glaubens oder der Herkunft müssen wir uns als zusammengehörig begreifen.

Unter diesem Gedanken stand auch in diesem Jahr die Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit. Ich war in Hannover dabei und wiederhole heute gern, was ich dort gesagt habe: Brüderlichkeit kann ein Staat nicht verordnen, genauso wenig wie Nächstenliebe. Aber wo wären wir ohne diese Elemente, ohne solche Haltungen? Umso schöner also, wenn Brüderlichkeit gelebt wird, obwohl der Staat sie nicht bestimmen kann. Diese Erfahrung wünsche ich uns allen.

Und allen jüdischen Bürgerinnen und Bürgern wünsche ich ein frohes und glückliches, ein gesundes, gutes und süßes Jahr.

Ehrung

Göttinger Friedenspreis für Leon Weintraub und Schulnetzwerk

Zwei Auszeichnungen, ein Ziel: Der Göttinger Friedenspreis geht 2026 an Leon Weintraub und ein Schulprojekt. Beide setzen sich gegen Rassismus und für Verständigung ein

von Michael Althaus  13.11.2025

Gastbeitrag

Kein Ende in Sicht

Der Antisemitismus ist in den vergangenen zwei Jahren eskaliert. Wer jetzt glaubt, dass es eine Rückkehr zum Status vor dem 7. Oktober 2023 gibt, macht es sich zu leicht. Denn auch vor dem »Schwarzen Schabbat« trat der Antisemitismus zunehmend gewaltvoller und offener zutage

von Katrin Göring-Eckardt, Marlene Schönberger, Omid Nouripour  13.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Schleswig-Holstein

Polizei nimmt weiteren Hamas-Terroristen fest

Mahmoud Z. soll ein Sturmgewehr, acht Pistolen und mehr als 600 Schuss Munition für Anschläge gegen jüdische und israelische Einrichtungen organisiert haben

 13.11.2025

Berlin

Israelfeindliche Aktivisten klettern auf Brandenburger Tor

Oben angelangt entrollten sie ein Banner, auf dem sie Israel Völkermord vorwarfen

 13.11.2025

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025

Entscheidung

Waffen an Israel: Berliner Gericht weist Klagen ab

Sechs überwiegend in Gaza wohnende Personen klagten in zwei Fällen gegen deutsche Waffenlieferungen an Israel. Das Berliner Verwaltungsgericht sieht die Klagen als unzulässig an

 13.11.2025

Interview

»Wir müssen viel mehr für die Rückführung von Antisemiten tun«

Der Bundestagsabgeordnete Johannes Volkmann (CDU) über den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland, die zögerliche Reaktion der Politik und Abschiebungen als Gefahrenabwehr

von Joshua Schultheis  13.11.2025

Berlin

Wegner setzt im Fördermittelstreit auf Aufklärung

»Es sind Vorwürfe im Raum, die muss man sich genau anschauen. Und dann werden wir gegebenenfalls, wenn es notwendig ist, die richtigen Konsequenzen ziehen«, betont der Regierende Bürgermeister

 12.11.2025