Erinnerung

Gegen »Gleichsetzungen und Relativierungen«

Das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz Foto: Marco Limberg

Unmittelbar vor dem internationalen Holocaust-Gedenktag hat der Arbeitskreis der Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus den Vorschlag kritisiert, einen einheitlichen europaweiten Tag des Gedenkens für die »Opfer aller autoritärer und totalitärer Regime« einzuführen. Nach einem Beschluss des Europäischen Parlaments soll dieser jährlich am 23. August, dem Jahrestag der Unterzeichnung des Hitler-Stalin-Paktes, begangen werden.

Ablehnung In einem Offenen Brief an die Regierungschefs von Berlin und Brandenburg, Klaus Wowereit und Matthias Platzeck, lehnen die Mitglieder des Arbeitskreises den Vorschlag »einhellig und entschieden« ab. Auch der Zentralrat der Juden in Deutschland und das American Jewish Committee unterstützen den Protest.
Die Briefinitiatoren verweisen dabei auf Stellungnahmen der Präsidenten der Vereinigungen der Überlebenden von Holocaust und Konzentrationslagern, die sich zuletzt im November mit einem Schreiben an EU-Kommission und -Parlament gegen den geplanten Gedenktag ausgesprochen hatten.

Schoa-Überlebende und Gedenkstättenvertreter befürchten bei der angestrebten »Gleichheit im Gedenken« unhistorische »Gleichsetzungen und Relativierungen«. Es werde Gegensätze vertiefen, »alte Wunden wieder« aufreißen und »zu neuen Auseinandersetzungen und Konfrontationen« führen.

In dem Schreiben bittet der Zusammenschluss der NS-Gedenkstätten in Berlin-Brandenburg »die beiden Landesregierungen von Berlin und Brandenburg, diesen Initiativen zur Einführung dieses Gedenkstages sowohl in den beiden Bundesländern als auch auf nationaler und europäischer Ebene nicht zu folgen, folgen, sondern sie abzulehnen und ihnen zu widersprechen.«

Judenhass

AJC Berlin: »pro-palästinensische« Demos erinnern an Querdenker

Israelfeindliche Demonstranten und Querdenker? Aus Sicht des Direktors des American Jewish Committee gibt es da durchaus Gemeinsamkeiten. Was er jetzt von der deutschen Zivilgesellschaft erwartet

von Johannes Peter Senk  14.07.2025

Berlin

Lahav Shapira verklagt FU: Prozess beginnt Dienstag

Der attackierte Student wirft seiner Universität vor, zu wenig gegen Antisemitismus auf dem Campus getan zu haben

 14.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Israelfeindliches Protestcamp im Regierungsviertel muss umziehen

Als Alternativstandorte wurden den etwa 60 Bewohnerinnen und Bewohnern der Washingtonplatz vor dem Berliner Hauptbahnhof oder eine Wiese im Tiergarten hinter dem Haus der Kulturen der Welt angeboten

 14.07.2025

München

Im Herzen ist sie immer ein »Münchner Kindl« geblieben

Seit 40 Jahren ist Charlotte Knobloch Präsidentin der IKG München. Sie hat eine Ära geprägt und das Judentum wieder in die Mitte der Gesellschaft gerückt

von Christiane Ried  14.07.2025

Jubiläum

Münchner Kultusgemeinde feiert Wiedergründung vor 80 Jahren

Zum Festakt werden prominente Gäste aus Politik und Gesellschaft erwartet

 14.07.2025

Dänemark

Mullah-Spion nach Deutschland überstellt

Der 53-jährige Däne mit afghanischen Wurzeln soll für den Iran jüdische und pro-israelische Ziele in Berlin ausspioniert haben

 14.07.2025

Essay

Wie es zur Katastrophe von Srebrenica kam

Vor 30 Jahren wurden 8372 Bosniaken ermordet - es war der erste Genozid in Europa seit der Schoa

von Alexander Rhotert  14.07.2025

Baden-Württemberg

Schoa-Relativierung vor Kirche in Langenau

Weil ein Pfarrer die Massaker vom 7. Oktober verurteilte, steht er im Visier israelfeindlicher Aktivisten. Zur jüngsten Kundgebung reiste auch Melanie Schweizer an

von Michael Thaidigsmann  14.07.2025

Berlin

Linke und Wegner streiten um israelische Flagge vor Rotem Rathaus

Die Linken-Fraktion im Bezirk Mitte fordert den Senat auf, die israelische Nationalflagge abzuhängen. Der Regierende Bürgermeister weigert sich und erhebt Vorwürfe gegen Die Linke

 14.07.2025