Berlin

Gegen Antisemitismus in Friedenau

Etwa 300 Menschen haben sich am Sonntag in Berlin-Friedenau zu einer Demonstration gegen Antisemitismus versammelt. Der Demonstrationszug startete am Dürerplatz, wo am Pfingstwochenende ein Kippa-Träger von Unbekannten angegriffen worden war.

REDNER Bei der Kundgebung auf dem Breslauer Platz vor dem Rathaus Friedenau sprachen unter anderen Sigrun Marks von der der Stolperstein-Initiative Stierstraße, Sigmount Königsberg, Antisemitismusbeauftragter der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, und Gemeinderabbinerin Gesa Ederberg. Ein breites Bündnis aus Parteien, Stolpersteininitiativen, Kirchengemeinden, Buchläden und anderen Akteuren hatte zu der Kundgebung aufgerufen.

Königsberg begann seine Rede mit den Worten: »Ich bin wütend.« Er erinnerte an den Überfall auf Rabbiner Daniel Alter im Jahr 2012 in Friedenau, der ebenfalls eine Kippa getragen hatte, und an die damalige Protestkundgebung.

Das Tragen jüdischer Symbole wie eines Davidsterns sei keine Mutprobe. Wenn man Menschen empfehle, darauf zu verzichten, wie unlängst in einem Kommentar in einer Berliner Tageszeitung, »dann hätten die Täter, die Schläger, gewonnen. Das wollen wir nicht«, sagte der Antisemitismusbeauftragte. Es sei ebenfalls nicht hinnehmbar, wenn eine LGBTQI-Person angegriffen oder eine Muslima der Hidschab heruntergerissen werde, betonte Königsberg.

KIPPA Wie die Polizei nach dem jüngsten Angriff in der Nacht zum 22. Mai 2021 mitgeteilt hatte, war ein 41 Jahre alter Kippa-Träger nach eigenen Angaben auf dem Weg nach Hause auf dem Dürerplatz von drei Unbekannten plötzlich beleidigt worden. Einer von ihnen habe ihn mit der Faust ins Gesicht geschlagen und ihn anschließend antisemitisch beleidigt. Durch den Schlag sei er gegen eine Schaufensterscheibe geprallt. Die Angreifer flüchteten anschließend. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

Ebenfalls in der Nähe des Dürerplatzes war im Jahr 2012 Rabbiner Alter vor den Augen seiner Tochter zusammengeschlagen worden. Auch in diesem Fall wurden die Täter bisher nicht ermittelt.

Vom Balkon eines großen Wohnblocks am Dürerplatz hingen am Sonntagmittag bei Beginn der Protestveranstaltung zwei Palästina-Flaggen. Von dem Balkon rief ein Mann im Unterhemd hinunter zu den Demonstranten:« Free Palestine«.

Bergen-Belsen

Die Lebenden und die Toten

Das Lager war ein Ort des Sterbens, doch hier wurden auch Menschen geboren. Überlebende, Angehörige und sogenannte DP-Babys trafen sich nun zum gemeinsamen Gedenken. Unsere Autorin war dabei

von Amie Liebowitz  30.04.2025

Joshua Schultheis

Lieber Friedrich Merz!

Der künftige Kanzler steht vor einer historischen Aufgabe im Umgang mit den Juden und mit Israel. Unser Autor hat ihm einen Brief geschrieben

von Joshua Schultheis  30.04.2025

Prozess

Terror-Unterstützerin kommt mit Verwarnung davon

Aitak Barani hatte kurz nach dem 7. Oktober 2023 die Massaker der Hamas als »gelungene Widerstandsaktion« bezeichnet. Dafür bekam sie vom Amtsgericht Frankfurt eine Geldstrafe - die sie aber vorerst nicht zahlen muss

 30.04.2025

20 Jahre Holocaust-Mahnmal

Tausende Stelen zur Erinnerung - mitten in Berlin

Selfies auf Stelen, Toben in den Gängen, Risse im Beton - aber auch andächtige Stille beim Betreten des Denkmals. Regelmäßig sorgt das Holocaust-Mahnmal für Diskussionen. Das war schon so, bevor es überhaupt stand

 30.04.2025

Bern

Schweiz verbietet Terrororganisation Hamas

Deutschland hat die Terrororganisation schon kurz nach dem Angriff vom 7. Oktober 2023 verboten. Die Schweiz zieht jetzt erst nach

 30.04.2025

Den Haag

USA rechtfertigen vor UN-Gericht Israels Blockade humanitärer Hilfe

Israel habe ein berechtigtes Sicherheitsinteresse, sagt der Rechtsvertreter aus Washington D.C.

 30.04.2025

Regierung

Mit Davidstern ins Kabinett

Karin Prien wird Deutschlands erste Bundesministerin mit jüdischen Wurzeln. Erst seit wenigen Jahren spricht die CDU-Politikerin öffentlich über ihre Familiengeschichte

von Michael Thaidigsmann  30.04.2025

Iran

Mullahs lassen angeblichen Mossad-Informanten hinrichten

Die Zahl der Hinrichtungen hat in den vergangenen Jahren drastisch zugelegt

 30.04.2025

Buenos Aires

Argentinien stellt Dokumente über geflohene Nazis online

Viele hochrangige Nationalsozialisten flohen nach dem Zweiten Weltkrieg vor Strafverfolgung – vor allem nach Südamerika. In Argentinien sind Dokumente zu den NS-Tätern nun digital zugänglich

 30.04.2025