Auschwitz

Gedenken an Ermordung der Sinti und Roma

Früheres deutsches Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau Foto: dpa

In der Gedenkstätte des früheren deutschen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau ist am Freitag des NS-Völkermords an den Sinti und Roma gedacht worden. Anlass war der 75. Jahrestag der sogenannten »Liquidation des Zigeunerlagers« am 2. August 1944, bei der die Nationalsozialisten die letzten 2900 Häftlinge in den Gaskammern ermordeten.

Die Erinnerung an die ermordeten Sinti und Roma sei eine »moralische Pflicht der gesamten Menschheitsfamilie«, sagte Polens Präsident Andrzej Duda.

GEBETE Die ungarische Holocaust-Überlebende Eva Fahidi, eine Zeitzeugin der SS-Vernichtungsaktion, sagte: »Die Menschen haben gewusst, dass sie von den Baracken ins Gas gebracht wurden. Sie haben geschrien, geflucht und gebetet. Die SS-Männer hetzten Hunde auf sie.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

An der Gedenkfeier nahmen neben ehemaligen Häftlingen auch Vertreter der Sinti und Roma aus zahlreichen Ländern sowie Politiker, Diplomaten und Jugendliche teil.

Unter den Ehrengästen war der US-Bürgerrechtler Jesse Jackson, der sich einem weltweiten Appell für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie und gegen Rassismus anschloss. »Durch den Holocaust an den Sinti und Roma haben wir in das Angesicht des Bösen geblickt«, teilte der Baptistenpastor mit. Insgesamt wurden rund 500.000 Roma und Sinti während des Porajmos genannten Völkermords getötet.

BERLIN Am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas werden heute Abend auch in Berlin Blumen niedergelegt. Umrahmt wird Gedenken von Musik und einer Lesung aus den Erinnerungen Ich wollte leben! der Zeitzeugin Zilli Reichmann.

Als Redner sind die SPD-Politikerin Gesine Schwan und der NS-Überlebende Zoni Weisz vorgesehen, wie die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas mitteilte.

Zilli Reichmann wurde 1924 in Thüringen geboren, überlebte das Konzentrationslager Lety in Böhmen, das sogenannte Zigeunerfamilienlager in Auschwitz-Birkenau und das Konzentrationslager Ravensbrück.  dpa/ja

Berlin

Zentrum für Politische Schönheit errichtet »Walter Lübcke Memorial« vor CDU-Zentrale

Am Freitag soll außerdem eine Gedenkveranstaltung mit Michel Friedman durchgeführt werden

 02.12.2025

Berlin

Israel-Flagge vor Rotem Rathaus eingeholt

Nach mehr als zwei Jahren wurde die Fahne am Dienstag vom Mast geholt. Die Hintergründe

 02.12.2025

Berlin

Steinmeier erinnert an Stiftungsgründung für NS-Zwangsarbeiter

Im Jahr 2000 gründeten die deutsche Wirtschaft und der Bund nach langem Vorlauf die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft. Millionen NS-Opfer erhielten zumindest einen symbolischen Betrag

 02.12.2025

Rechtsextremismus

Fragezeichen nach skurriler Rede bei AfD-Jugendkongress 

Wer steckt hinter dem mysteriösen Auftritt des Mannes, der mit einer Rede im Hitler-Stil den Gründungskongress der AfD-Jugend aufmischte? Ihm droht der Parteiausschluss

von Jörg Ratzsch  01.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Kommentar

Schiedsgerichte sind nur ein erster Schritt

Am 1. Dezember startet die Schiedsgerichtsbarkeit NS-Raubkunst. Doch es braucht eine gesetzliche Regelung auch für Werke in Privatbesitz, meint unser Gastautor

von Rüdiger Mahlo  01.12.2025

Das Ausmalbuch "From the river to the sea" in einer Buchhandlung in Zürich.

München

Hugendubel streicht antisemitisches Kinderbuch aus Sortiment

»Sofort nach Kenntnisnahme über dessen Existenz« sei das Malbuch entfernt worden, heißt es aus dem Unternehmen

 01.12.2025

Berlin

Karoline Preisler bei Marsch gegen Antisemitismus

»Es ist ganz besonderer Marsch, weil Männer Frauen und Kinder, Menschen aus ganz Deutschland und darüber hinaus zusammengekommen sind«, sagt die Juristin und Politikerin

 01.12.2025

Potsdam

Anne Frank mit Kufiya: Jüdische Gemeinde fordert Ausstellungs-Stopp

Eine Ausstellung im Museum Fluxus+ will Ähnlichkeiten zwischen Palästinensern und Israelis aufzeigen. Doch die Darstellung zieht Kritik aus der Jüdischen Gemeinde und von Brandenburgs Antisemitismusbeauftragten auf sich

 01.12.2025